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Eine für vier 01 - Eine für vier

Eine für vier 01 - Eine für vier

Titel: Eine für vier 01 - Eine für vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Brashares
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geheimnisvolle Weise enthielt die J EANS die Eigenschaften ihrer drei besten Freundinnen und glücklicherweise gehörte auch Mut dazu. Sie würde der J EANS die dürftigen Gaben geben, die sie zu bieten hatte, aber Mut war das, was sie sich von ihr holen würde.
    Außerdem kam sie sich in der J EANS sexy vor, was auch nicht schaden konnte.
    Lena hatte einmal an einem Benefiz-Marsch teilgenommen, der achtzehn Meilen lang quer durch Washington bis in die Außenbezirke führte. Zu ihrer Verblüffung war der Weg zur Schmiede länger.
    Ursprünglich wollte sie nach dem Mittagessen zu ihm gehen, aber dann wurde ihr bewusst, dass sie sowieso nichts essen konnte, warum also warten?
    Das stellte sich als eine gute Entscheidung heraus. Als sie hinter der Kurve das niedrige Gebäude sah, wäre ihr sonst schlecht geworden, aber da sie nichts im Magen hatte, konnte sie das unterdrücken.
    Lenas Hände schwitzten so stark, dass sie befürchtete, sie könnte das Bild verschmieren. Sie versuchte es damit, sich die Hände an der J EANS abzutrocknen und das Bild immer abwechselnd mit der einen oder der anderen Hand zu halten, aber nasse Handabdrücke auf der Hose waren auch nicht gerade das Markenzeichen eines coolen Zeitgenossen.
    Am Eingang zum Hof hielt sie an. Weitergehen, befahl sie stumm der JEANS, der sie mehr vertraute als ihren Beinen.
    Und wenn Kostos bei der Arbeit war und viel zu tun hatte? Sie konnte ihn doch wohl kaum bei der Arbeit stören, nicht wahr? Wer ist nur auf diese Schnapsidee gekommen, ihn bei der Arbeit zu überfallen?, fragte der feige Teil ihres Gehirns (der eine sehr große Mehrheit repräsentierte).
    Sie ging weiter. Der sehr kleine mutige Teil ihres Gehirns wusste, dass darin ihre einzige Chance bestand. Wenn sie umkehrte, wäre die Chance vertan.
    Bis auf die lodernden Flammen, die von der massiven, aus Backstein erbauten Esse hinten im Raum in Schach gehalten wurden, war es in der Schmiede dunkel. Eine Gestalt bearbeitete im Feuer ein Stück Metall, und die Gestalt war zu groß, um Bapi Dounas zu sein.
    Kostos hatte ihre Schritte entweder gehört oder gespürt. Er nahm sie mit einem Blick über die Schulter wahr, dann legte er langsam und sorgfältig seine Arbeit weg, zog die großen Handschuhe aus und die Schutzmaske ab und ging auf sie zu. Es kam ihr so vor, als spiegelte sich in seinen Augen immer noch ein kleiner Rest des Feuers. In seinem Gesicht lag keine Befangenheit und auch keine Besorgnis. Dafür war offenbar sie zuständig.
    Normalerweise baute Lena darauf, dass Jungen in ihrer Gegenwart nervös wurden, sodass sie ganz selbstverständlich die Oberhand hatte, aber bei Kostos war das nicht so.
    »Hallo«, sagte sie mit zittriger Stimme.
    »Hallo«, sagte er mit fester Stimme.
    Sie zappelte herum, versuchte sich an ihren Spruch zur Gesprächseröffnung zu erinnern.
    »Möchtest du dich setzen?«, bot er an. Sitzen bedeutete, sich auf eine niedrige Mauer zu schwingen, die einen Teil des Raums vom anderen abtrennte. Sie schwang sich hinauf. Ihr fiel immer noch nicht ein, wie sie anfangen sollte. Aber sie erinnerte sich an ihre Hand und dann an das Bild in ihrer Hand. Sie hielt es ihm hin, Eigentlich hatte sie die Übergabe etwas feierlicher geplant, aber was soll’s.
    Er drehte das Bild um und betrachtete es. Die meisten Leute reagierten sofort, aber er nicht; er sah es einfach nur an. Nach einiger Zeit machte sie das nervös. Aber sie war ohnehin schon so nervös, dass sich gar nicht so genau feststellen ließ, wann die zusätzliche Nervosität einsetzte.
    »Das ist dein Lieblingsplatz«, erklärte sie unvermittelt.
    Er wandte den Blick nicht von ihrem Gemälde. »Ich gehe schon seit vielen Jahren zum Schwimmen dorthin«, sagte er langsam. »Aber ich bin bereit, den Platz zu teilen.«
    Sie spitzte die Ohren, ob darin eine Anspielung lag - halb hoffte sie, dass es so war, und halb hoffte sie, dass es nicht so war. Sie kam zu dem Ergebnis, dass es nicht so war.
    Er wollte ihr das Gemälde wieder zurückgeben.
    »Nein, es ist für dich«, sagte sie. Plötzlich war ihr das entsetzlich peinlich. »Ich meine, wenn du es willst. Du musst es nicht nehmen. Ich wollte nur...«
    Er nahm es wieder an sich. »Ich möchte es gern haben«, sagte er. »Vielen Dank.«
    Lena strich sich die Haare vom Nacken weg. Lieber Himmel, war das heiß hier. Okay, paukte sie sich selbst ein, jetzt ist die Zeit zum Reden gekommen.
    »Kostos, ich bin gekommen, um dir etwas zu sagen«, fing sie an. Sobald sie den Mund

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