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Eine handvoll Dunkelheit

Eine handvoll Dunkelheit

Titel: Eine handvoll Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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vielleicht nur das Echo eines nahen Senders?
    Oder hatte er die Meßwerte falsch abgelesen?
    Gewiß hatte er irgendeinen Fehler gemacht. Ein Mann, der außerhalb des Sonnensystems einen Sender betrieb ... ein Mann, der gelassen und laut vor sich hin dachte, schläfrig, geistesabwesend ... das ergab keinen Sinn.
    Ich sollte mich darüber besser mit Wycoff von der sowjetischen Akademie der Wissenschaften unterhalten, sagte er sich. Wycoff war sein derzeitiger Vorgesetzter; nächsten Monat würde es Jamison vom Massachusetts Institute of Technology sein. Vielleicht handelt es sich um ein Fernraumschiff, das ...
    Die Stimme war mit einemmal wieder deutlich zu verstehen. »... dieser Gam ist ein Narr; es war ein Fehler, ihn zu nominieren. Jetzt weiß ich es besser, aber nun ist es zu spät. Hallo?« Die Gedanken klärten sich, die Worte wurden deutlicher. »Wache ich auf? Um Himmels willen, es wird höchste Zeit. He, Johnny! Bist du das?«
    Angress griff nach dem Telefon und wählte die Nummer, die ihn mit der Sowjetunion verbinden würde.
    »Melde dich, Johnny!« verlangte die Stimme aus dem Lautsprecher flehentlich. »Komm schon, Junge; ich habe verdammt viel zu tun. Der Parteitag hat doch noch nicht begonnen, oder? Es hat keinen Sinn, daß ich so meine Zeit verschwende, ohne etwas zu sehen oder zu hören; warte nur, bis du dich ebenfalls in diesem Zustand befindest, dann wirst du es schon merken ...« Wieder verklang die Stimme.
    Das ist genau das, was Wycoffals »Phänomen« zu bezeichnen pflegt, erkannte Angress.
    Und ich verstehe nicht, warum.
     
    2
     
    In den Abendnachrichten des Fernsehens hörte Claude St. Cyr den Sprecher von einer Entdeckung plappern, die von dem Radioteleskop auf dem Mond gemacht worden war, aber er achtete nicht darauf; er war damit beschäftigt, für seine Gäste Martinis zu mixen.
    »Ja«, wandte er sich an Gertrude Harvey, »so ironisch es auch klingt, ich habe das Testament selbst aufgesetzt, jene Klausel eingeschlossen, die automatisch im Falle von Louis’ Tod meine Entlassung verfügt. Und ich werde dir verraten, warum Louis das so wollte; er war mir gegenüber paranoid mißtrauisch, und so bildete er sich ein, daß ihn diese Klausel davor schützen würde ...« Er schwieg, während er den Spritzer trockenen Wein in den Gin tat. »... frühzeitig getötet zu werden.« Er lächelte, und Gertrude, die sich dekorativ neben ihrem Mann auf der Couch niedergelassen hatte, erwiderte das Lächeln.
    »Das hat ihm aber verdammt wenig genutzt«, erklärte Phil Harvey.
    »Zum Teufel«, protestierte St. Cyr, »ich hatte mit seinem Tod nichts zu tun; es war eine Embolie, ein großer Fettklumpen, der wie ein Korken im Flaschenhals steckenblieb.« Er lachte angesichts des bildhaften Vergleichs. »Die Natur hat selbst Abhilfe geschaffen.«
    »Hört zu«, rief Gertrude. »Da läuft gerade etwas Seltsames im Fernsehen.« Sie erhob sich, trat an den Apparat, bückte sich und hielt ihr Ohr dicht an den Lautsprecher.
    »Vermutlich wieder dieser Blödian Kent Margrave«, bemerkte St. Cyr. »Hält eine seiner politischen Reden.« Margrave war seit vier Jahren ihr Präsident; ein Liberaler, der Alfonse Gam geschlagen hatte, Louis Sarapis’ handverlesene Wahl für das hohe Amt. Tatsächlich war Margrave, trotz all seiner Fehler, wirklich ein Politiker; es war ihm gelungen, große Stimmenblocks der Wahlmänner zu sich herüberzuziehen, die eine Marionette von Sarapis’ Gnaden als Präsidenten für keine besonders gute Idee gehalten hatten.
    »Nein«, widersprach Gertrude und schob sorgfältig ihr Kleid über ihre bloßen Knie. »Das ist ... ich glaube, die Weltraumagentur. Etwas Wissenschaftliches.«
    »Etwas Wissenschaftliches!« St. Cyr lachte. »Nun, hören wir zu; ich bewundere die Wissenschaft. Dreh lauter.« Ich nehme an, man hat einen neuen Planeten im Orion-System entdeckt, sagte er sich. Eine weitere Möglichkeit, unser kollektives Überleben zu sichern.
    »Eine Stimme«, erklärte der Nachrichtensprecher, »die ihren Ursprung im interstellaren Raum besitzt, hat heute nacht die Wissenschaftler in den Vereinigten Staaten und in der Sowjetunion vollkommen verwirrt.«
    »O nein«, stöhnte St. Cyr. »Eine Stimme aus dem interstellaren Raum – bitte nur das nicht.« Kichernd wich er zurück, entfernte sich vom TV-Gerät; er konnte es nicht ertragen, weiter zuzuhören. »Genau das brauchen wir auch«, sagte er zu Phil. »Eine Stimme, die sich entpuppt als – du weißt, wer es ist.«
    »Wer?« fragte

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