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Eine handvoll Dunkelheit

Eine handvoll Dunkelheit

Titel: Eine handvoll Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Planeten in der ganzen ...«
    Im Vidsender klickte es. »Centauri II.«
    »Zentralbibliothek.«
    Norton packte Andrews Arm. »Bitte, Kapitän. Selbst für zwei Kilokredits ...«
    »Ich möchte folgende Informationen«, sagte Andrews in das Vidmikrofon. »Sämtliche Fakten, die über den Planeten Erde bekannt sind, der legendären Heimatwelt der menschlichen Rasse.«
    »Keine Informationen gespeichert«, ertönte die ausdruckslose Stimme des Bibliothekscomputers. »Dieser Komplex ist als unklar registriert.«
    »Welche unbestätigten, aber weit verbreiteten Berichte sind gespeichert?«
    »Die meisten Legenden, die den Planeten Erde betreffen, sind während des Centauri-Riga-Konfliktes in 4-B-33 a verlorengegangen. Nur rein fragmentarische Informationen sind erhalten geblieben. Verschiedentlich wird die Erde als ein großer Ringplanet mit drei Monden, als kleiner, dichter Planet mit einem einzigen Mond, als der erste Trabant eines Zehn-Planeten-Systems mit einem Weißen Zwerg als Zentralstern ...«
    »Welche Legende ist am weitesten verbreitet?«
    »Der Morrison-Bericht von 5-C-21 r stellt eine Zusammenfassung aller ethnischen und unterbewußten Wissensbruchstücke über die legendäre Erde dar. Im Endergebnis wird deutlich, daß die Erde zumeist als der kleine dritte Planet eines Neun-Planeten-Systems angesehen wird und einen einzigen Mond besitzen soll.«
    »Ich verstehe. Der dritte Planet eines Neun-Planeten-Systems. Mit einem einzigen Mond.« Andrews unterbrach die Verbindung, und der Bildschirm wurde grau.
    »Und nun?« fragte Norton.
    Andrews richtete sich hastig auf. »Wahrscheinlich kennt sie jede dieser Legenden.« Er deutete nach unten, in Richtung des Passagierdecks. »Ich möchte keinen Fehler machen.«
    »Was ist? Was haben Sie vor?«
    Andrews schaltete die Hauptsternenkarte ein. Er fuhr mit den Fingern den Index entlang und aktivierte den Leser. Einen Moment später warf der Leser eine Karte aus.
    Er griff nach der Karte und fütterte sie in den Robotpiloten. »Das Emphor-System«, murmelte er nachdenklich.
    »Emphor? Ist das unser Ziel?«
    »Nach dem Sternlog gibt es neunzig Neun-Planeten-Systeme, deren jeweils dritter Trabant über einen einzigen Mond verfügt. Von diesen neunzig liegt uns Emphor am nächsten. Dorthin werden wir jetzt steuern.«
    »Ich verstehe das einfach nicht«, entfuhr es Norton. »Emphor ist doch ein ganz gewöhnlicher Handelsstützpunkt. Und Emphor III besitzt noch nicht einmal eine Kontrollbasis der Klasse D.«
    Kapitän Andrews lächelte grimmig. »Emphor III besitzt nur einen Mond, und er ist der dritte von neun Planeten. Mehr brauchen wir nicht. Weiß denn jemand noch mehr über die Erde?« Er blickte nach unten. »Weiß sie mehr über die Erde?«
    »Ich verstehe«, sagte Norton langsam. »Allmählich begreife ich, was Sie vorhaben.«
     
    Stumm kreiste unter ihnen Emphor III. Ein dunkelroter Ball, von matten Wolkenfetzen umhüllt, die rissige und korrodierte Oberfläche mit den gefrorenen Überresten uralter Meere bedeckt. Zerbrochene, erodierte Klippen reckten sich in den Himmel. Kahl und nackt und flach breiteten sich die Ebenen aus. Riesige, klaffende Krater gruben sich in die Oberfläche, zahllosen tiefen Wunden gleich.
    Nortons Gesicht verzog sich vor Ekel. »Schauen Sie sich das an. Lebt dort unten denn noch etwas?«
    Kapitän Andrews runzelte die Stirn. »Ich wußte nicht, daß er so ausgeplündert ist.« Unvermittelt trat er an den Robotpiloten. »Irgendwo dort unten muß sich ein Landeautomat befinden. Ich werde versuchen, Kontakt mit ihm aufzunehmen.«
    »Ein Landeautomat? Wollen Sie damit sagen, daß diese Ödnis bewohnt ist?«
    »Ein paar Emphorer. Die degenerierten Nachkommen einer Handelsstation.« Andrews sah auf die Karte. »Gelegentlich landen Handelsschiffe auf dieser Welt. Seit dem Centauri-Riga-Krieg gibt es nur wenige Kontakte mit dieser Region.«
    Plötzlich ertönten Schritte auf dem Korridor. Der funkelnde Robotdiener und Mrs. Gordon betraten den Kontrollraum. Das Gesicht der alten Frau glühte vor Erregung. »Kapitän! Ist das da unten – ist das die Erde?«
    »Ja«, nickte Andrews.
    Der Robotdiener führte Mrs. Gordon hinüber zu dem großen Bildschirm. Im Gesicht der alten Frau arbeitete es, und ihr faltiges Antlitz zuckte unter dem Ansturm der Gefühle. »Ich kann kaum glauben, daß dies wirklich die Erde ist. Es ist unmöglich.«
    Norton warf Kapitän Andrews einen raschen Blick zu.
    »Es ist die Erde«, versicherte Andrews, ohne Norton

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