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Eine Handvoll Dunkelheit

Eine Handvoll Dunkelheit

Titel: Eine Handvoll Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Ganze?“
    „Es ist fast fertig“, murmelte Elwood. „Nur noch ein paar Kleinigkeiten, und es wird …“
    „Und was dann?“ Liz kam um ihn herum und stellte sich ihm in den Weg. „Und was dann? Was wirst du damit anstellen? Es verkaufen? Damit in See stechen? All unsere Nachbarn lachen schon über dich. Alle hier in der Gegend wissen …“ – sie verstummte plötzlich – „… wissen von dir und diesem Ding da. Die Kinder in der Schule machen sich lustig über Bob und Toddy. Sie sagen ihnen, daß ihr Vater … daß er …“
    „Daß er verrückt ist?“
    „Bitte, E.J. Sag mir, was du damit vorhast. Sagst du es mir? Vielleicht kann ich es dann verstehen. Du hast es mir nie gesagt. Wäre es nicht besser? Kannst du es denn nicht?“
    „Ich kann es nicht“, erklärte Elwood.
    „Du kannst es nicht! Warum nicht?“
    „Weil ich es nicht weiß“, gestand Elwood. „Ich weiß nicht, was ich damit vorhabe. Vielleicht überhaupt nichts.“
    „Aber warum arbeitest du dann daran?“
    „Ich weiß es nicht. Es macht mir Spaß. Vielleicht ist es für mich nur eine Art Hobby.“ Ungeduldig bewegte er die Hand. „Ich hatte immer ein Hobby. Als Kind habe ich Modellflugzeuge gebaut. Ich habe Werkzeuge. Ich hatte immer Werkzeuge.“
    „Aber warum kommst du dann mitten am Tag nach Hause?“
    „Ich war unruhig.“
    „Warum?“
    „Ich … ich höre das Geschwätz der Leute, und das macht mich unruhig. Ich kann ihre Nähe nicht ertragen. Irgend etwas stört mich an ihnen. Ihre Art. Vielleicht leide ich an Klaustrophobie.“
    „Soll ich Doktor Evans anrufen und einen Termin vereinbaren?“
    „Nein. Nein, mit mir ist alles in Ordnung. Bitte, Liz, geh mir aus dem Weg, damit ich arbeiten kann. Ich möchte fertig werden.“
    „Und du weißt nicht einmal, was du damit vorhast.“ Sie schüttelte den Kopf. „Also hast du die ganze Zeit gearbeitet, ohne zu wissen, warum. Wie ein Tier, das des Nachts herumstrolcht und einen Kampf sucht, wie die Katze auf der Hofmauer. Du läßt deine Arbeit und uns im Stich, um …“
    „Geh mir aus dem Weg.“
    „Hör mir zu. Du legst jetzt diesen Hammer beiseite und kommst mit ins Haus. Du ziehst deinen Anzug an und gehst sofort zurück ins Büro. Hast du verstanden? Wenn du das nicht tust, werde ich dich nie mehr ins Haus lassen. Du kannst die Tür mit deinem Hammer einschlagen, wenn du willst. Aber von nun an wird sie für dich versperrt sein, wenn du nicht dieses Boot sein läßt und zurück ins Büro gehst.“
    Stille trat ein.
    „Aus dem Weg“, verlangte Elwood. „Ich muß fertig werden.“
    Liz starrte ihn an. „Du willst weitermachen?“ Der Mann schob sich an ihr vorbei. „Du willst wirklich weitermachen? Irgend etwas stimmt nicht mit dir. Irgend etwas stimmt mit deinem Verstand nicht. Du bist …“
    „Ruhe“, sagte Elwood und sah an ihr vorbei. Liz drehte sich um.
    Toddy stand schweigend auf dem Weg und hatte seinen Frühstücksbeutel unter den Arm geklemmt. Sein kleines Gesicht wirkte ernst und feierlich. Er sprach kein Wort.
    „Tod!“ entfuhr es Liz. „Ist es schon so spät?“
    Toddy schritt über den Rasen auf seinen Vater zu. „Hallo, Junge“, grüßte ihn Elwood. „Wie war es in der Schule?“
    „Schön.“
    „Ich gehe ins Haus“, erklärte Liz. „Es war mein Ernst, E. J. Denke daran, daß es mein Ernst war.“
    Sie ging davon. Die Tür fiel krachend hinter ihr ins Schloß.
    Elwood seufzte. Er hockte sich auf die Leiter, die an dem Schiffsrumpf lehnte, und legte den Hammer auf den Boden. Er setzte eine Zigarette in Brand und rauchte schweigend. Toddy wartete.
    „Nun, Junge?“ begann Elwood schließlich. „Was meinst du?“
    „Was kann ich tun, Paps?“
    „Tun?“ Elwood lächelte. „Tja, viel ist nicht mehr übrig. Hier und da ein paar Kleinigkeiten. Bald werden wir fertig sein. Du kannst ja nachschauen, ob noch einige Planken oben an Deck festgenagelt werden müssen.“ Er rieb sein Kinn. „Fast fertig. Wir haben lange Zeit daran gearbeitet. Wenn du möchtest, kannst du es anstreichen. Ich möchte, daß die Kabine angestrichen wird. Rot.“
    „Grün.“
    „Grün? In Ordnung. In der Garage steht noch die grüne Farbe, die wir für die Veranda benutzt haben. Möchtest du sie anrühren?“
    „Sicher“, sagte Toddy. Er schritt auf die Garage zu.
    Elwood sah ihm nach. „Toddy …“
    Der Junge drehte sich um. „Ja?“
    „Warte, Toddy.“ Langsam trat Elwood auf ihn zu. „Ich möchte dich etwas fragen.“
    „Was denn, Paps?“
    „Dir …

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