Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine für vier 01 - Eine für vier

Eine für vier 01 - Eine für vier

Titel: Eine für vier 01 - Eine für vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Brashares
Vom Netzwerk:
Staatsbürger?«, fragte Lena.
    Es war so heiß, dass sie nicht mal den Kopf wenden konnte. Sie tat es dennoch und sah Grandma nicken.
    »Wo haben sie gelebt?«
    »In New York.«
    »Ach«, sagte Lena.
    »Seine Eltern bekamen Kostos und zwei Jahre später noch einen kleinen Jungen.«
    Allmählich konnte sich Lena vorstellen, worauf diese traurige Geschichte hinauslief.
    »Als Kostos drei Jahre alt war, fuhr die ganze Familie im Winter in die Berge. Es kam zu einem schrecklichen Autounfall, bei dem Kostos seine Eltern und seinen kleinen Bruder verlor.«
    Grandma legte eine Pause ein, und Lena spürte, wie ihr trotz siebenundvierzig Grad Hitze kalte Schauer über den ganzen Körper jagten.
    Als Grandma weitersprach, konnte Lena ihrer Stimme anhören, dass sie tiefbewegt war. »Kostos wurde zu seinen Großeltern geschickt. Damals war das die beste Lösung.«
    Lena merkte, dass Grandma sich in einer seltsamen Stimmung befand. Sie war ungewöhnlich entspannt, nachdenklich und voll Trauer. »Er ist als griechischer Junge hier aufgewachsen. Und wir alle haben ihn geliebt. Ganz Oia hat ihn großgezogen.«
    »Hey, Grandma?«
    »Ja, mein Lämmchen?«
    Der Augenblick war da. Sie ließ sich keine Zeit, erst noch nachzudenken und doch wieder zu kneifen. »Weißt du, Kostos hat mir nichts getan. Er hat mich nicht angefasst oder sonst etwas Böses gemacht. Er ist der Junge, für den du ihn hältst.«
    Grandma stieß hörbar die Luft aus. Sie legte ihre Näharbeit beiseite und lehnte sich im Sofa zurück. »Ich glaube, das hab ich gewusst. Nach einiger Zeit hab ich das gewusst.«
    »Es tut mir Leid, dass ich nicht schon früher etwas gesagt habe«, sagte Lena mit feierlichem Ernst. Sie war erleichtert darüber, dass es endlich ausgesprochen war, aber zugleich empfand sie auch Trauer, weil sie so lange dazu gebraucht hatte.
    »In gewisser Weise hast du vielleicht versucht, es mir zu sagen«, stellte Grandma philosophisch fest.
    »Sagst du Bapi, was ich dir gerade gesagt habe?«, fragte Lena.
    »Ich glaube, er weiß es schon.«
    Lena schnürte es die Kehle zusammen und wurde schmerzhaft eng. Sie drehte sich vom Rücken auf die Seite, von Grandma abgewandt, und schloss die Augen, damit die Tränen fließen konnten.
    Was Kostos widerfahren war, machte sie traurig. Und irgendwo unter dieser Trauer, tief in ihrem Inneren, war sie traurig darüber, dass Menschen wie Bee und Kostos, die alles verloren hatten, sich der Liebe immer noch öffnen konnten, während sie, die nichts verloren hatte, diese Offenheit nicht besaß.

Mein Karma hat mein Dogma überfahren.
     
    Auto-Aufkleber

Bridget schleppte sich auf die kleine Veranda vor der Hütte. So hatte sie wenigstens Ausblick auf die Bucht. Sie hatte einen Kugelschreiber und einen Block dabei. Sie musste Carmen die J EANS schicken, aber heute war ein Tag, an dem ihr das Schreiben schwer fiel.
    Während sie da saß und auf dem Kuli herumkaute, kam Eric zu ihr. Er schwang sich aufs Geländer.
    »Wie geht’s«, fragte er.
    »Gut«, sagte sie.
    »Du hast das Spiel verpasst«, sagte er. Er berührte sie nicht. Er sah sie nicht an. »Ein gutes Spiel. Diana ist nur so über den Platz gefegt.«
    Sie drehten die Uhr zurück. Er war wieder der wohlwollende Trainer und sie das unbezähmbare Camp-Mitglied. Er bat sie um ihre Einwilligung, damit er so tun konnte, als wäre nichts zwischen ihnen gewesen.
    Sie war sich nicht sicher, ob sie darin einwilligen wollte. »Ich war müde. Die letzte Nacht war eine große Nacht für mich.«
    Ihm schoss die Röte ins Gesicht. Er streckte die Hände aus und betrachtete seine Handflächen. »Hör zu, Bridget.« Es schien so, als suchte er in einem dürftigen Vorrat an Formulierungen herum. »Ich hätte dich gestern Nacht wegschicken müssen. Ich hätte dir nicht folgen dürfen, als ich dich an meiner Tür vorübergehen sah... Das war mein Fehler. Ich übernehme die Verantwortung dafür.«
    »Es war meine freie Entscheidung, zu dir zu kommen.« Wie konnte er es wagen, ihr jede Macht zu nehmen?
    »Aber ich bin älter als du. Ich bin derjenige... ich würde bis zum Hals in der Scheiße stecken, wenn das herauskommt.«
    Er sah sie immer noch nicht an. Er wusste nicht, was er sonst noch sagen sollte. Er wollte weg hier. Das konnte sie ihm deutlich ansehen. »Es tut mir Leid«, sagte er.
    Sie warf ihm ihren Kugelschreiber hinterher. Dass er das gesagt hatte, war das Schlimmste.
    Liebe Carmen,
    hier ist die JEANS. Ich bin total durcheinander. Wenn ich auf deinen Rat mit der

Weitere Kostenlose Bücher