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Eine für vier 01 - Eine für vier

Eine für vier 01 - Eine für vier

Titel: Eine für vier 01 - Eine für vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Brashares
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»Hallo, Mr Lowell. Wie geht’s?«, zwitscherte sie.
    »Danke, gut, Kelly. Hast du meine Tochter Carmen schon kennengelernt?«, fragte er.
    Kelly arbeitete daran, sich ihren Abscheu nicht anmerken zu lassen.
    »Wir sind alte Bekannte. Hallo, Kelly«, sagte Carmen.
    »Hallo«, gab das Knochengerüst steif zurück. Sie wandte sich Al zu. »Spielt Paul nicht fantastisch? Sie sind bestimmt sehr stolz auf ihn.«
    Carmen zog anerkennend eine Augenbraue hoch. War das Knochengerüst intelligenter, als sie ihr zugetraut hatte?
    »Also, ja, natürlich«, murmelte ihr Vater.
    Weder Carmen noch ihr Vater nahmen den Gesprächsfaden auf. Das Knochengerüst hatte eine niedrige Wahrnehmungsschwelle für verfahrene Situationen. »Bis nachher«, sagte sie zu Al und lief am Fußballfeld entlang zu ihrem Platz zurück.
»Weiter so, Paul!«, schrie sie, als Paul irgendetwas Heroisches tat.
    Mit einem Mal entdeckte Carmen die bleiche Gestalt von Lydia, die vom Parkplatz auf sie zukam und praktisch schon rannte.
    Sobald Al sie sah, ließ er Carmens Schulter los und lief eilig zu seiner zukünftigen Frau. »Was ist los?«
    »Die Plantage, die wir für die Feier gemietet hatten. Sie haben angerufen und gesagt, dass sie überbucht sind. Eine der Hochzeiten muss einen Rückzieher machen. Sie haben gesagt, dass wir die zweite Buchung waren«, erklärte Lydia atemlos.
    »Liebling«, sagte Al und hielt sie beschützend fest. »Das ist ja schrecklich. Was können wir nur tun?« Er zog sie beiseite, um in privater Abgeschiedenheit mit ihr sprechen zu können. Ihr Dad hatte schon immer einen angeborenen Instinkt für seine Privatsphäre gehabt, auch wenn zwischen ihm und privater Abgeschiedenheit nur seine Tochter stand.
    Kurz darauf kam ihr Vater wieder. »Carmen, ich muss mit Lydia zur Plantage. Wir spielen morgen, okay?«
    Das war kein Okay, das ein Okay als Antwort brauchte. Er war bereits zum nächsten Problem übergegangen. »Ich lass dir meine Autoschlüssel da und Paul kann dich nach Hause fahren.« Er küsste sie auf die Stirn. »Tut mir Leid, Süße, aber wir kommen schon noch zu unserem Tennismatch. Nur keine Bange.«
    Carmen hätte wie ein vernünftiges, großes Mädchen darauf reagieren können, aber stattdessen legte sie sich direkt neben der Seitenlinie ins Gras. Es war nur gut, dass sie in South Carolina unsichtbar geworden war, sonst wäre dieses Benehmen sehr ungehobelt gewesen.
    Wenn sie real und nicht unsichtbar gewesen wäre und wenn sie sich mit den Augen ihrer Freundinnen oder ihrer Mutter hätte sehen können, wäre sie vielleicht in der Lage gewesen, sich über ihre Gefühle klar zu werden. Allein kam sie sich einfach nur unsichtbar vor und ganz leicht, wie schwebend.
    Die Sonne schien ihr angenehm ins Gesicht. Schließlich hörte sie den langen Pfiff, der das Spielende signalisierte. Ein Schatten fiel über sie. Mit der Hand schirmte sie gerade so viel Sonne ab, um zu erkennen, dass es Paul war. Er schaute sie eine Weile an. Falls er sie für völlig ausgeflippt hielt, ließ er sich das jedenfalls nicht anmerken.
    »Willst du Tennis spielen?«, fragte er.
    Das war die längste Unterhaltung, die sie bisher geführt hatten. Sie sagte ja.
    Und dann schlug sie ihn 6-0, 6-0, brachte ihm eine vernichtende Niederlage bei.

Das Problem ist nicht das Problem.
    Das Problem ist deine Einstellung zum Problem.
Alles klar?
     
    Trainerin Brevin

Mehrere Stunden nach der Schlägerei saß Lena zwischen den beiden missmutigen alten Männern in einem Krankenhaus in Fira. Ihre Großmutter war weggegangen, um Kaffee und etwas zu essen zu holen, aber Lena vermutete, dass sie die finsteren Mienen und das Stöhnen nicht länger ertragen konnte. Kostos war in aller Eile zur Schmiede zurückgekehrt. Er war sichtlich verstört gewesen und hatte Lena noch nicht mal angesehen.
    Bapis Wunde oben am Backenknochen musste mit vier Stichen genäht werden, und obwohl Bapi Dounas sich bitter beklagt hatte, dass sein Nasenbein gebrochen wäre - die Nase hatte heftig geblutet -, war in Wirklichkeit dann doch nichts gebrochen. Während Lena unter den Leuchtstofflampen wartete und sich noch nicht mal mit einer Zeitschrift trösten konnte, entdeckte sie einen kleinen Blutfleck, der auf der J EANS trocknete. »Entschuldige bitte«, sagte sie leise zu ihr. Sie ging auf die Toilette und tupfte mit nassem Klopapier auf dem Fleck herum. Im ersten Augenblick hatte sie ein schlechtes Gewissen dabei, weil sie an die Wasch-Regel dachte. Aber wer wollte schon das Blut

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