Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine für vier 01 - Eine für vier

Eine für vier 01 - Eine für vier

Titel: Eine für vier 01 - Eine für vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Brashares
Vom Netzwerk:
schlief etwa noch eine Stunde. Dann hörte sie den Massenandrang auf das Frühstück. Sie raste zur Hütte und zog sich an. Wie üblich war sie wieder am Verhungern.
    Mit drei Packungen Fruit Loops, zwei Milchtüten und ihrer Banane lief sie über die Terrasse und setzte sich zu Diana.
    »Schläfst du überhaupt mal?«, fragte Diana. »Wo warst du heute Morgen?«
    »Schwimmen«, gab Bridget zurück.
    »Allein?«
    »Leider ja.«
    Sie ließ den Blick über die Tische schweifen und suchte nach Eric. Er war nicht da. Hatte er von gestern Abend einen Kater? Oder saß er über seinen Sportunterlagen und schuftete? Die Erinnerung daran, wie sie am Abend mit ihm getanzt hatte, trieb ihr die Röte ins Gesicht. »Das können wir nicht machen«, hatte er gesagt. Er hatte nicht gesagt: »Das kannst du nicht machen.«
    »Komm, wärmen wir uns auf«, sagte sie zu Diana.
    Das erste Spiel fing um neun an. Mannschaft eins, El Burro, war bereits damit zugange, die Mannschaft zwei zu schlagen; die Grauen Wale lagen zwei Tore im Rückstand. Mannschaft drei, die vor kurzem den Namen Los Tacos verpasst bekommen hatte, und Mannschaft vier, Los Cocos, hatten das zweite Fußballfeld zum Trainieren.
    Bridget setzte sich neben den Platz und sah zu, wie Eric mit Marci und einigen Spielerinnen die Strategie besprach.
    Sie schnürte sich ihre Fußballschuhe zu. Irgendein berühmter alter Schauspieler - wer es gewesen war, wusste sie nicht mehr - hatte einmal gesagt, dass er bei seinen Charakteren immer mit den Schuhen anfing. Mit ihren Fußballschuhen wurde Bridget zu dem Ich, das sie selbst am liebsten mochte, ganz egal, ob sie mit der zusätzlichen Größe von neunzehn Millimetern, die ihr die Stollen verliehen, mit lautem Klacken durch die
Umkleideräume lief oder über das weiche Gras auf dem Platz stürmte. In diesen Schuhen hatte sie den Gang eines Kerls, aber auch das gefiel ihr.
    Sie sah Eric so lange an, bis er den Blick erwiderte. Sie lächelte; er nicht. Ich mach euch alle, drohte sie jedem, der außer ihr diese Gedanken mitbekam.
    Die Trainerin ihrer Mannschaft, Molly Brevin, rief die Spielerinnen zu sich.
    Bridget legte ihre Schienbeinschoner an und band sich die Haare mit einem Gummiband zusammen. Ollie und Emily klatschten ihr auf die Hände, als sie sich zur Gruppe gesellte. Es war das erste Mal, dass sie als Team zusammen spielten.
    Molly verlas die Aufstellung, obwohl schon alle Bescheid wussten. Bridget hüpfte auf und ab, um ihren Kreislauf auf Trab zu bringen.
    »Also, Tacos. Stellt die Lauscher auf. Mir geht es nur um die Pässe«, verkündete Molly. »Das ist mein Emst. Wer den Ball nicht abgibt, fliegt raus.« Warum schaute sie Bridget dabei an?
    Die Mannschaften verteilten sich auf dem Platz. Als Bridget an Diana vorbeilief, schlang sie die Arme um ihre Taille und drückte sie. Diana fuhr überrascht zusammen. »Ihr seid so gut wie to-ot!«, foppte Bridget sie wie ein fünfjähriges Kleinkind. Sie nahm ihre Position in der Mitte des Feldes ein und wartete auf den Anpfiff.
    Für Bridget war es wichtig, sich auf eine einzige Sache zu konzentrieren. Sie wusste, dass sie zu viel Energie hatte, und sie verfügte über eine beträchtliche Menge an wildem, undiszipliniertem Talent. Fast in jeder Phase ihres Lebens brauchte sie ein einheitliches, klar umgrenztes Ziel, das sie mit Vollgas weiter vorantrieb. Sonst bestand die Gefahr, dass es rückwärts ging, wo sie gar nicht hinwollte.
    Heute galt ihre Konzentration Eric. Es ging darum, ihm zu zeigen, was sie konnte. Er war dieser einheitliche Gedanke, der ihre sämtlichen Zellen in Gang hielt.
    Ihre Energie explodierte, sobald der Ball in Bewegung war. Sie nahm Dori Raines den Ball sofort ab und lief damit über den Platz. Sie täuschte einen Torschuss an, zog damit einige Verteidigerinnen auf sich und spielte den Ball dann Alex Cohen zu, der freien Stürmerin. Alex wurde umringt und spielte zu Bridget zurück.
    Wenn Bridget voll konzentriert war, hielt die Zeit für sie an. In aller Ruhe konnte sie die Position des Torwarts und die Flugbahn abschätzen. Sie schob den Fuß unter den Ball, um ihm mit einem Heber ein Stück zusätzliche Höhe zu verleihen. Er sauste direkt am Kopf des Torwarts vorbei. Ihre Mitspielerinnen umringten sie. Durch die Lücken zwischen Körpern und Gliedmaßen sah sie Eric. Er unterhielt sich an der Seitenlinie mit seinen Ersatzspielerinnen. Sie wünschte sich so sehr, dass er sie bemerkte.
    Sie würde alle in Grund und Boden stampfen, bis er sie

Weitere Kostenlose Bücher