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Eine geheimnisvolle Lady

Eine geheimnisvolle Lady

Titel: Eine geheimnisvolle Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Campbell
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aus.« Zwischen seinen Wimpern erschien ein grünes Funkeln. Allmählich beruhigten sich seine Atemzüge.
    »Wenn ich bekleidet bin, bringt es mir gewisse Vorteile.« Dass der außerhalb des Schlafzimmers allmächtige Earl nun nackt und ihrer Gnade ausgeliefert war, verschaffte ihr eine dekadente Genugtuung.
    Ein sanftes Lächeln umspielte seinen Mund, und ihr Herz, das eben erst ein normales Tempo erzielt hatte, wurde in einen neuen Trommelwirbel versetzt. »Glaub mir, Diana, du brauchst keine besonderen Vorteile, ich gehöre ganz dir.«
    Endlich schaute er sie an, und seine Augen glichen schimmernder Jade, wie immer, wenn er glücklich war. Wie gut sie ihn mittlerweile kannte – eine erschreckende Erkenntnis, ein weiterer Schritt zur unausweichlichen Vertrautheit.
    »Wäre mir bewusst gewesen, auf welche Weise ich dich besiegen kann, hätte ich es schon früher getan«, erklärte sie leichthin, obwohl das Blut in ihren Ohren rauschte.
    Plötzliche Sorge verdüsterte seinen Blick, und er legte eine Hand auf ihren Schenkel. Dort hatte er sie vorhin berührt, seine Faust in ihren Rock gekrallt. Aber diese Berührung war beruhigend, tröstlich – fast liebevoll. Nach zügelloser Leidenschaft entstammte diese Geste einer anderen Welt jenseits des Täuschungsmanövers, jenseits der Begierde, die sie erhitzte.
    »Geht es dir gut, Diana?« Eindringlich schaute er in ihre Augen, und sie versuchte, ihr schmelzendes Herz zu ermahnen.
    Zu spät. Ihre Verteidigungsbastionen zerbröckelten schneller als Gebäck, in heißen Tee getaucht.
    »Ja«, würgte sie hervor. Damit schien sie ihn nicht zu überzeugen. Kein Wunder, so wie ihre Stimme klang. Doch wie sollte sie ihm erklären, dass sie den Grund bedauerte, der sie in sein Bett geführt hatte, aber nichts von dem, was darin geschehen war?
    »Ich schwöre dir, ich hatte nicht vor …«
    Seinen Samen in ihren Mund zu ergießen? Erstaunt merkte sie, wie schwer es ihr fiel, das in Worte zu fassen. Und sie wünschte, sie würde seine Zerknirschungen nicht so charmant finden. »Es hat mir gefallen.« Welch eine Untertreibung! Würde sie ihm gestehen, was sie wirklich empfand, wäre sie zu verwundbar.
    »Du bist einfach zauberhaft«, flüsterte er und umfasste ihren Schenkel etwas fester.
    Was sollte sie darauf antworten? »Danke.«
    »Keine Ursache«, erwiderte er und lachte. »Übrigens wäre ich dir dankbar, wenn du dich endlich ausziehen würdest.«
    »Selbst wenn ich nackt wäre, würdest du mir nicht viel nützen«, forderte sie ihn heraus.
    Da vertiefte sich sein Lächeln, in den grünen Augen erschien ein teuflischer Glanz. »Oh, das würde ich nicht sagen.«
    Ihr Blick schweifte zu seinem Unterleib hinab. Zu ihrer Verblüffung bebte sein Glied wie bei einem physischen Kontakt. Erwartungsvolle Freude stieg in ihr auf. Trotz der titanischen Erfüllung könnte er problemlos neue Taten vollbringen.
    Sie stieg aus dem Bett und blieb auf dem bunt gemusterten Teppich stehen. Um sie zu beobachten, häufte er Kissen unter seinem Kopf auf. Sie liebte dieses Kleid. Als unnahbare Marchioness of Burnley würde sie ein so verführerisches Gewand nie mehr tragen können.
    In dieser Seide hatte sie einem berüchtigten Wüstling zu zügelloser Ekstase verholfen, in dieser Seide war sie näher an eine Freiheit herangekommen als je zuvor. Trotz aller Lügen und selbstsüchtiger Interessen.
    Jetzt war die Zeit für neckische Spiele vorbei. Sie kehrte Ashcroft den Rücken, und er löste die Verschnürung. Mit zitternden Händen riss sie sich das rote Kleid vom Leib und warf es achtlos in eine Ecke. Darunter trug sie nur ein dünnes Hemd.
    Sekunden später stand sie nackt vor dem Bett. Wie warmer Satin hing das dichte Haar auf ihre Schultern. Noch nie hatte sie sich einem Mann so schamlos präsentiert. Obwohl er sie schon zuvor gesehen hatte, fühlte es sich anders an, denn diesmal präsentierte sie sich schamlos wie eine Kurtisane.
    Bewundernd schaute er sie an. Eine Zeit lang erduldete sie seinen eindringlichen Blick. Dann legte sie die Hände über ihren Venusberg.
    »Nein!«, protestierte er leise und betrachtete ihre Hände. Als hätte er sie berührt, breitete sich Hitze auf ihrer ganzen Haut aus. Nach kurzem Zögern gehorchte sie. »Wunderschön.« In seiner Stimme schwang unbändige Sehnsucht mit, und er streckte eine Hand aus.
    Im Garten ertönte der Schrei eines Nachtvogels und brach den Bann. Großer Gott, sie eilte zu Ashcroft, als würde mehr zwischen ihnen existieren als der

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