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Eine gewagte Affaere

Eine gewagte Affaere

Titel: Eine gewagte Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Napier
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jeden Fall gute Umgangsformen beigebracht. Ryans dunkelblonder Haarschopf reichte Joshua zwar nur bis in Augenhöhe, aber der Junge wuchs noch und würde eines Tages seinen Vater überragen. Regan bemerkte auch den gegenseitigen Respekt und den freundschaftlichen Umgang, die Bände über die Beziehung zwischen Vater und Sohn sprachen.
    "Es war schön, dich wieder zu sehen, Ryan", sagte sie. "Viel Glück für deine Prüfungen."
    "Dazu sollte er kein Glück benötigen", antwortete Joshua anstelle seines Sohnes. "Aber du brauchst dich nicht von uns zu verabschieden, Regan. Hat dir niemand gesagt, dass ich in einer Wohnung in Palm Cove lebe, die ich als persönliche Investition in die Anlage gekauft habe?" Er machte eine kleine Pause, um sie spüren zu lassen, in welcher Gefahr sie schwebte. "Und mein Besuch hier gestaltet sich so produktiv und aufschlussreich, dass ich beschlossen habe, hier zu bleiben, bis Frank und ich das Geschäft abgeschlossen haben. Ich kann jederzeit nach Auckland fahren, wenn ich in der Firma gebraucht werde, und Ryan hat in einer Woche Ferien. Das heißt, er muss nur pendeln, bis die Prüfungen vorbei sind, und hat dann zwei Wochen frei."
    Wochen! dachte Regan erschrocken und wurde blass. Sie hatte geglaubt, Joshuas Anspielungen und versteckte Drohungen nur übers Wochenende ertragen zu müssen. Und nun würde er woche nlang jeden ihrer Schritte beobachten und sie bestimmt daran hindern, ihren Plan durchzuführen. Von dem verbotenen Verlangen, das er in ihr weckte, ganz zu schweigen.
    "Dad sagt, ich kann jeden Tag mit dem Firmenhubschrauber fliegen", erklärte Ryan.
    "Ist das nicht sehr teuer?" fragte Regan hilflos.
    "Ja, aber ich kann es mir leisten", antwortete Joshua. "Ich sorge gut für meine Familie, und die Kosten spielen dabei keine Rolle."
    "Außerdem kannst du dann mehr Zeit mit Carolyn verbringen", stellte Hazel begeistert fest.
    "Ja, allerdings", sagte Joshua ernst.
    "Ich sehe jetzt nach, wo sie bleibt." Regan ergriff die Chance zur Flucht.
    Ich sorge gut für meine Familie.
    Dazu gehörte sie nicht. Sie war eine Außenseiterin, eine Bedrohung. Offenbar war Joshua fest entschlossen, um jeden Preis zu verhindern, dass sie ihm Ärger machte.
    Als Regan an die Tür klopfte, antwortete niemand. Sie betrat zögernd das Zimmer und sah, dass Carolyn hellwach auf dem Bett lag. Sie hob den Kopf, als die Tür aufging.
    "Ach, du bist es", sagte sie und ließ sich wieder auf die Kissen sinken.
    "Deine Großmutter möchte wissen, ob du zum Frühstück kommst", erklärte Regan und kam näher. Carolyns Zimmer war doppelt so groß wie ihres, mit einem herrlichen Blick auf den See. Die Einrichtung in Blautönen und Weiß wirkte freundlich und beruhigend.
    "Ich habe keinen Hunger", antwortete Carolyn lustlos. Sie trug ein weißes Batistnachthemd und hatte die Haare zu einem Zopf geflochten. So wirkte sie wie ein junges Mädchen, das kein Make-up nötig hatte. Sie wacht sicher nie mit geschwollenen Augen oder Knitterfalten im Gesicht auf, dachte Regan ein wenig neidisch.
    "Du solltest etwas essen. Dann fühlst du dich vielleicht besser
    ..."
    "Ganz bestimmt nicht!" erwiderte Carolyn heftig.
    "Wie wäre es, wenn ich dir eine Tasse Tee und etwas Toast bringen würde?"
    Carolyn betrachtete sie skeptisch. "Warum solltest du das tun?" .
    Regan lächelte freundlich. "Vielleicht beruhigt es deinen Magen."
    Carolyns blasses Gesicht rötete sich. "Wieso glaubst du, dass mir schlecht ist?"
    "Gestern Abend sagtest du ..."
    Carolyn fluchte. "Er hat es dir erzählt, stimmt's?" Sie schlug mit der Faust auf die Bettdecke. "Es sollte ein Geheimnis bleiben, und er hat es ausgerechnet dir erzählt!"
    "Nein..."
    "Spar dir die Ausflüchte!" rief Carolyn aufgebracht. "Ich habe euch zusammen gesehen. Und mich nennt er unreif und rachsüchtig. Er hat mein Geheimnis einer völlig Fremden anvertraut."
    Carolyns Ausbruch erschreckte Regan. "Wirklich, Carolyn, er hat mir nichts verraten. Ich habe es nur vermutet. Unter den Umständen... und nachdem du erwähnt hattest, dass dir ständig übel ist... habe ich meine eigenen Schlüsse gezogen. Joshua hat mir nichts erzählt, das ich nicht schon wusste."
    "Joshua?" Carolyn wirkte irritiert, schien sich aber ein wenig zu beruhigen.
    "Ja, natürlich. Außer ihm scheint es doch niemand zu wissen..."
    Carolyn strich die Bettdecke glatt. "Das stimmt ... Nur Chris..."
    "Ach, ist er dein Arzt?"
    "Natürlich nicht!" rief Carolyn entsetzt. "Er ist noch Assistenzarzt und will Chirurg

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