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Eine Frau zum Heiraten

Eine Frau zum Heiraten

Titel: Eine Frau zum Heiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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sich in der ungewohnten Umgebung umschaute.
    “Eigentlich schon”, bestätigte Mary-Beth.
    Claire vermutete jedoch, dass sie ganz andere Sorgen hatte. Nun, da sie die Gelegenheit hatte, sie etwas eingehender zu betrachten, stellte sie fest, dass Mary-Beth unglücklich und überanstrengt wirkte. Auch das kleine Mädchen, das an ihrem Rockzipfel hing, hatte einen traurigen Ausdruck in den Augen, der sicher nicht nur von den Strapazen des langen Flugs herrührte.
    Sie hatte erklärt, dass sie auf Alex warten wolle, aber Claire vermutete, dass Mary-Beth am liebsten sofort mit ihm gesprochen hätte.
    Beim Gedanken daran, ihn anzurufen, klopfte ihr Herz verdächtig schnell. Was würde er denken, wenn er ihre Stimme hörte? Dass sie sich jetzt falsche Hoffnungen machte?
    Schließlich zwang sie sich, ihren Stolz zu überwinden, denn Mary-Beth brauchte ihren Bruder jetzt dringend. Sie ging voran in die Küche, und nachdem sie Mary-Beth auf einen der bequemen Stühle verfrachtet hatte, ging sie in den Wirtschaftsraum, wo sie den Hochstuhl aufbewahrte. Das Baby, das sie immer noch auf dem Arm hatte, gluckste jetzt zufrieden.
    “Sie können offenbar sehr gut mit Kindern umgehen”, meinte Mary-Beth, als Claire wieder in die Küche kam. “Er hat bisher nämlich fast die ganze Zeit nur geschrien.”
    “Und er hat sich dreimal übergeben”, meldete das kleine Mädchen sich zu Wort.
    “Das ist Tara”, stellte Mary-Beth ihre Tochter vor. “Und das stinkende, nasse Bündel, das Sie im Arm haben, ist Abe junior …”
    “Abe senior ist mein Daddy”, erklärte Tara. “Aber er ist nicht mitgekommen. Er ist …”
    “Sei still, Tara”, fiel ihre Mutter ihr ins Wort. “Bitte entschuldigen Sie”, fuhr sie an Claire gewandt fort. “Wir haben Ihnen große Unannehmlichkeiten bereitet. Ich hätte Alex anrufen sollen, bevor wir aufgebrochen sind, aber …”
    Da ihr wieder die Tränen in die Augen traten, wandte sie sich schnell ab. Vor lauter Mitgefühl wären Claire auch beinah die Tränen gekommen.
    Eine halbe Stunde später – die Kinder hatten beide gegessen und schliefen oben – schenkte Claire Mary-Beth frischen Kaffee ein und versuchte noch einmal, sie umzustimmen, damit sie Alex anrufen konnte.
    “Nein, lieber nicht … Wo ist er bloß? Ich muss unbedingt mit ihm reden. Er ist der einzige …”
    Wieder fing Mary-Beth an zu weinen.
    “Wenn plötzlich alles, was man bisher für selbstverständlich gehalten hat, anders ist und jeder, auf den man bisher gezählt hat, einen im Stich lässt und man nur noch einen Menschen hat, an den man sich wenden kann, denkt man einfach nicht richtig nach … Alex ist für uns immer viel mehr als nur der große Bruder gewesen. Wenn wir Probleme haben, wenden wir uns an ihn … und deshalb …”
    Sie biss sich auf die Lippe und sah Claire an. “Sie haben wahrscheinlich schon erraten, warum ich hier bin. Vor drei Tagen habe ich herausgefunden, dass Abe, mein Mann, eine Affäre mit einer Kollegin hat. Natürlich hat er es abgestritten, aber eine gute Freundin von mir hat die beiden zusammen in einer Bar gesehen … Und ich habe ihm geglaubt, obwohl ich die ganze Zeit gewusst habe, dass sie mit ihm geflirtet hat. Ich dachte, er liebt mich”, fügte sie traurig hinzu.
    “Sie haben einen langen Flug hinter sich. Warum gehen Sie nicht nach oben und legen sich ein wenig hin?”, schlug Claire sanft vor. Der traurige Ausdruck in ihren Augen bewies, wie tief Abes Verhalten Mary-Beth verletzt hatte.
    “Abe hat nach wie vor behauptet, dass es nicht so ist”, fuhr Mary-Beth fort. “Er sagte, sie habe Probleme und er habe ihr nur dabei geholfen, sie zu lösen. Angeblich hat er es mir nicht erzählt aus Angst vor meiner Reaktion … Er hat behauptet, ich hätte sowieso keine Zeit mehr, ihm zuzuhören, weil die Kinder mir wichtiger seien als er. Er hat sogar behauptet, Alex sei mir wichtiger als er … dass ich eher auf das hören würde, was Alex sagt … dass ich mich immer an Alex wenden würde, wenn ich Probleme hätte …”
    Von ihren Gefühlen überwältigt, schluckte sie und erklärte schließlich: “Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich gern nach oben gehen und mich etwas ausruhen. Es ist so viel passiert, dass ich mittlerweile kaum noch einen klaren Gedanken fassen kann … Abe weiß nicht einmal, dass ich hier bin”, fügte sie müde hinzu. “Ich wollte Alex einfach sehen … Ich habe ihn so gebraucht. Also habe ich schnell ein paar Sachen zusammengepackt, mir die Kinder

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