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Eine Frau zum Heiraten

Eine Frau zum Heiraten

Titel: Eine Frau zum Heiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Als sie das Zimmer betrat, stellte sie fest, dass auch Tara gerade aufgewacht war.
    “Wo ist meine Mommy?”, fragte sie unsicher.
    “Sie ist unten und spricht mit deinem Onkel”, erwiderte Claire. “Weißt du vielleicht, wo die Windeln sind? Ich glaube, dein Bruder muss gewickelt werden.”
    Als sie Abe anschließend wickelte, bezog sie Tara mit ein und ließ sich absichtlich Zeit, damit Mary-Beth inzwischen in Ruhe mit Alex reden konnte. Sicher wollte Mary-Beth nicht, dass Tara mitbekam, was sie Alex über ihren untreuen Mann erzählte, denn die Kleine war schon traurig genug.
    Als Claire den kleinen Jungen hochhob, der nun trocken war und zufrieden gluckste, und sah, wie Tara immer wieder zur Tür schaute, war ihr klar, dass sie sie nicht mehr lange ablenken konnte.
    Zum Glück ging im nächsten Moment die Küchentür auf, und Mary-Beth und Alex kamen die Treppe herauf.
    “Mommy”, fragte Tara, sobald ihre Mutter das Zimmer betreten hatte, “wann fahren wir nach Hause? Ich möchte zu Daddy.”
    Offensichtlich hatte Mary-Beth geweint, und als Tara sie ansah, begann es um ihren Mund verdächtig zu zucken. Alex, der ebenfalls den Raum betreten hatte, rettete jedoch die Situation, indem er Tara hochhob und sie fröhlich begrüßte: “Hallo, Kleines …”
    “Onkel Alex … Onkel Alex …”, quietschte Trara vergnügt und umarmte ihn.
    “Ich rufe im Flughafen an und versuche einen Rückflug für euch zu buchen”, sagte er über Taras Kopf hinweg zu Mary-Beth.
    “Ich fliege nicht zurück – nicht ohne dich”, beharrte seine Schwester.
    “Mary-Beth, ich habe dir doch erklärt, dass ich dich nicht begleiten kann”, erklärte er entschlossen. “Ich habe hier Verpflichtungen.”
    “Vielleicht, aber sie können nicht wichtiger sein als die Verpflichtung gegenüber deiner Familie. Unsere Onkel werden das sicher verstehen. Ich brauche dich.”
    Claire beobachtete, wie Alex die Stirn runzelte.
    “Es geht nicht, Mary-Beth.”
    “Dann fliege ich auch nicht zurück”, entgegnete Mary-Beth hartnäckig. “Nicht allein.”
    “Abe …”, begann er, aber sie hörte ihm überhaupt nicht zu.
    “Ich möchte nicht über ihn sprechen und auch nicht
mit
ihm.”
    “Du
musst
mit ihm reden”, widersprach er leise, “und sei es nur um der Kinder willen. Er ist immer noch ihr Vater und hat deshalb gewisse Rechte.”
    “Er hat keine Rechte. Die hat er an dem Tag verloren, als er sich mit dieser … dieser …” Auf seinen warnenden Blick hin verstummte sie und fuhr schließlich fort: “Wenn du willst, dass ich mit ihm rede, musst du dabei sein.”
    Es war offensichtlich, dass er von ihrer Forderung nicht gerade begeistert war.
    “Nach dem, was er getan hat, will ich ihn nicht mehr sehen”, verkündete sie.
    Claire hatte inzwischen gemerkt, dass Mary-Beth genauso hitzköpfig und leidenschaftlich war, wie ihr dunkelrotes Haar es erahnen ließ. Und ihre Wut täuschte nicht darüber hinweg, dass das Verhalten ihres Mannes sie zutiefst verletzt hatte.
    “Du hast mir erzählt, dass Abe alles abgestritten hat”, erinnerte Alex sie. “Er hat gesagt …”
    “Wundert dich das denn?”, entgegnete Mary-Beth bitter. “Schließlich weiß er, was für ihn auf dem Spiel steht. Oh Alex, wie konnte er nur. Ich dachte, er liebt mich … uns …”
    Wieder traten ihr Tränen in die Augen, und Tara begann aus lauter Mitgefühl ebenfalls zu weinen.
    “Soll ich mich mit den Kindern beschäftigen?”, erbot sich Claire schnell. “Sicher habt ihr beide noch viel zu besprechen.”
    “Ich habe alles gesagt”, erklärte Mary-Beth heftig. “Und was du dazu sagst, ist mir egal, Alex. Ich werde auf keinen Fall zu ihm zurückgehen, und ich habe nicht den weiten Weg hierher gemacht, damit du mich dazu zwingst … oder mir anzuhören, wie du ihn verteidigst. Ich dachte, du würdest mich verstehen.”
    Nun ließ sie ihren Tränen freien Lauf, und Claire breitete schweigend die Arme aus, um Tara von Alex entgegenzunehmen. Als er sie dabei anlächelte, verspürte sie ein angenehmes Kribbeln im Bauch, versuchte aber, es sich nicht anmerken zu lassen.
    “Ich möchte bei meiner Mommy bleiben …”, protestierte Tara, als Claire sie auf den Arm nahm. Aufgrund ihrer Tätigkeit in der Schule hatte Claire jedoch genügend Erfahrung, um zu wissen, wie man sich in solchen Situationen verhielt.
    “Tatsächlich?”, meinte sie ruhig. “Schade, ich dachte du würdest mit mir nach unten kommen und mir in der Küche helfen. Ich wollte nämlich

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