Eine gewagte Affaere
ein."
Regan zuckte die Schultern. "Mein Vater hat viel Whisky getrunken ..." Sie verstummte erschrocken und ärgerte sich über ihre unbedachte Bemerkung. Außerdem hatte der billige Fusel, der ihren Vater umgebracht hatte, als sie zehn Jahre alt gewesen war, nichts mit dem teuren, aromatischen Scotch zu tun, den Adam trank.
"Dein Ehemann auch?"
Regan zuckte zusammen und drehte sich schnell um.
"Wie bitte?"
Adam nahm ihre linke Hand und drehte sie zum Licht, so dass er den weißen Streifen am Ringfinger besser sehen konnte.
Dann ließ er sie wieder los.
"Bist du verheiratet?" fragte er schroff.
Regan zögerte. "Was wäre, wenn ich Ja sagen würde?"
Er blickte sie kühl an. "Dann würde ich dich höflich zur Tür begleiten und nie wieder ein Wort mit Derek spreche n. Er kennt meine Einstellung. Ich schlafe nicht mit den Frauen anderer Männer und verabscheue Lügen und Intrigen. Niemand bekommt eine zweite Chance, mein Vertrauen zu missbrauchen.
Wenn du also verheiratet bist, solltest du es lieber gleich sagen.
Mich sollte man sich besser nicht zum Feind machen."
Sie war schockiert über den kalten Klang seiner Stimme.
Adam besaß genügend Geld und die Macht, um seine Interessen zu wahren, und würde sicher davon Gebrauch machen, um sich an denen zu rächen, die versuchten, ihn zu betrügen.
"Ich bin nicht verheiratet", sagte sie leise.
Doch die Antwort schien nicht zu genügen, um ihn zu besänftigen. "Aber du warst es", erklärte er kurz angebunden.
"Geschieden?"
Regan schüttelte den Kopf und blickte auf ihre Hand. Sie stellte fest, dass sie unwillkürlich versuchte, den Ehering an ihrem Finger zu drehen.
"Ich bin Witwe. Mein Mann kam bei einem Autounfall ums Leben."
Adam schwieg kurz.
"Das tut mir Leid", sagte er dann.
Regan ärgerte sich über seinen sanften Tonfall. Adam sah sie plötzlich sanft und fragend an. Regan fühlte Wut in sich aufsteigen. Sie wollte sein Mitleid nicht! Sie war nur hier, um eine Nacht voller Leidenschaft mit ihm zu verbringen.
"Dazu gibt es keinen Grund."
Adam schien sich über ihren schroffen Tonfall zu wundern.
"War es so schlimm?" fragte er beinah zärtlich.
Regan fuhr sich durchs Haar und strich einige Strähnen zurück. "Du könntest dir sowieso nicht vorstellen, wie es war", sagte sie mit einem bitteren Lächeln. "Also versuch es besser gar nicht erst."
"Wie lange liegt der Unfall zurück?"
Regan sah ihn frustriert an. Sie wusste, was er dachte. Er fragte sich bestimmt, ob sie diesen Abend dazu benutzen wollte, die traumatischen Erfahrungen ihrer Ehe aufzuarbeiten.
Allerdings!
Ihre Augen blitzten. "Lange ge nug."
Acht Monate, um genau zu sein. Sie hatte inzwischen herausgefunden, warum Michael darauf bestanden hatte, ihre gemeinsamen Finanzen allein zu regeln. Er hatte alle Ersparnisse ausgegeben und hohe Schulden gemacht, für die sie als seine Alleinerbin nun gerade stehen musste. Da kein Testament vorhanden gewesen war, hatte es Monate gedauert, bis alle juristischen Probleme gelöst waren. Dann hatte ihr Anwalt sie darüber informiert, dass es kaum etwas zu erben gab.
Vor zwei Wochen hatte sie dann herausgefunden, warum.
Michaels langjährige Geliebte Cindy hatte ihr einen Besuch abgestattet... und ihren dreijährigen Sohn mitgebracht.
Sie, Regan, hatte auch den letzten Rest von Respekt vor ihrem Mann verloren, als sie erfuhr, dass Michael während ihrer gesamten Ehe ein Doppelleben gerührt hatte, das sie unwissentlich mitfinanziert hatte.
Doch jetzt würde sie sich endlich rächen.
Heute Abend würde sie nicht die verständnisvolle, gehorsame kleine Ehefrau sein, die alles tat, was man von ihr verlangte.
Nein, heute würde sie diejenige sein, die hemmungslos und ohne jede Reue sündigte ...
4. KAPITEL
"Sehnst du dich nach deinem Mann?"
Er ist der Letzte, nach dem ich mich sehne, hätte Regan am liebsten geantwortet, entschied sich dann aber für eine andere Reaktion.
"Ich vermisse ... einige Vorteile der Ehe ..." Sie warf Adam einen verführerischen Blick zu und ging zur Bar. Da sie wusste, dass er sie beobachtete, bemühte sie sich, den aufreizenden Hüftschwung nachzuahmen, mit dem Lisa über den Laufsteg ging.
Als Regan mit dem Drink zurückkam, setzte sie sich mit übereinander geschlagenen Beinen auf die Couch, so dass ihr Rock hochrutschte.
"Lass mich das tun", sagte sie, als Adam sich über den Nacken strich, um die verkrampften Muskeln zu lockern.
"Kannst du massieren?"
"Ich bin keine gelernte Masseurin", antwortete sie
Weitere Kostenlose Bücher