Eine fremde Welt 2 - Peter
und fragt mich
nach Peter.
»Er ist in Italien, Mia, du hast noch eine Galgenfrist. Nein, falsch, er hat
sie noch.« Ich lächle sie an. »Glaub mir, es wird alles gut werden, Mia.«
»Ich will dich nicht anlügen, er war schrecklich im letzten halben Jahr.
Zuerst unmöglich. Das heißt, er hatte einige Partnerinnen, hat wild
herumgefickt. Dann hat er sich zurückgezogen, er ist ein richtiger
Einsiedler geworden. Ich will dich nicht anlügen, es wird schwer werden,
Mia. Aber ich werde dir helfen, zur Not verprügle ich den Kerl, bis sein
Gehirn sich wieder einschaltet und auf normal läuft.«
16. Der Unfall
Nur eine kleine Meldung in den Nachrichten. Johann sagt noch, dass wir
heute einen Umweg nach Hause fahren müssen. Es hat einen Unfall in
der Innenstadt gegeben. Ein Betrunkener ist in eine Gruppe Menschen,
die an einer Ampel standen und auf Grün gewartet haben, gerast. Es hat
viele Verletzte gegeben, auch ein paar Schwerverletzte.
Kurz darauf sind wir auf dem Weg nach Hause. Dort angekommen
kommt Beth völlig verstört nach draußen gerannt. Sie hat ein Handy in
der Hand. »Steven, bitte komm, schnell!«
Sie drückt mir das Telefon in die Hand und ich melde mich. »Sind Sie
Peter Mantello?« »Nein, sein Bruder, kann ich etwas ausrichten?«
»Hier ist das Marienhospital. Herr Mantello sollte dringend herkommen,
seine Verlobte, Mia Keller, ist sehr schwer verletzt und es müssen
Entscheidungen bezüglich des Babys getroffen werden. Können Sie mir
bitte weiterhelfen? Es ist lebenswichtig, wir müssen mit Herrn Mantello
sprechen. Frau Keller hatte eine Vollmacht in ihrer Handtasche, in der
die klare Anweisung steht, dass wir nur mit Zustimmung von Herrn
Mantello etwas tun können.«
»Peter landet«, ein Blick auf meine Uhr, »in genau zwanzig Minuten am
Flughafen. Ich hole ihn ab und bringe ihn direkt zu Ihnen. Ist das Zeit
genug? Oder müssen wir schneller handeln.« »Nein, das reicht. Sie ist im
Moment stabil. Aber bitte beeilen Sie sich.« »Wir sind in spätestens einer
Stunde da. Und Peter in maximal zwei.«
»Beth, ins Auto schnell!«
»Johann, zum Marienhospital.« »Was ist los, Steven?« »Mia hatte einen
Unfall. Hast du von dem Betrunkenen gehört, der in die
Menschenmenge gefahren ist? Mia war dabei.« »Oh, mein Gott, Steven,
das Baby!« »Ja, wir müssen jetzt sofort zu ihr.« »Ich ruf Tanja an und
gebe ihr Bescheid, sie wird kommen wollen.« Steven telefoniert auch mit
dem Flughafen, so viel ich mitbekomme. Am Krankenhaus
angekommen steigen wir rasch aus. Johann fährt direkt zum Flughafen
weiter.
In der Intensivstation lassen sie uns sofort durch. Ich muss weinen, als
ich Mia sehe, aber reiße mich zusammen, um ihr gut zuzureden. »Süße,
was machst du denn für Sachen! Das geht ja gar nicht!« Ich streichle ihre
Hand. Keine Reaktion von ihr. »Peter kommt bald, Süße. Nur noch ein
Weilchen. Dem Baby geht es gut, du musst dir keine Sorgen machen.
Tanja ist auch gleich da und wir kümmern uns um dich. Peter kümmert
sich um dich.«
Steven streichelt mir den Kopf. Ich weine, bemerke es noch nicht
einmal. »Bleibst du hier? Ich muss für ein paar Minuten nach draußen
und einige Telefonate führen, Beth. Geht das in Ordnung?« »Natürlich,
Steven, ich bleibe bei Mia.«
Herr Mantello? Die Stewardess kommt zu mir. Bitte kommen Sie, ein
Wagen steht für Sie bereit. Sie dürfen das Flugzeug als Erster verlassen.«
Erstaunt blicke ich auf. »Wer hat das veranlasst?« »Ein Mister Miller.
Kommen Sie, es scheint dringend zu sein, Sie werden gleich
weitergeleitet. Draußen steht schon Ihr Fahrer.« »Der Koffer wird Ihnen
nachgeschickt.«
Was um Himmels willen ist los? Ich werde unruhig, hier stimmt was
nicht. Als ich Johann erblicke, ist es Realität. »Was ist los, Johann.« »Steig
ein, Peter, schnell, wir haben es eilig.« »Ist was mit Steven? Beth?
Großvater?« »Nein, ruf Steven an, er wartet auf deinen Anruf, ich muss
mich aufs Fahren konzentrieren.«
»Steven, was zum Teufel ist los?« »Peter, bist du bei Johann im Auto?«
»Ja.« »Ich hab keine gute Nachricht für dich. Es tut mir leid, aber hier in
München hat es einen schlimmen Unfall gegeben. Ein Betrunkener ist in
eine Gruppe Fußgänger gefahren. Viele sind schwer verletzt.« »Steven,
wer ist verletzt?« Ich flüstere. Tief in meinem Herzen weiß ich, was er
gleich sagen wird und doch ist es ein Schock, als er »Mia« sagt. Mir wird
schlecht
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