Eine fremde Welt 2 - Peter
die Cloudzugänge, alles. Er hat nirgends mehr
Bilder oder Abzüge. Ich glaube, so intelligent, wie er tut, ist er nicht. Ein
Restrisiko bleibt, ja, aber, Süße, wir stehen doch dazu, was soll passieren?
Sie sehen dich und mich nackt beim Sex. Es gibt Schlimmeres.
Wenn deine Kunden dich deshalb nicht mehr haben wollen, ist es doch
allein ihr Schaden. Sollen sie doch jemand Besseren finden. Jetzt komm,
gehen wir hoch und schlafen eine Runde.« Er küsst mich fordernd,
sodass ich genau weiß, dass er Sex möchte. Danach schlafe ich erschöpft,
ausgelaugt und befriedigt ein.
Am anderen Morgen gehe ich zum ersten Mal nach drei Wochen wieder
beruhigt, ohne ein ungutes Gefühl in die Firma. Es läuft mir wieder alles
von der Hand und auch mein Chef hat nichts mehr zu meckern.
Beth und Steven sind am Samstag aus ihren dreiwöchigen Flitterwochen
zurückgekommen. Peter weiht Steven gleich ein, was in der Zwischenzeit
so passiert ist. Schon kurz darauf ruft mich Steven an und spricht mit
mir darüber. Fragt mich, wie es mir geht. Er verspricht mir, dass er mit
Beth nicht darüber redet. »Du musst dir keine Sorgen machen, Mia. Geht
es dir einigermaßen gut?«, fragt er mich. Ich antworte ihm
wahrheitsgemäß mit »Ja, Steven. Wie war die Hochzeitsreise?«
»Ablenken, soso«, lachend beantwortet er mir aber meine Frage. »Sie war
superschön, Mia, Beth wird dir ausführlich darüber berichten, auch euer
Geschenk war im Einsatz und hat mir sehr viel Spaß gebracht.« Er
erzählt noch ein bisschen, dann legt er aber auf mit den Worten: »Ich
darf Beth nicht alles vorwegnehmen, sie möchte dich und Tanja zu
einem Mädelabend einladen, um die Fotos zu zeigen. Und euch alles zu
berichten. Mach ihr die Freude und komm bald vorbei, Mia.«
»Versprochen! Ich kann es ja selbst fast nicht mehr erwarten.«
Es geht nicht lange und auch Beth ruft freudestrahlend bei mir an. Bittet
mich für das kommende Wochenende, den Samstagabend, zu ihr zu
kommen. »Tanja hat auch Zeit, passt es bei dir? Bitte, Mia, kommst du?
Ich bin so aufgeregt, euch alles zu erzählen.« »Natürlich komme ich,
Beth.«
Am Samstag treffe ich fast zeitgleich mit Tanja in der Villa von Beth und
Steven ein. Er hat sich schon verzogen, zu Peter, wie ich von Beth
erfahre, und ich schmunzele. Beth hat ein wundervolles Essen
vorbereitet und wir machen es uns später im Wohnbereich gemütlich.
Beth erzählt uns zu den Fotos alle Geschichten und Begebenheiten
darum herum. Es ist herrlich mit anzusehen, wie sie alles in Gedanken
nochmals erlebt. Sie waren in Finnland und in Schweden unterwegs.
Beth wollte schon immer einmal dort hin. Steven muss das irgendwie
erfahren haben, oder sie hat es unbewusst mal erwähnt. Steven ist
aufmerksam, was Beth betrifft, mehr als ihr bewusst ist. Es freut mich so
sehr für sie.
In den folgenden Wochen meldet sich Peter immer mal wieder, aber
eben nur immer mal wieder, genauso wie er mir von Anfang an gesagt
hat. Eben gelegentlich, er gibt mir nie einen Anlass, zu glauben, dass ich
ihm nicht wichtig bin. Egal, was er von mir während einer Session auch
fordert, wie er mich auch bestraft. Er behandelt mich danach liebevoll
und mit Respekt. Ich habe nie das Gefühl, dass er mich nur als
irgendeine Bekanntschaft ansieht. Aber er gibt mir auch nie zu verstehen,
dass ich ihm mehr bedeute. Nach jedem Telefonat, nach jeder SMS oder
Treffen mit ihm verliebe ich mich mehr in ihn, aber das soll mein
Problem sein. Ich werde ihn damit nie konfrontieren, denn eines fühle
ich genau, er würde mich dann nicht mehr sehen wollen.
Der Prozess geht an den Medien und zum Glück auch an Beth und
Tanja vorbei und wird im Stillen abgehandelt. Ich muss eine Aussage
machen und es ist mir äußerst peinlich. Peter hat mich am Abend vor
der Aussage ins Kino eingeladen, und mich während der Vorstellung
einfach so gebeten, ihm einen zu blasen. Mit jämmerlicher Angst vor
Entdeckung setze ich mich in den engen Stühlen vor ihn hin und sorge
dafür, dass es ihm gut geht. Nach dem Film gehen wir noch ein Glas
Wein trinken. Peter nimmt mein Kinn in die Hand, damit ich ihm in die
Augen schaue. »Was hast du vorhin gefühlt, Mia?« »Angst.« »Angst vor
was, Mia?« »Dass ich entdeckt werde, das wäre mir peinlich gewesen.«
»Aber es hat dich auch erregt, oder?« »Ja.« »Und das morgen, deine
Aussage, die ist dir auch peinlich, oder?« »Ja sehr, Peter.« »Ich möchte,
dass du morgen
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