Eine fremde Welt 2 - Peter
furchtbar. Ich kann nicht anders, schicke ihm eine SMS. »Peter, was zum
Teufel ist das?« Er schreibt zurück, mit einem Smiley am Ende:
»Brennnesselsäure.«
Es sind gemeine Stunden und, ja. Sie sind wirklich wie eine Bestrafung,
es hilft nichts, kein kaltes Wasser, nichts. Am Ende schlafe ich unruhig
ein, um am Morgen mit dem gleichen Gefühl aufzuwachen. Den ganzen
Sonntag lang stehe ich unter Strom. Am Montag gehe ich trotzdem zur
Arbeit. So bin ich, um zehn kommt von Peter eine E-Mail: „Hast du die
Nächte gut verbracht, Süße?“. Ich schreibe nur: »Scheißkerl.« Ein Smiley
kommt wieder zurück. »Ich will dich heute sehen, will sehen, wie du
leidest, wie es dir geht. Kannst du um drei zum Cappuccino trinken ins
Longleiy kommen? Bitte, Mia, komm!«
Ich schaue in den Kalender und schreibe zurück: »Es wird sechzehn Uhr
werden. Bis dann.« Schon von Weitem sehe ich ihn sitzen. Er steht auf,
küsst mich, flüstert mir ins Ohr: »Geht es?« Ich nicke. Sage aber, dass es
ekelhaft ist. Er lacht und bestellt: »Kuchen?« »Ja, bitte, Peter.«
»Wann fährst du nach Italien?«, fragt er mich. »In einer Woche. Ich helfe
Beth noch mit den Vorbereitungen. Ich habe Urlaub eingereicht und
werde dann bis zur Hochzeit bei ihr bleiben. Nach dem Wochenende am
Mittwoch werde ich wieder zurückfahren.«
»Und du?« »Ich werde am Mittwoch vor der Hochzeit nach Hause
fahren. Steven am Donnerstag zum Jungenellenabend begleiten und
dann am Samstag brav neben der entzückenden ersten Brautjungfer
stehen und ihn unterstützen.«
»Ich freu mich für Beth und ihn.« »Das tun wir doch alle«, kommt von
Peter.
»Ich möchte dich wieder treffen, Mia.« Ich schaue ihn an und nicke:
»Das würde ich auch sehr gerne, Peter.«
Peter zahlt und wir gehen jeder wieder unserer Arbeit nach. Ohne
irgendetwas auszumachen. Aber es wird wieder passieren, ich freue mich
schon jetzt darauf.
7. Die Hochzeit
In den nächsten beiden Wochen bin ich in der Firma komplett
ausgelastet. Die beiden Urlaubswochen muss ich mir wie immer
verdienen. Aber am Freitagabend schalte ich den Rechner aus und lehne
mich nachdenklich zurück. Ich werde ihn wiedersehen. Außer am
Montagnachmittag, nach diesem verflucht wahnsinnigen Wochenende,
habe ich nichts mehr von ihm gehört.
Unruhig schlafe ich ein, denn auch Steven habe ich seither nicht mehr
gesehen oder auch nur mit ihm gesprochen.
Auf Beth freue ich mich. Beim Gedanken an sie muss ich lächeln. Beth
ist eine absolut typische, aufgeregte junge Braut. Ich freue mich darauf,
sie wiederzusehen. Sie ist schon seit einigen Wochen in Italien, um bei
den Vorbereitungen zu helfen.
Sie überlässt nichts dem Zufall. Auch wenn ein Weddingplaner
eingeschaltet ist. Steven lässt ihr freie Hand, er sagte einmal, ganz egal,
was sie vorhat, sie soll glücklich sein. Ich will sie heiraten und zu meiner
Frau haben. Das so schnell, wie irgend möglich. Das Einzige, was er zur
Bedingung gemacht hat, ist, dass Peter und er einen schwarzen Anzug
tragen, keine andere Farbe nur Schwarz.
Am Samstagmorgen will ich gerade losfahren, als ich eine SMS
bekomme. Hallo Mia, guten Morgen, kannst du vorbeikommen? Kein
Wieso und Weshalb, nur eine Bitte. Und wie könnte es anders sein, mein
Bauch fängt an zu kribbeln, und ich setze schon den Blinker in Richtung
Peters Villa.
Als ich bei ihm ankomme, und zur Tür gehe, öffnet er diese und gibt mir
ein Kuss auf die Wange. »Hallo Mia, schön, dass du kommst. Komm
rein, hast du schon gefrühstückt? Oder leistest du mir noch
Gesellschaft?« »Klar, mach ich das, gerne. Ich wollte zwar gerade
losfahren, aber ich habe mich noch nicht bei Beth angemeldet. Sie weiß
nur, dass ich irgendwann im Laufe des Samstages ankommen werde.«
Er begleitet mich in den Wintergarten und es wird ein richtig schöner
Tagesanfang, wir reden über die Hochzeit und plaudern über dies und
jenes.
Dann auf einmal: »Mia, ich möchte, dass du nach oben gehst, ins
Spielzimmer, dich ausziehst, nackt, und dich auf das Bett legst, die Beine
spreizt und auf mich wartest.« Mit offenem Mund schaue ich ihn an. Er
will spielen, jetzt? Damit hab ich nicht gerechnet, niemals gerechnet.
Aber warum werde ich auf einmal heiß. Ein wissender Blick von ihm
und eine erneute Aufforderung nach oben zu gehen, lassen mich
aufstehen, um seinen Befehl Folge zu leisten. Als ich liege, gehen mir
viele Gedanken durch den Kopf. Als er reinkommt,
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