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Eine Frau zum Heiraten

Eine Frau zum Heiraten

Titel: Eine Frau zum Heiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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sodass ihr nichts anderes übrig blieb, als ihm zu folgen. Dieses Verhalten war so untypisch für ihn, dass es sie völlig aus der Fassung brachte. Unter anderem war er ihr nämlich deshalb so sympathisch gewesen, weil er so gute Manieren hatte und Frauen gegenüber eine fast altmodische Höflichkeit an den Tag legte.
    “Es ist sogar sehr gut, dass ich nicht jetzt mit ihm spreche”, fuhr er fort, als er die Hintertür erreichte.
    “Sie sind anscheinend … wütend auf ihn.”
    “Wütend auf ihn! Ja, so könnte man es auch nennen”, fügte er scharf hinzu, während er darauf wartete, dass sie vor ihm ins Haus ging.
    “Ich weiß … Er hat Angst davor, seinen Job zu verlieren …”, erwiderte sie stockend und fragte sich gleichzeitig, ob es richtig war, es ihm zu sagen. “Tim ist vielleicht nicht besonders ehrgeizig oder aggressiv, aber dafür sehr gewissenhaft und …”
    “
Sie
halten offenbar sehr viel von ihm”, fiel Alex ihr ins Wort.
    Angesichts seines sarkastischen Untertons fühlte Claire sich unbehaglich.
    “Sie sind anscheinend der Meinung, dass ich mich in Dinge einmische, die mich nichts angehen, aber …”
    “Aber Sie würden trotzdem gern wissen, wie meine Pläne aussehen, was die Zukunft unserer Vertretung und damit auch Tims Zukunft betrifft, stimmt’s?” Bevor sie es abstreiten konnte, fuhr er grimmig fort: “Also gut, ich werde es Ihnen sagen. Es muss sich etwas ändern. Und wie Sie bereits ganz richtig festgestellt haben, ist Tim nicht besonders selbstsicher. Bei unseren Kunden hat das zur Folge, dass sie wenig Vertrauen haben – nicht nur in ihn, sondern auch in unsere Produkte. Wenn man dann noch bedenkt, dass er offenbar nicht in der Lage ist, motivierte und kompetente Installateure zu rekrutieren, wie wir sie zu Hause haben, ist es kein Wunder, dass die Situation hier so problematisch ist.”
    “Das heißt, Sie wollen den Vertrag mit ihm auflösen und sich einen anderen Leiter für die Vertretung suchen?”, erkundigte sie sich herausfordernd.
    Zu ihrer Überraschung runzelte er die Stirn und erwiderte: “Nein, nicht unbedingt.”
    Auf ihren fragenden Gesichtsausdruck hin erklärte er: “Ich habe den Eindruck, dass Tim davon profitieren würde, wenn er ein Verhaltenstraining besuchte, um selbstbewusster aufzutreten und ein neues Rollenbild zu erlernen, damit er sieht …”
    “Wie die Arbeit gemacht werden muss”, ergänzte sie ironisch.
    “Nein”, korrigierte er sie leise. “Damit er sieht, was man mit einem positiveren Ansatz erreichen kann … mit einer anderen Einstellung, wenn Sie so wollen. Wir haben einen Mitarbeiter im Vertrieb, der sich für diese Aufgabe perfekt eignen würde. Es wäre allerdings nicht so einfach, ihn dazu zu bewegen, hierherzukommen. Doch das ist mein Problem, und Sie interessieren sich nicht für meine Probleme, stimmt’s? Nur für Tims. Schließlich ist
er
Ihr Geliebter.”
    “Mein
Geliebter
?”, wiederholte Claire erstaunt.
    Noch bevor sie etwas sagen konnte, erkundigte er sich wütend: “Wann hat es angefangen? Nach dem Tod Ihres Mannes? Davor?”
    Alex glaubte doch tatsächlich, dass sie eine Affäre mit Tim hatte!
    “Okay, ich verstehe, dass Sie in Ihrer Ehe keine … Erfüllung gefunden haben, aber verdammt … eine Frau wie Sie hätte doch einen Mann finden können, der nicht gebunden ist, und keinen …”
    Schockiert und ungläubig zugleich blickte sie ihn an. “Sie haben kein Recht, so etwas von mir zu glauben”, erklärte sie gestelzt. “Sie wissen doch überhaupt nichts über mich … oder über meine Ehe.”
    Obwohl sie lieber gestorben wäre, als es ihm gegenüber zuzugeben, hatte er mit seiner Bemerkung über ihre Ehe einen wunden Punkt getroffen – allerdings nicht aus dem Grund, den er annahm. “Ich würde mich nie auf eine Affäre einlassen”, sagte sie im Brustton der Überzeugung. “Niemals. Das könnte ich gar nicht.”
    Ihr leidenschaftlicher Tonfall machte Alex umso wütender. Wie konnte sie es abstreiten, nachdem er es doch mit eigenen Augen gesehen hatte? Und wenn sie schon eine Affäre hatte, hätte sie sich einen anderen Mann suchen sollen als den armen, gebeutelten Mann ihrer Schwägerin.
    “Sie könnten es nicht?”, wiederholte er verächtlich. “Ach, kommen Sie. Sie sind eine erwachsene Frau und waren einmal verheiratet. Also wissen Sie, wie es ist, Lust zu erleben, sexuelle Erfüllung zu finden und sexuelle Bedürfnisse zu haben. Sicher haben Sie …”
    “Nein!”, protestierte sie verzweifelt.

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