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Eine für alle

Eine für alle

Titel: Eine für alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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»Wenn ich nur wüsste, warum sie so viel Kupfer verschicken. Finchley sagt, >normaler Geschäftsgangs aber das kann ich mir nicht vorstellen; sie haben keine Nachtschicht. Und was sie eigentlich verladen sollten, sind ihre hübschen kleinen Motoren, keine riesigen Kupferspulen.« »Ja, sollten sie. Außerdem brauchen sie gar nicht so viel Kupfer. Klingt, als ob es dort gelagert würde. Wissen Sie, das große alte Obergeschoss, wo Sie in die Enge getrieben wurden, ist seit dem Krieg nicht mehr zur Produktion benutzt worden - seit dem Zweiten Weltkrieg, als noch drei Schichten gefahren wurden, um nachzukommen. Jeder, der die Fabrik kennt, weiß, dass das Obergeschoss zum Lagern benutzt werden kann. Sie wissen schon, falls die was klauen und es eine Weile verstecken wollen.« Ich kaute auf einem Knöchel herum. Das ergab genauso viel Sinn wie alles, woran ich gedacht hatte. »Auf allen Spulen stand >Paragon<. Woher hätten die stammen können?« »Paragon?« Die buschigen grauen Brauen gingen nach oben. »Diamond Head hat mal Paragon gehört. Paragon hat es um die Zeit herum gekauft, als ich in Pension ging. Dann haben sie es vor etwa einem Jahr an irgendwen verkauft. Ich erinnere mich, dass ich in der Sun-Times was darüber gelesen habe, aber das bedeutet mir jetzt alles nichts mehr, deshalb habe ich den Namen nicht behalten.«
    »Jason Felitti«, sagte ich mechanisch, und meine Augen blitzten vor Zorn. Das verfluchte Unternehmen hatte ihm und seinem Bruder gehört, und Ben Loring konnte mir nicht die Bohne über Paragons Beziehungen zu Diamond Head sagen? Ich trommelte wütend gegen die Sessellehne.
    Mr. Contreras musterte mich besorgt, weshalb ich ihm von meinem unergiebigen Gespräch mit dem Controller des Stahlkonzerns berichtete. »Wissen Sie was über irgendwelche Mauscheleien, an denen Leute von Diamond Head beteiligt gewesen sein können? Ich bin mir sicher, dass in einer Fabrik geredet wird - vielleicht haben Sie ja etwas mitbekommen.«
    Er schüttelte bedauernd den Kopf. »Sie wissen doch, Engelchen, es ist schon eine Weile her. Und wie ich schon gesagt habe, Paragon kam erst, als ich ging.« Wir saßen beide eine Weile schweigend da. Peppy ging zu den Welpen zurück. Sie waren jetzt genau zwei Wochen alt und fingen damit an, die Umwelt zu erforschen. Sie musste zwei einsammeln, die sich ins Esszimmer verirrt hatten, und trug sie in ihrem weichen, kräftigen Maul zu ihrem Platz zurück.
    »Ach, das hab ich ja ganz vergessen, Engelchen. Ich habe ein paar Nachbarinnen über Chrissie Pichea ausgefragt. Ob sie berufstätig ist, Sie wissen doch.« Ich schlug mir Ben Lorings Unverschämtheiten aus dem Kopf und versuchte, an Todd und Chrissie Pichea zu denken. »Und?«
    »Soviel sie wissen, arbeitet sie nicht. Aber Mrs. Tertz und Mrs. Olsen haben gesagt, sie ist unheimlich nett, hat ihnen bei ihren Investitionen helfen wollen, deshalb haben sie sich gefragt, ob sie vielleicht früher einmal auf diesem Gebiet gearbeitet hat.« Ich starrte ihn an. »Wirklich - bei Investitionen wollte sie helfen? Ich hoffe, keine hat sich darauf eingelassen.«
    Er zuckte die Achseln. »Dazu kann ich nichts sagen. Aber es war interessant, wer dabei war, als sie mit ihnen gesprochen hat. Raten Sie mal.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ihr Ton sagt mir, dass es nicht ihr Mann war, aber - doch bestimmt nicht der erste Mr. Warshawski?«
    »Der erste? Oh, hab's kapiert, Ihr Exmann. Nein. Das war der Junge, der gegenüber von mir wohnt. Vinnie Buttone, der Ihnen immer das Leben so schwer macht.«
    Ich setzte mich auf die Fersen. Vinnie der Bankmensch. So hatte ich ihn in Gedanken immer genannt. Ich hatte mich bloß nie gefragt, bei welcher Bank er arbeitete. Es musste die U. S. Metropolitan Bank and Trust sein. Ich pfiff durch die Zähne. Vinnie hatte etwas mit Todd und Chrissie zu tun.
    Ich musste natürlich anrufen und es bestätigen lassen. Aber mal angenommen, ich hatte recht - U. S. Met hatte eine Verbindung zu Diamond Head, dessen Besitzer Jason Felitti im Vorstand der Met saß. Ich spürte, wie die beiden Hälften meines Gehirns zusammenkommen wollten, beim Versuch, Chrissie, Vinnie, Mrs. Frizell und Diamond Head Motors zusammenzubringen. Ich schaffte es nicht. Ich stieß mich hoch.
    »Wo wollen Sie hin, Engelchen? Wollen Sie mit Vinnie reden? Sie glauben, er ist vielleicht ein raffinierter Gauner, der ihr Geld stehlen will?«
    Ich lachte. Vinnie war ein so verklemmtes, stures kleines Würstchen, dass es schwierig war, in ihm einen

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