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Eine für vier 01 - Eine für vier

Eine für vier 01 - Eine für vier

Titel: Eine für vier 01 - Eine für vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Brashares
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eines bösartigen alten Griechen bis in alle Ewigkeit auf ihrer magischen Hose haben?
    Ihr Blick streifte den Spiegel, und sie entdeckte, wie sie aussah. Ihre Haare waren nach dem Schwimmen im Teich ziemlich komisch getrocknet. Statt glatt und gerade herunterzuhängen, waren sie leicht aufgebauscht. Ihr war irgendwie sonderbar zumute, so als hätte sie einen Schwips. Sie kam mit dem Gesicht ganz nah an den Spiegel heran. Bin das wirklich ich?
    Als sie wieder ins Wartezimmer zurückkehrte, wurde ihr bewusst, wie albern die beiden Großväter aussahen. Ihre Plastikstühle standen nebeneinander, aber in ihrem Bemühen, sich gegenseitig ihre Verachtung zu zeigen, saßen sie fast Rücken an Rücken. Lena wusste, wie lächerlich, wie absurd und sogar komisch die ganze Sache war. Aber so lustig das auch aussah, hatte sie nicht das Gefühl, dass es lustig war. Es fühlte sich einfach nur schlimm an. Sie schämte sich. Offensichtlich glaubte ihre Großmutter, dass Kostos über Lena hergefallen war, und das hatte sie auch Bapi so erzählt. Jetzt glaubten sie beide, dass ihr heiß geliebter Kostos ein übler Frauenschänder war.
    Lena konnte jetzt erkennen, wie sehr sie überreagiert hatte. Sie hätte Grandma die Wahrheit sagen müssen, anstatt sie so dramatische Schlüsse ziehen zu lassen.
    Na schön, Kostos hatte ihr nachspioniert. Er hatte sie nackt gesehen. Das war ein mieses und dummes und pubertäres Verhalten. Trotzdem war sie sehr erleichtert gewesen, als dieser große, robuste Kerl bei der Schlägerei dazwischengegangen war und die beiden Männer besänftigt hatte, bevor sie sich gegenseitig umbrachten.
    Kostos hatte ihr nachspioniert und darüber war sie verärgert. Aber er hatte nicht das getan, was ihre Großeltern von ihm glaubten.
    Was nun? Wenn die Aufregung sich gelegt hatte und sie alle ausgeruht waren, würde sie sich bei ihren Großeltern entschuldigen und ihnen ganz genau erklären, was vorgefallen war.
    Und dann würde sie es auch Kostos erklären.
    Und mit der Zeit wäre alles wieder gut.
    Lena,
    bei dem Übungsspiel heute hab ich mich viel zu sehr ins Zeug gelegt. Ich brauch dringend eine Abkühlung. Was rätst du mir jetzt?
    Bring deinen Körper zur Ruhe, Bee. Das versuch ich ja, aber meine Beine sind ganz zappelig.
    Ich geh laufen. Mit Eric. Ich will ihn HABEN. Hatte ich das schon erwähnt? Ich weiß, dass du über deinen Hormonen stehst, aber unter uns normalen Sterblichen gibt es welche, die nicht anders können.
    Alles Liebe,
    Bee
    deine Freundin für immmer & ewig
     
     
    »Guten Tag, ich heiße Bailey Graffman. Ich bin mit Tibby befreundet. Ist sie da?«
    Im Obergeschoss hörte Tibby staunend zu, wie Bailey an der Haustür stand, sich Loretta vorstellte und  dabei das Geschrei einer übellaunigen Katherine übertönen musste. Hatte sie sich eine zwölfjährige Stalkerin an Land gezogen?
    Tibby setzte Mimi behutsam in ihre Kiste zurück und schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass Loretta nicht wusste, dass sie zu Hause war. Aber Pech gehabt. Schon nach wenigen Sekunden hörte Tibby, wie Bailey die Treppe hochhüpfte.
    »Hallo«, sagte Bailey und winkte ihr von der Tür zu ihrem Zimmer zu.
    »Bailey, was willst du hier?«
    Bailey machte es sich auf Tibbys ungemachtem Bett bequem. »Ich muss dauernd an deinen Film denken. Das hört sich alles so cool an. Ich will dir dabei helfen.«
    »Geht nicht. Ich hab ja noch nicht mal angefangen«, protestierte Tibby.
    »Dann brauchst du eindeutig Hilfe«, folgerte Bailey scharfsinnig. »Ich bin dein Kameramann. Oder dein Tonassistent. Oder dein Beleuchter. Oder dein Laufbursche.«
    »Du siehst weder wie ein Mann noch wie ein Bursche aus«, stellte Tibby fest.
    »Oder ich könnte dir ganz allgemein assistieren. Du weißt schon, als deine persönliche Assistentin. Den ganzen Schrott für dich tragen und so.«
    Bailey war so ehrlich begeistert, dass es schwer war, sie zurückzuweisen.
    »Vielen Dank, aber ich brauche wirklich keine Hilfe«, sagte Tibby.
    Bailey war aufgestanden und unterzog Mimi einer gründlichen Musterung. »Wer ist das?«, fragte sie.
    »Das ist Mimi. Ich hab sie bekommen, als ich sieben war«, erklärte Tibby gleichgültig. Ihren Freundinnen gegenüber neigte sie dazu, so zu tun, als hegte sie keinerlei tiefe Gefühle für Mimi.
    »Die ist aber süß«, sagte Bailey. Sie zuckte mit der Nase und schnitt für Mimi Grimassen. »Darf ich sie mal halten?«
    Seit ihrem achten Lebensjahr hatte außer Nicky keine Menschenseele Interesse daran

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