Eine ganz andere Geschichte
Identität hinausposaunt hätte, traten sie immer noch auf derselben Stelle. Sie standen vielleicht nicht mehr auf Feld Nummer eins, aber ein Zielband war definitiv schwer zu erkennen.
Der Besitzer fragte, ob sie nicht wenigstens Mittag bei ihm essen wollten, aber da es erst halb zwölf war, beschlossen sie, dass sie dieses Detail im dritten Gasthaus des Tages erledigen könnten.
Le Thalamot in Beg-Meil.
Hier würde ich gern wohnen, wenn ich reich wäre, dachte Gunnar Barbarotti plötzlich, als er aus dem Auto stieg. Und wenn ich französisch sprechen könnte.
Ja, nicht direkt im Le Thalamot vielleicht, aber in der Nähe. In einem der großen, von Mauern umgebenen Steinhäusern, die den Kern des Ortes Beg-Meil auszumachen schienen. Zinnen und Türme, blaue Fensterläden und tiefes Pflanzengrün, splendid isolation und das Meer nur wenige Meter entfernt.
Aber ich werde ja niemals reich, dachte er dann. Und außerdem werde ich niemals französisch lernen. Man muss mit einem Radrennfahrer aus Lyon verheiratet sein, um das zu schaffen.
Sie stellten ihre Fragen und zeigten ihre Fotos zum dritten Mal, und zum dritten Mal begegneten sie bedauerndem Lächeln und Kopfschütteln. Bestellten jeder Salat und Omelett, mit variierendem Inhalt, und da sie schon einmal hier waren, nutzten sie die Gelegenheit, ein Glas des hiesigen Cidre zu probieren.
Der schmeckte nach altem Apfelmost und Hefe. Barbarotti erinnerte sich, dass es vor fünfzehn Jahren an der Côte d'Armor genauso gewesen war, und keiner wollte einen Nachschlag.
»Die Namen stimmen zumindest«, stellte Tallin fest, als sie ihren Kaffee bekommen hatten. »Die Orte gibt es, und die Gasthöfe gibt es.
Und die Menschen, alles stimmt. Zumindest brauchen wir nicht an der Geschichte selbst zu zweifeln.«
»Vielleicht nicht«, sagte Barbarotti. »Es stimmt schon, dass alles an seinem Platz ist. Aber außerdem liegen ein junges Mädchen und eine alte Frau hinten im Marschland begraben, und sie sind verschwunden, ohne dass sich jemand dafür interessiert hat. Das ist etwas irritierend, wie ich finde.«
»Wir haben noch nicht gehört, ob Leblancs Nachforschungen ein Resultat gebracht haben«, warf Morelius ein. »Mit ein wenig Glück haben wir heute Abend oder morgen ihre Namen.«
»Eine Gnade, um die wir beten sollten«, meinte Tallin.
Barbarotti stellte fest, dass er langsam müde aussah, der gute alte Kommissar. Sogar er.
»Troaë«, sagte er. »Leblanc sagte, er habe den Namen noch nie vorher gehört.«
»Ich auch nicht«, stimmte Morelius zu.
»The Root Of All Evil«, seufzte Tallin, »ja, mein Gott.«
»Etwas Neues von der Heimatfront?«, fragte Barbarotti, um das Thema zu wechseln. »Mein Handy ist seit gestern Abend still.«
Tallin trank seinen Kaffee aus und sah aus, als versuche er, sich ein wenig zu sammeln. »Doch, ja, ich habe heute Morgen mit Asunander gesprochen«, sagte er. »Vierhundertfünfundfünfzig Namen allein gestern. Das ist wahrscheinlich Rekord, und um die zehn werden uns dafür beschuldigen, an den Pranger gestellt worden zu sein. Aber sie sind am Sortieren, wir werden sehen, was das bringt.«
Barbarotti nickte. »Hoffen wir nur, dass sie auf sieben, acht Stück eingedampft sind, wenn wir nach Hause kommen. Damit es etwas besser zu handeln ist.«
»Hoffen kann man immer«, nickte Tallin. »Wollen wir jetzt bezahlen, aufbrechen und uns den Häusermarkt ansehen?«
Es stellte sich heraus, dass auch er mit dem Mousterlin-Dokument übereinstimmte, wie sie es inzwischen etwas widerstrebend nannten. Das Haus, welches die Malmgrens durch einen Makler in Göteborg gemietet hatten, lag ein paar hundert Meter westlich der Mousterlin-Landzunge, direkt hinter dem Hügel. Sie hatten mit dem Hausbesitzer nichts hinsichtlich einer Besichtigung ausgemacht, in erster Linie, weil es nicht derselbe Besitzer wie vor fünf Jahren war. Monsieur Diderot – das klang bekannt, wie Barbarotti fand –, der sein Haus an das schwedische Paar vermietet hatte, war 2004 gestorben, anschließend war es vererbt worden und schließlich an einen Schweizer Bankier verkauft.
Aber es lag noch da, ein hübsches, weiß gekalktes Haus innerhalb einer niedrigen Steinmauer. Schieferdach, wie bei fast allen Häusern hier, eine große Terrasse, ein paar Zypressen und Rhododendrenbüsche und Hortensien in großen Trauben. Barbarotti kannte sich mit diesen Pflanzen nicht aus, aber Morelius übersetzte auch sie ins Schwedische.
Gunnar Öhrnbergs und Anna Erikssons Behausung zu
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