Eine handvoll Dunkelheit
immer auf seinem Anhänger fest und hängt es an sein Auto. Einmal in der Woche fährt er hinunter zum Jachthafen. Aber, mein Gott, Sie können dieses große Ding nicht auf einen Anhänger packen. Wissen Sie, ich habe von einem Typ gehört, der sich ein Boot in seinem Keller zusammengebaut hat. Nun, er wurde fertig, und wissen Sie, was er feststellen mußte? Er stellte fest, daß das Boot so groß war, daß es nicht durch die Tür ...«
Liz Elwood kam zum Hinterausgang, schaltete die Küchenlampe ein und öffnete die Tür. Sie trat hinaus auf das Gras und verschränkte die Arme.
»Guten Abend, Mrs. Elwood«, grüßte Hunt und tippte an seinen Hut. »Eine schöne Nacht.«
»Guten Abend.« Liz wandte sich an E. J. »Um Himmels willen, kommst du jetzt herein?« Ihre Stimme war laut und zornig.
»Sicher.« Elwood schlenderte lustlos auf die Tür zu. »Ich gehe hinein. Gute Nacht, Joe.«
»Gute Nacht«, sagte Hunt. Er sah den beiden nach, wie sie im Haus verschwanden. Die Tür wurde geschlossen, das Licht gelöscht. Hunt schüttelte den Kopf. »Verrückter Bursche«, brummte er. »Mit jedem Tag wird er verrückter. Vielleicht lebt er in einer anderen Welt. Er und sein Boot!«
Er ging ins Haus.
»Sie war erst achtzehn«, erzählte Jack Fredericks, »aber sie wußte schon völlig Bescheid.«
»Diese Mädchen aus dem Süden sind alle so«, sagte Charlie. »Sie sind wie Obst, schön weich, reif und saftig.«
»Bei Hemingway steht so etwas Ähnliches«, bemerkte Ann Pike. »Ich kann mich aber nicht erinnern, in welchem Roman. Er vergleicht ein ...«
»Aber wie sie sprechen«, unterbrach Charlie. »Wer kann schon widerstehen, wenn er diese Mädchen aus dem Süden sprechen hört?«
»Wieso, wie sprechen sie denn?« fragte Jack. »Sie reden anders, aber man gewöhnt sich daran.«
»Warum können sie nicht vernünftig sprechen?«
»Wie meinst du das?«
»Sie reden wie ... wie Farbige.«
»Das liegt daran, weil sie alle aus der gleichen Gegend stammen«, warf Ann ein.
»Willst du damit sagen, daß das Mädchen eine Farbige war?« fragte Jack.
»Nein, natürlich nicht. Iß deinen Kuchen.« Charlie sah auf seine Armbanduhr. »Fast eins. Wir müssen zurück ins Büro.«
»Ich bin mit dem Essen noch nicht fertig«, erklärte Jack. »Wartet!«
»Wißt ihr, in meine Gegend sind eine ganze Menge Farbige gezogen«, berichtete Ann. »Ein paar Blocks weiter hängt das Plakat eines Maklers an einem Haus. ›Alle Rassen willkommen‹. Ich bin fast in Ohnmacht gefallen, als ich das sah.«
»Was hast du getan?«
»Ich habe nichts getan. Was kann man da schon machen?«
»Weißt du, wenn man für die Regierung arbeitet, da kann es einem passieren, daß man plötzlich einem Farbigen oder einem Chinesen gegenübersitzt«, sagte Jack, »und man kann nichts dagegen unternehmen.«
»Nur kündigen.«
»Das widerspricht dem Recht auf Arbeit«, meinte Charlie. »Wie soll man unter diesen Umständen arbeiten? Sag es mir.«
»Es sind zu viele Rote in der Regierung«, behauptete Jack. »Deshalb passiert so etwas, deshalb stellt man Leute in den Staatsdienst ein, ohne darauf zu achten, welcher Rasse sie angehören. Geschah alles, als Harry Hopkins am Ruder war.«
»Wißt ihr, wo er geboren ist?« fragte Ann. »In Rußland.«
»Das war Sidney Hillman«, berichtigte Jack.
»Sie sind alle gleich«, sagte Charlie. »Man sollte sie alle dorthin zurückschicken.«
Ann blickte Ernest Elwood neugierig an. Er saß schweigend da, las seine Zeitung, sagte nicht ein einziges Wort. Hektik und Lärm erfüllte das Café. Überall wurde gegessen und gesprochen, Menschen kamen und gingen, liefen hin und her.
»E. J., ist mit dir alles in Ordnung?« fragte Ann.
»Ja.«
»Er liest den Bericht über die White Sox«, vermutete Charlie. »Das sieht man an seinem konzentrierten Blick. Wißt ihr, gestern war ich mit meinen Kindern beim Spiel und ...«
»Kommt«, sagte Jack und erhob sich. »Wir müssen zurück.«
Alle standen auf. Elwood faltete stumm seine Zeitung zusammen und schob sie in seine Tasche.
»Du bist ja heute nicht besonders gesprächig«, meinte Charlie zu ihm, als sie durch den Gang schritten. Elwood blickte auf.
»Tut mir leid.«
»Ich wollte dich an sich etwas fragen. Hast du Lust, am Samstag auf ein Spielchen zu mir rüberzukommen? Du hast schon verdammt lange nicht mehr mit uns gespielt.«
»Bemüh dich nicht«, riet Jack und zahlte an der Kasse für seine Mahlzeit. »Er interessiert sich doch nur für so alberne Sachen wie
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