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Eine für vier 01 - Eine für vier

Eine für vier 01 - Eine für vier

Titel: Eine für vier 01 - Eine für vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Brashares
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sie das Fläschchen warm. Katherine gab singende Töne von sich, die sie am Ohr kitzelten.
    Sie legte sich zusammen mit Katherine ins Bett und sah zu, wie sie einschlief, noch bevor sie die Hälfte ihrer Milch ausgetrunken hatte. Sie kuschelte sich an ihre Schwester und weinte. Die Tränen wurden von Katherines weichem Haarflaum aufgesaugt.
    Als Katherine die Phase tiefen Babyschlafs erreicht hatte, die selbst einer lauten Explosion widerstehen konnte, legte Tibby sie wieder in ihr Gitterbett.
    Jetzt war es vier Uhr morgens. Tibby ging in die Küche hinunter. Sie machte die Tür des Gefrierschranks auf und holte die braune Papiertüte hervor, die Mimi enthielt. In Schlafanzug und Pantoffeln ging sie in die Garage und hatte dabei das Gefühl, zu einer anderen Welt zu gehören. Sie wickelte den oberen Teil der Tüte an ihrem Fahrrad um die Lenkstange, hielt sie ganz fest und fuhr mehrere Meilen bis zum Friedhof. Die tief gefrorene Mimi schaukelte unter ihrem Handgelenk hin und her.
    Die Erde über Baileys Sarg war noch weich. Tibby schob die Grasdecke beiseite und hob mit beiden Händen ein Loch in der Erde aus. Sie drückte einen Kuss auf die Papiertüte und legte Mimi in das Loch. Dann deckte sie Erde über sie und pflanzte die Grassoden wieder ein. Sie setzte sich in das Gras, unter dem die beiden lagen. Sie sah, wie hübsch der Mond aussah, der tief zum Horizont herabsank. Ein großer Teil von ihr wollte einfach hier bei ihnen bleiben. Sie wollte sich zu der kleinsten und einfachsten Lebensform zusammenrollen, die es nur gab, und die Welt ohne sie ihren Gang gehen lassen.
    Sie legte sich hin. Sie rollte sich zusammen. Und dann über– legte sie sich’s wieder anders.
    Sie lebte und die beiden waren tot. Sie musste alles versuchen, um sich ein großes Leben zu schaffen. So groß, wie es nur ging. Sie versprach Bailey, dass sie mit dem Spielen weitermachen würde.
    Als Lena in Mulegé ankam, war ihr Gefühl für Zeit und Raum hoffnungslos durcheinander geraten. Sie musste ein zweites Taxi nehmen, das sie zum Camp brachte. Die Sonne war untergegangen, aber die Luft war immer noch heiß und schwer. Sie war tausende von Meilen von Oia entfernt, aber sie atmete dieselbe Luft.
    Lena wusste, dass Bridgets Abreise für morgen geplant war und dass sie rechtzeitig bei ihr sein musste, um sie nach Hause zu bringen - was immer das auch beinhalten mochte. Sie schlug sich bis zum Verwaltungsgebäude durch und erhielt dort eine Wegbeschreibung zu Bridgets Hütte.
    Als sie in das Dämmerlicht der Hütte trat, entdeckte sie Bridget sofort. Nur ein gelber Haarschopf und ein dunkler Schlafsack.
    Bridget setzte sich auf. Lena nahm ihren tragischen Gesichtsausdruck wahr. Die märchenhaften Haare. »Hey, Bee«, sagte sie und stürzte zu ihr hin, um sie zu umarmen.
    Bridget konnte nicht fassen, was vor sich ging. Sie sah Lena aus großen Augen an. Sie kniff die Augen zusammen. Sie erwiderte die Umarmung, als wüsste sie nicht so recht, wen sie da drückte.
    »Wie kommst du denn hierher?«, fragte Bridget erstaunt.
    »Mit dem Flugzeug.«
    »Ich dachte, du bist in Griechenland.«
    »War ich auch. Bis gestern. Deine Briefe sind bei mir angekommen«, erklärte sie.
    Bridget nickte. »Das sind sie wirklich.«
    Plötzlich wurde Lena sich bewusst, dass ein Dutzend Augen neugierig auf sie geheftet waren. »Hast du Lust auf einen Spaziergang?«
    Bridget kroch aus ihrem Schlafsack hervor. Barfuß und nur mit einem T-Shirt in Übergröße bekleidet, führte sie Lena aus der Hütte. Bee hatte sich noch nie groß darum gekümmert, wie sie aussah.
    »Hier ist es wunderschön«, sagte Lena. »Ich hab den ganzen Sommer lang denselben Mond gesehen.«
    »Ich kann’s nicht fassen, dass du den weiten Weg hierher gekommen bist«, sagte Bridget. »Warum bist du gekommen?«
    Lena bohrte die Zehen in den Sand. »Du sollst wissen, dass du nicht allein bist.«
    Bridgets Augen hoben sich groß und leuchtend von ihrem Gesicht ab.
    »Hey, sieh mal, was ich dir mitgebracht habe«, sagte Lena und zog die J EANS aus ihrer Tasche.
    Bevor Bridget sie anzog, drückte sie die J EANS einen Augenblick lang mit beiden Armen an sich.
    »Erzähl mir, was passiert ist, okay?«, sagte Lena. Sie setzte sich in den Sand und zog Bridget zu sich herab. »Erzähl mir alles, und dann suchen wir eine Lösung, wie wir es wieder in Ordnung bringen können.«
    Bridget sah an der J EANS hinunter. Sie war dankbar dafür, sie zu haben. Sie bedeutete Unterstützung, und sie bedeutete Liebe,

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