Eine handvoll Dunkelheit
kommen?«
»Arbeitszimmer?« Zögernd trat Mrs. Lawrence ein. »Woran arbeiten Sie denn? Ich meine, Mary sagte mir, daß Sie seit kurzem mit etwas sehr Interessantem beschäftigt sind, wo Sie doch jetzt nicht mehr ... Ich meine, wo Sie doch jetzt mehr zu Hause sind. Aber sie hat mir nicht verraten, um was es sich handelt.«
Neugierig sah sich Mrs. Lawrence um. Das Arbeitszimmer war voller Nachschlagewerke und Landkarten, hinzu kamen ein großer Mahagonischreibtisch, ein Globus, Ledersessel und eine unglaublich alte elektrische Schreibmaschine.
»Herr im Himmel!« stieß sie hervor. »Wie seltsam. All diese alten Dinge.«
Ellis nahm vorsichtig etwas von einem Bücherregal und reichte es behutsam Mrs. Lawrence. »Nebenbei – vielleicht möchten Sie einen Blick hineinwerfen.«
»Was ist das? Ein Buch?« Mrs. Lawrence griff nach dem Buch und betrachtete es begierig. »Meine Güte, wie schwer es ist.« Ihre Lippen bewegten sich, als sie den Druck des Rückens las. »Was bedeutet das? Es sieht alt aus. Was für merkwürdige Buchstaben. Etwas Ähnliches habe ich noch nie gesehen. Die Heilige Schrift.« Freudestrahlend blickte sie auf. »Was ist das?«
Ellis lächelte mild. »Nun ...«
Mrs. Lawrence ging ein Licht auf. Sie keuchte vor Ehrfurcht. »Großer Gott! Sie haben das doch nicht geschrieben, oder?«
Ellis’ Lächeln wurde breiter und verriet würdevolle Bescheidenheit. »Nur ein paar kleine, zusammengewürfelte Geschichten«, murmelte er gleichgültig. »Mein erstes Buch, um die Wahrheit zu sagen.« Nachdenklich spielte er mit seinem Kugelschreiber. »Und jetzt bitte ich Sie, mich zu entschuldigen. Ich muß mich wieder an meine Arbeit machen ...«
Der Baumeister
(THE BUILDER)
»E. J. Elwood!« sagte Liz gereizt. »Du hörst ja gar nicht zu, wenn wir mit dir reden. Und du ißt überhaupt nicht. Was in aller Welt ist nur mit dir los? Manchmal verstehe ich dich wirklich nicht.«
Lange Zeit erfolgte keine Antwort. Ernest Elwood fuhr fort, an ihnen vorbeizuschauen, durch das Fenster in die Dämmerung, als ob er etwas hörte, was sie nicht hören konnten. Schließlich seufzte er, setzte sich auf seinem Stuhl aufrecht hin, und es schien, daß er etwas sagen wollte. Aber dann stieß er mit dem Ellbogen gegen seine Kaffeetasse und bewahrte sie mit einem schnellen Griff vor dem Umfallen, wischte einige übergeschwappte braune Tropfen von ihrem Rand.
»Tut mir leid«, murmelte er. »Was hast du gesagt?«
»So iß doch, Liebling«, bat seine Frau. Sie warf den beiden Jungen einen Blick zu, um zu kontrollieren, ob auch sie mit dem Essen aufgehört hatten. »Weißt du, ich habe mir heute große Mühe mit dem Essen gegeben.« Bob, der ältere Junge, ließ sich nicht stören und schnitt die Leber und den Speck sorgfältig in kleine Stücke. Aber natürlich hatte Klein-Toddy Messer und Gabel beiseite gelegt, und wie E. J. saß er stumm da und starrte auf seinen Teller.
»Siehst du?« fragte Liz. »Du gibst ein schlechtes Beispiel für die Kinder ab. Iß jetzt. Sonst wird es kalt. Du magst doch keine kalte Leber, oder? Es gibt nichts Schlimmeres als kaltgewordene Leber und Speck, auf dem das Fett getrocknet ist. Nichts auf der Welt ist schwerer verdaulich als kaltes Fett. Vor allem Lammfett. Man sagt, daß viele Leute Lammfett nicht vertragen können. Liebling, bitte iß.«
Elwood nickte. Er hob seine Gabel und spießte Erbsen und Kartoffeln auf, führte sie zu seinem Mund. Klein-Toddy ahmte ihn würdevoll und ernst nach, eine kleinere Ausgabe seines Vaters.
»Hört mal«, begann Bob, »wir hatten heute in der Schule eine Atombombenübung. Wir mußten uns unter die Pulte legen.«
»Wirklich?« fragte Liz.
»Aber Mr. Pearson, unser Physiklehrer, sagt, daß die ganze Stadt zerstört wird, wenn man eine Bombe auf sie wirft, und deshalb verstehe ich nicht, was es für einen Sinn haben sollte, sich unter den Pulten zu verstecken. Ich meine, man sollte sich wirklich darüber klarwerden, welche Fortschritte die Wissenschaft gemacht hat. Es gibt jetzt Bomben, die kilometergroße Gebiete zerstören können, so daß nichts stehenbleibt.«
»Was bist du wieder schlau«, murmelte Toddy.
»Ach, halt’s Maul.«
»Kinder ...«, sagte Liz.
»Es ist wahr«, erklärte Bob eifrig. »Ein Freund von mir ist in der Marinekorpsreserve, und er sagt, daß sie jetzt über Waffen verfügen, die Getreide vernichten und das Wasser der Talsperren vergiften können. Eine Art Kristall.«
»Großer Gott«, entfuhr es Liz.
»Im
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