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Eine für vier 01 - Eine für vier

Eine für vier 01 - Eine für vier

Titel: Eine für vier 01 - Eine für vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Brashares
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ich einfach Schlaf nachholen. Dann penne ich den ganzen Tag.«
    Diana nickte, als wäre sie jetzt beruhigt und glaubte daran, dass es sich nur wieder um eine von Bridgets seltsamen Gewohnheiten handelte.
    »Kann ich dir was bringen? Du bist doch bestimmt schon am Verhungern.«
    Bridget hatte sich den Ruf erworben, wie ein Scheunendrescher zu futtern. Aber sie hatte keinen Hunger. Sie schüttelte den Kopf.
    Diana dachte nach. »Das ist komisch. In nahezu sieben Wochen hab ich dich nie länger als drei Minuten unter einem Dach erlebt. Ich hab es nie erlebt, dass du still sitzen konntest; außer im Schlaf hast du niemals still gehalten. Ich hab es nie erlebt, dass du eine Mahlzeit ausgelassen hättest.«
    Bridget zuckte mit den Schultern. »Ich habe eine große Bandbreite in mir«, sagte sie. Soviel sie wusste, stammte das aus einem Gedicht, aber sie war sich nicht sicher. Ihr Vater liebte Lyrik. Als sie klein war, hatte er ihr Gedichte vorgelesen. Damals konnte sie noch besser still sitzen.
    Dad,
    bitte nimm das Geld für die Reparatur der zerbrochenen Fensterscheibe an. Ich bin sicher, dass alles schon längst wieder repariert ist, weil das Haus doch Lydias ganzer Stolz ist und sie panische Angst vor nicht-klimatisierter Luft hat, aber
    Lieber Al,
    ich weiß gar nicht, wie ich dir mein Verhalten in Lydias Haus erklären soll – ich meine, im Haus von dir und Lydia. Als ich nach Charleston kam, hätte ich mir nicht träumen lassen, dass du inzwischen
    Liebe Lydia, lieber Dad,
    ich möchte mich bei euch für mein unsinniges Benehmen entschuldigen. Ich weiß, das war ganz allein meine Schuld, aber wenn ihr nur EINMAL auf das gehört hättet, was ich euch sagen wollte, hätte ich vielleicht nicht
    Liebe Lydia, Krista und Paul, Dads neue Familie,
    ich hoffe, es geht euch gut und ihr seid sehr glücklich damit, alle gemeinsam hübsch blond zu sein. Mögen die Leute euer ganzes Leben lang immer nur mit lautloser innerer Stimme sprechen.
    PS: Lydia, in deinem Brautkleid hast du richtig dicke Arme.
    Carmen machte eine Jiffy-Versandtasche auf und stopfte ihr ganzes Bargeld hinein. Einhundertsiebenundachtzig Dollar. Sie erwog, auch noch ihre neunzig Cent Kleingeld dazuzutun, aber das kam ihr dann doch zu blöd vor, wie etwas, was eine Siebenjährige aus einer braven Kindersendung machen würde. Und außerdem kosteten die Münzen womöglich mehr zusätzliches Porto, als sie wert waren. Dieser Gedanke stimulierte die mathematische Ader in ihrem Gehirn.
    Sie verschloss den Umschlag mit einem Klammerhefter, ohne einen Brief mit hineinzulegen. Sorgfältig schrieb sie Absender und Adresse darauf und lief eilig aus dem Haus, um noch zur Post zu kommen, bevor sie zumachte. Wie konnte ihre Mutter nur behaupten, sie fläze sich nur im Haus herum und tue nichts?
    An einem drückend schwülen Nachmittag lag Lena auf dem Kachelboden auf dem Rücken, starrte zur Decke hoch und dachte an Bridget. Ihr letzter Brief machte ihr Sorgen. Bee folgte ihrem Herzen mit einer so wahnsinnigen Hemmungslosigkeit, dass es Lena angst und bange wurde. Meistens ging Bridget mit Glanz und Gloria daraus hervor, aber manchmal erlitt sie auch Schiffbruch.
    Lena musste an etwas denken, was sie geträumt hatte. In ihrem Traum war sie ein kleines Haus, das sich mit weiß verputzten Fingerknöcheln am Kliff festkrallte. Sie wusste, dass sie sich gut festhalten musste, denn der Abgrund zum Kessel hinunter war tief. Ein Teil von ihr wollte die verkrampften Finger lockern und sich fallen lassen, aber ein anderer Teil warnte davor, dass man einen solchen Sturz nicht einfach nur zum Spaß machen konnte, um des Kicks willen.
    Grandma saß auf dem Sofa und nähte. Effie war irgendwohin entschwunden. Lena hätte ihre Malsachen darauf verwettet, dass ihre Schwester bei ihrem Kellner war und mit ihm herumknutschte.
    Vielleicht war es die Sorge um Bridget oder es lag an ihrem Traum oder möglicherweise an der Hitze, jedenfalls geriet Lena in eine Stimmung, in der sie die Gedanken schweifen ließ und frei assoziierte. »Grandma, wieso lebt Kostos bei seinen Großeltern?«
    Grandma seufzte. Zu Lenas Überraschung setzte sie dann aber doch zu einer Antwort an. »Das ist eine traurige Geschichte, mein Lämmchen. Bist du sicher, dass du sie hören willst?«
    Lena war sich da nicht so ganz sicher. Grandma fuhr trotzdem fort.
    »Kostos’ Eltern sind in die USA gezogen, wie so viele junge Leute«, erklärte sie. »Er ist dort zur Welt gekommen.«
    »Kostos ist amerikanischer

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