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Eine Hand voll Asche

Eine Hand voll Asche

Titel: Eine Hand voll Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jefferson Bass
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Chef und die Leute von der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit sind ziemlich nervös. Bis jetzt ist der Zugang nur Kriminalpolizei, FBI und DMORT-Teams erlaubt. Zum Teufel, wir haben sogar den Gouverneur abgewiesen, der herkommen und im Wald eine Pressekonferenz abhalten wollte, mit dem vergammelten Krematorium im Hintergrund.« Er unterbrach sich, und in der Ferne konnte ich das Summen der Kühlanlagen hören, das Piepen eines Lkws, der rückwärtsfuhr, und das Krächzen einer Lautsprecherdurchsage, die irgendjemanden bat, sich in der Einsatzzentrale zu melden.
    »Nun, ich würde es sehr zu schätzen wissen, wenn Sie es wenigstens versuchten«, sagte ich. »Könnte Ihnen ein bisschen Zeit und Geld sparen«, fügte ich hinzu. »Wenn ich sie finde, hätten Sie eine Leiche weniger zu identifizieren. Einen DNA-Test weniger zu bezahlen.«
    »Guter Punkt«, sagte er. »Wir sind schon bei dreihundertsiebenundzwanzig Leichen, und wir sind noch nicht fertig mit Suchen. Können Sie uns vielleicht helfen, weitere fünfzig oder sechzig zu identifizieren?«
    »Wenn ich Ja sage, steigen dann die Chancen, dass ich nach Tante Jean suchen darf?«
    »Darauf können Sie Gift nehmen.«
    »Ich würde liebend gerne ein oder zwei Wochen bei Ihnen mit anpacken«, sagte ich, »aber ich möchte lieber hierbleiben, bis Garland Hamilton wieder in Haft ist. Es ist nicht so, als würde ich selbst die Gegend nach ihm durchkämmen, aber ich will in der Nähe des Telefons bleiben.«
    »Verstehe«, sagte er. »Dr. Carter war eine gute Medical Examiner – sie hat mit uns an zwei Fällen gearbeitet, die die Gerichtsbarkeitsgrenzen überschritten haben –, und es hat mir sehr leidgetan, als ich hörte, dass sie ermordet wurde.« Nach einer verlegenen Pause fügte er hinzu: »Es hat mir auch sehr leidgetan, als ich hörte, dass die Polizei zunächst Sie verdächtigt hat.«
    Ich wusste Seans Mitgefühl zu schätzen, aber plötzlich wünschte ich mir, das Gespräch hätte nicht unbedingt diese spezielle Wendung genommen.
    »Hören Sie, Sean, ich wette, ein halbes Dutzend Leute schreit nach Ihnen«, sagte ich. »Ich lasse Sie besser wieder an die Arbeit gehen. Rufen Sie mich an, wenn Sie die Erlaubnis bekommen, dass ich in den nächsten paar Tagen mal runterkomme.«
    »Mach ich«, sagte er. »Ich werde mein Möglichstes tun.«
    Sein Möglichstes war wohl ziemlich durchschlagend gewesen, denn zwei Tage später schwang ein Beamter der Polizei von Georgia das Tor auf und winkte mich in die Einfahrt zum Littlejohn-Gelände. Die Wachhunde hinter dem Zaun waren verschwunden, dafür patrouillierten jetzt außen an der Grundstücksgrenze zahlreiche Fernsehteams. Mehrere Kameramänner kamen auf mein Auto zugelaufen, die Kameras hüpften auf ihren Schultern, doch als sie endlich am Tor ankamen, fuhr ich schon in einer Staubwolke knirschend die Einfahrt hinunter.
    Nachdem ich mich rund vierhundert Meter zwischen den Kiefern durchgeschlängelt hatte, erreichte ich einen Hof von der Größe eines Fußballfelds. Zur Linken lag ein Teich von knapp fünfzig Metern Durchmesser, zur Rechten ein einstöckiges Backstein-Ranchhaus mit einer kleinen, von zwei weißen Säulen gerahmten Veranda in der Mitte. Ich war wahrscheinlich an einem Dutzend solcher Häuser vorbeigefahren, die den zweispurigen Highway auf den fünfzig Kilometern zwischen Chattanooga und hier säumten. Als Nächstes kam ein kleines Holzgebäude in Fertigbauweise, etwa drei mal drei Meter groß – eine Hütte, in der man vielleicht im Sommer für einige Monate einen Speiseeisstand einrichtete. Dahinter stand ein großer, scheunenartiger Schuppen. Darin sah ich einen Traktor, ein entsprechendes Mähwerk, einen zerbeulten alten Pick-up und – als ersten Hinweis darauf, dass das hier alles andere war als ein normaler Bauernhof – eine Handvoll Erdgrüfte aus Beton.
    Als ich an dem Schuppen vorbeifuhr, entdeckte ich dahinter die nächste Merkwürdigkeit: eine Reihe Edelstahl-Kühlwagen, deren viele Dieselgeneratoren und Kompressoren sich zu einem tosenden, rasselnden Chor vereinten. Von hier an war die Auffahrt von Polizeifahrzeugen gesäumt – Einsatzfahrzeugen von Sheriffs, Kriminalbeamten und FBI-Beamten, Streifenwagen und Zivilfahrzeugen – sowie mobilen kriminaltechnischen Laboren und DMORT-Wagen. Das letzte Gebäude stand neben einem großen Wendeplatz am Ende der Auffahrt. Dieses Gebäude ähnelte einer baufälligen Garage mit einem rostigen Abzugsrohr an einem Ende, und ich erkannte, dass es der

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