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Eine handvoll Dunkelheit

Eine handvoll Dunkelheit

Titel: Eine handvoll Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Tennis, Baseball ...«
    »Ich steh’ auf Poker«, erklärte Charlie. »Komm schon, Elwood. Je öfter, desto besser. Wir trinken ein paar Bier, stecken die Köpfe zusammen und sind für ein paar Stunden die Frauen los, eh?« Er grinste.
    »Irgendwann in den nächsten Tagen steigt bei mir eine Party«, verkündete Jack und schob das Wechselgeld in seine Brieftasche. Er blinzelte Elwood zu. »Du weißt schon, von was ich rede. Wir besorgen uns ein paar Mädchen, haben ein wenig Spaß ...« Er machte eine bezeichnende Geste mit der Hand.
    Elwood wandte sich ab. »Vielleicht. Ich werde es mir überlegen.« Er bezahlte seine Mahlzeit. Dann ging er nach draußen auf die sonnenbeschienene Straße und entfernte sich von dem Café. Rasch bog er um die Ecke in die Cedar Street und blieb vor einem TV-Geschäft stehen. Kunden und Angestellte hasteten an ihm vorbei, genossen ihre Mittagspause, drängten und lachten und schwatzten, und die Gesprächsfetzen umschwappten ihn wie die Wellen des Meeres. Er trat in den Eingang des TV-Geschäftes und blieb dort stehen, die Hände in den Taschen vergraben, wie ein Mann, der Schutz vor dem Regen suchte.
    Was war nur mit ihm los? Vielleicht sollte er einen Arzt aufsuchen. Der Lärm, die Menschen, alles störte ihn. Überall Krach und Hektik. Er hatte in der Nacht schlecht geschlafen. Vielleicht lag es an der falschen Ernährung. Und er arbeitete zuviel im Hof. Wenn er abends ins Bett ging, war er völlig erschöpft. Elwood strich über seine Stirn. Menschen und Lärm, Satzfetzen, alles strömte an ihm vorbei, zahllose Gestalten wimmelten auf den Straßen und in den Geschäften herum.
    Im Schaufenster des TV-Ladens flackerte ein Fernseher, übertrug nur die Bilder, lautlos tanzende, fröhliche Menschen. Geistesabwesend sah Elwood zu. Eine Frau in einem knappen Trikot vollführte akrobatische Kunststücke, zunächst eine Anzahl Sprünge, dann schlug sie ein paar Räder und machte schließlich einen Spagat. Eine Weile ging sie auf Händen, die Beine hoch in die Luft gestreckt, und sie lächelte dem Publikum zu. Dann verschwand sie und machte einem auffällig gekleideten Mann Platz, der einen Hund an der Leine führte.
    Elwood warf einen Blick auf seine Uhr. Fünf Minuten vor eins. In fünf Minuten mußte er wieder in seinem Büro sein. Er trat wieder auf die Straße und sah um die Ecke. Von Ann und Charlie und Jack war nichts zu sehen. Sie waren weitergegangen. Elwood schlenderte langsam weiter, an den Geschäften vorbei, die Hände in den Taschen. Einen Moment blieb er vor einem Kramladen stehen und beobachtete die Frauen, die sich aneinander vorbeidrängelten und zwischen den Ladentischen hin und her hasteten, die Waren befingerten, in die Hand nahmen, untersuchten. In dem Schaufenster eines Drugstores musterte er die Werbung für ein Mittel gegen Fußkrankheiten, eine Art Puder, das zwischen zwei wunden, blasenbedeckten Zehen verstreut war. Er überquerte die Straße.
    Auf der anderen Straßenseite blieb er vor der Auslage eines Kleidergeschäftes stehen, sah Hemden und Blusen und Wollpullover. Eine Farbfotografie zeigte ein hübsches Mädchen, das ihre Bluse aufknöpfte, um der Welt ihren eleganten BH zu zeigen. Elwood ging weiter. Im nächsten Schaufenster standen Koffer und Reisetaschen und Rucksäcke.
    Gepäck. Er verharrte und runzelte die Stirn. Irgend etwas ließ ihn zögern, irgendein nebulöser Gedanke, zu verschwommen, als daß er ihn festhalten konnte. Plötzlich verspürte er tief in seinem Innern Ungeduld. Er sah auf seine Uhr. Zehn nach eins. Er würde sich verspäten. Er eilte zur Ecke und wartete ungeduldig darauf, daß die Ampel auf grün springen würde. Einige Männer und Frauen drängten sich an ihm vorbei an den Bordstein, um einen Bus zu besteigen, der soeben ankam. Elwood betrachtete den Bus. Er hielt an und öffnete die Türen. Die Leute schoben sich hinein. Plötzlich setzte sich Elwood in Bewegung und kletterte die Stufen hinauf in den Bus. Hinter ihm schlossen sich die Türen, und er holte das Wechselgeld aus seiner Tasche hervor.
    Einen Moment später nahm er neben einer dicken alten Frau mit einem Kind auf dem Schoß Platz. Still saß er da, die Hände gefaltet, starr geradeaus blickend und wartend, während der Bus die Straße hinunterrollte und sich dem Wohnviertel näherte.
    Als er nach Hause kam, war niemand da. Das Haus war dunkel und kalt. Er ging ins Schlafzimmer und holte seine alten Sachen aus dem Kleiderschrank. Er wollte gerade hinaus in den

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