Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine gewagte Affaere

Eine gewagte Affaere

Titel: Eine gewagte Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Napier
Vom Netzwerk:
die sie eigentlich gar nicht essen wollte. "Als Arzt hat er sicher eine, anstrengende Woche hinter sich", bemerkte sie. Joshuas Miene verfinsterte sich weiter.
    "Und eine anstrengende Nacht. Chris schläft nicht, weil er erschöpft ist, sondern weil er sich gestern wie ein kompletter Idiot aufgeführt hat."
    "Onkel Chris ist gestern ins Hafenbecken gefallen, als er nach Hause kam", erklärte Ryan, "Ich habe von meinem Fenster aus gesehen, wie er im Wasser paddelte und um Hilfe rief. Dad hat ihm zugerufen, er habe zwei Möglichkeiten: schwimmen oder untergehen. Also ist er zum Steg geschwommen, und Dad hat ihn aus dem Wasser gezogen."
    "Du meine Güte!" Hazel schlug sich die Hand vor den Mund, und Regan war sich nicht sicher, ob sie ihr Entsetzen oder ein Lächeln verbergen wollte.
    "Aber er hätte ertrinken können!" Sie schien die Einzige zu sein, die ein wenig Mitgefühl empfand. "Besonders in seinem Zustand!"
    "Du meinst, so betrunken, wie er war", stellte Joshua fest.
    "Warum hast du ihm denn nicht sofort geholfen?" fragte Regan aufgebracht. "Statt ihn nur zu beobachten und zu provozieren."
    "Es war eine erzieherische Maßnahme", antwortete er gelassen. "Er hat sich in Schwierigkeiten gebracht und sollte wenigstens versuchen, sich selbst zu helfen. Außerdem wollte ich meine Kleidung schonen", fügte er ironisch lächelnd hinzu.
    "Ich trug einige Sachen, die mir viel bedeuten."
    "Es war schon in Ordnung. Onkel Chris war in seiner Schulzeit Leistungsschwimmer", bemerkte Ryan. "Und Dad hat ihm einen Rettungsring zugeworfen."
    "Wie freundlich von dir", sagte Regan hitzig. Die Anspielung auf die Manschettenknöpfe ärgerte sie.
    "Ich hatte auf seinen Kopf gezielt", erklärte Joshua trocken.
    Plötzlich musste Regan sich ein Lächeln verkneifen. Sie biss sich auf die Lippe und fragte sich, wie Joshua es schaffte, sie zum Lachen zu bringen, obwohl sie so wütend auf ihn war.
    "Ich frage mich, wo Carolyn bleibt. Sie wusste doch, dass du kommen würdest, Joshua", warf Hazel ein und blickte angestrengt auf ihre kostbare brillantenbesetzte Armbanduhr, deren Zifferblatt inzwischen ein wenig zu klein für sie war, als dass sie es noch deutlich erkennen konnte.
    "Ich hatte ihr keine bestimmte Zeit genannt. Ich weiß, sie wollte heute Nachmittag mit mir und den Watsons segeln gehen, aber es ist mir etwas dazwischengekommen ..."
    "An einem Samstag?"
    "Die Arbeit hört nie auf, Hazel", bemerkte Sir Frank und wandte sich zum Gehen. "Wade kann es sich nicht leisten, die Börsenkurse aus den Augen zu verlieren. Du kannst wieder die Bibliothek benutzen, wenn du willst, Joshua."
    "Danke, aber der Computer drüben im Büro funktioniert wieder, dank Ryans Begabung für Elektronik."
    Hazel war noch nicht überzeugt. "Carolyn wird aber sehr enttäuscht sein."
    "Vielleicht will sie ja gar nicht mehr segeln, wenn sie bemerkt, wie windig es heute ist", sagte Regan. Sie vermutete, dass eine Frau, die in den ersten Schwangerschaftsmonaten an Übelkeit litt, sicher nicht auch noch seekrank werden wollte.
    "Nein, ganz bestimmt nicht. Das Mädchen liebt eine steife Brise", erwiderte Sir Frank strahlend.
    "Vielleicht sollte ich sie wecken", überlegte Hazel laut. Sie hatte ihr am vergangenen Abend anvertraut, dass Carolyn in letzter Zeit unter extremen Stimmungsschwankungen litt und sehr auf ihre Privatsphäre achtete. Sie, Regan, hatte aus den Worten herausgehört, wie enttäuscht Hazel war, weil ihre Enkelin, die sie aufgezogen hatte, sich so sehr von ihr zurückzog.
    "Ich vermute, sie versucht sich langsam abzunabeln und ihr eigenes Leben zu beginnen. Doch es ist schwierig für mich herauszufinden, wie sie ihre Hochzeit gestalten möchte", hatte Hazel gestanden. "Sie ist so sprunghaft. Erst nimmt sie enthusiastisch an der Planung teil, dann langweilt sie sich plötzlic.; Immer himmelhoch jauchzend oder zu Tode betrübt.
    Vielleicht tut es ihr gut, jetzt eine andere junge Frau im Haus zu haben, die versteht, was sie durchmacht..."
    "Möchtest du, dass ich nach ihr sehe und ihr sage, dass Joshua gekommen ist?" fragte Regan jetzt.
    "Nur wenn du mit dem Frühstück fertig bist, meine Liebe", antwortete Hazel.
    "Das bin ich." Regan stand lächelnd auf und bemühte sich, nicht zu zeigen, wie gern sie das Zimmer verlassen wollte. "Ich habe morgens meistens keinen großen Hunger ..."
    "Hebst du dir den für die Abende auf?" fragte Joshua leise. Er und Ryan erhoben sich gleichzeitig. Was für ein Vater er auch sein mochte, Joshua hatte seinem Sohn auf

Weitere Kostenlose Bücher