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Eine handvoll Dunkelheit

Eine handvoll Dunkelheit

Titel: Eine handvoll Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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keinen Erfolg. Aber man versucht es weiter.« Als er das Institut verlassen hatte, waren fünf Techniker damit beschäftigt gewesen, den Fehler zu suchen.
    »Ich dachte mir schon, daß so etwas geschehen würde«, sagte Kathy.
    »Warum?«
    »Nun, mein Großvater – er war so ganz anders als alle anderen Menschen. Ich nehme an, Sie wissen das sogar noch besser als ich ... schließlich waren Sie jeden Tag mit ihm zusammen. Aber – ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß er so erstarrt ist, wie die Halblebenden sind. Passiv und hilflos. Können Sie ihn sich so vorstellen, nach all dem, was er getan hat?«
    »Sprechen wir morgen weiter«, entgegnete Johnny. »Ich bin gegen neun im Hotel. In Ordnung?«
    »Ja, gut. Ich bin froh, mit Ihnen gesprochen zu haben, Mr. Barefoot. Ich hoffe, daß Sie bei Archimedean bleiben und für mich arbeiten. Gute Nacht.« Es klickte in der Leitung; sie hatte aufgelegt.
    Mein neuer Chef, dachte Johnny. Wow.
    »Wer war das?« murmelte Sarah Belle. »Um diese Uhrzeit?«
    »Der Besitzer von Archimedean«, antwortete Johnny. »Mein Arbeitgeber.«
    »Louis Sarapis?« Seine Frau setzte sich auf. »Oh ... du meinst seine Enkeltochter; also ist sie bereits da. Wie klang sie?«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte er sinnend. »Hauptsächlich ängstlich. Sie kommt von einer begrenzten, kleinen Welt im Vergleich zur Erde.« Er sagte seiner Frau nichts von den Dingen, die er über Kathy wußte, ihre Drogensucht, ihre Gefängnisstrafen.
    »Kann sie die Gesellschaft jetzt schon übernehmen?« wollte Sarah Belle wissen. »Muß sie nicht warten, bis Louis’ Halbleben zu Ende ist?«
    »Rechtlich gesehen ist er tot. Sein Testament wird damit gültig.« Und, dachte er verbittert, er ist nicht einmal ein Halblebender; er liegt stumm und tot in seinem Plastiksarg, in seiner Frostpackung, die offensichtlich nicht frostig genug war.
    »Wie, glaubst du, wirst du mit ihr auskommen?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand er aufrichtig. »Ich weiß nicht einmal, ob ich es versuchen werde.« Ihm gefiel der Gedanke nicht, für eine Frau zu arbeiten, vor allem, wenn diese Frau jünger war als er selbst. Und die – zumindest dem Hörensagen nach – eine Psychopathin war. Aber am Telefon hatte sie ganz gewiß nicht psychopathisch geklungen. Hellwach begann er darüber nachzugrübeln.
    »Wahrscheinlich ist sie sehr hübsch«, vermutete Sarah Belle. »Vielleicht wirst du dich in sie verlieben und mich verlassen.«
    »Oh, nein«, wehrte er ab. »Nichts so Aufregendes. Ich werde wahrscheinlich versuchen, für sie zu arbeiten, mich einige schreckliche Monate lang quälen, und dann werde ich kündigen und mich nach einer anderen Stellung umsehen.« Und in der Zwischenzeit, dachte er, WAS IST MIT LOUIS? Werden wir in der Lage sein, ihn wiederzubeleben, oder nicht?
    Wenn man den alten Mann wiederbelebte, konnte er seiner Enkeltochter Anweisungen erteilen; selbst wenn er rechtlich und körperlich gesehen tot war, konnte er auch weiter seinen komplexen wirtschaftlichen und politischen Machtbereich bis zu einem gewissen Grad verwalten. Aber im Moment funktionierte dies nicht, und der alte Mann hatte geplant, sofort wiederbelebt zu werden, vor dem demokratisch-republikanischen Parteitag. Sicher wußte Louis – oder hatte er gewußt –, was für einer Sorte Mensch er seinen Besitz vererbte. Ohne Hilfe würde sie es bestimmt nicht schaffen. Und, dachte Johnny, ich kann nicht viel für sie tun. Claude St. Cyr könnte es, aber nach den Bestimmungen des Testamentes ist er endgültig aus dem Rennen. Was bleibt uns also übrig? Wir müssen den alten Louis wiedererwecken, selbst wenn wir dafür jedes Halbleben-Institut in den Vereinigten Staaten, Kuba und Rußland bemühen müssen.
    »Du denkst konfuses Zeug«, stellte Sarah Belle fest. »Dein Gesichtsausdruck verrät es.« Sie schaltete die kleine Nachttischlampe ein und griff nach ihrem Morgenmantel. »Versuche nicht, mitten in der Nacht ernste Probleme zu lösen.«
    So muß man sich auch als Halblebender fühlen, dachte er benommen. Er schüttelte den Kopf, um klar zu werden und ganz aufzuwachen.
     
    Am nächsten Morgen parkte er seinen Wagen in der unterirdischen Garage des Beverly und fuhr mit dem Fahrstuhl hinauf in die Halle, wo er am Empfangstisch von dem lächelnden Tagesportier mit einem freundlichen Lächeln begrüßt wurde. Kein sehr eindrucksvolles Hotel, entschied Johnny. Jedenfalls war es sauber; ein respektables Familienhotel, das wahrscheinlich im Monat den Großteil

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