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Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)

Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)

Titel: Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl , Cyril M. Kornbluth
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eine dramatische Geschichte folgen.
    »Nein. Altmodische Auffassung von Arbeitsmoral, wenn überhaupt. Außerdem liebe ich die Aufregung der Jagd, aber da gibt’s nicht viel zu jagen. Consies fängt man, indem man Fallen stellt. Haben Sie von dem Topeka-Bombenanschlag gehört? Natürlich will ich die Konkurrenz nicht schlechtmachen, aber die Wachen hätten wissen müssen, dass es genau die richtige Gelegenheit für eine Consie-Demonstration war.«
    »Warum denn eigentlich, Commander?«, fragte Kathy.
    Er lächelte weise. »Gefühl«, sagte er. »Das lässt sich schwer in Worte fassen. Die Consies bzw. Natschus haben was gegen hydraulischen Bergbau. Man braucht ihnen nur eine Chance zu geben, ihren Unwillen kundzutun, schon tun sie’s, wenn es nur irgend möglich ist.«
    »Warum haben die etwas gegen hydraulischen Bergbau?«, bohrte sie hartnäckig weiter. »Wir brauchen doch schließlich Kohle und Eisen, richtig?«
    »Ja«, sagte er mit gespielter, humorvoller Resignation, »nun verlangen Sie von mir, die Gedanken eines Consies zu lesen. Ich habe einige schon bis zu sechs Stunden ununterbrochen verhört, und kein einziger hat je ein vernünftiges Argument gebracht. Wenn ich zum Beispiel den Natschu von Topeka finge, würde er freiwillig reden – es wäre jedoch nur leeres Geschwätz. Er würde behaupten, Hydraulik zerstöre den Mutterboden. Ich würde erwidern: ›Ja, na und?‹ Er würde antworten: ›Kapieren Sie das denn nicht?‹ Ich würde sagen: ›Was?‹ Er würde sagen: ›Mutterboden lässt sich nicht ersetzen.‹ Ich würde sagen: ›Stimmt nicht, wenn es sein müsste, ließe sich das schon machen; und außerdem ist der Anbau in Tanks besser.‹ Er würde faseln, die Tanks böten keine Unterkunft für Tiere und so weiter. Es endet immer damit, dass sie mir erzählen, die Welt ginge zum Teufel, das müsse man den Leuten klarmachen  – und ich sage ihnen, dass wir es bisher immer irgendwie geschafft haben. Und dass wir es auch diesmal schaffen werden.«
    Kathy lachte ungläubig, und der Commander fuhr fort: »Es sind Narren, aber sie sind zäh. Sie haben Disziplin. Ein Zellensystem. Wenn man einen Consie schnappt, hat man gleichzeitig auch die zwei oder drei anderen aus seiner Gruppe; aber damit ist meistens Schluss. Zwischen den einzelnen Zellen bestehen keine Kontakte, und die Verbindung zu höherstehenden Personen findet durch Mittelsmänner statt. Ja, ich denke, ich kenne sie, und aus diesem Grund mache ich mir eigentlich keine Sorgen, dass hier eine Sabotage oder eine Demonstration stattfinden könnte. Es gibt keinen stichhaltigen Grund.«
    Auf dem Rückflug schauten Kathy und ich uns die Werbespots im Passagierabteil des Düsenflugzeugs an. Da war der gute alte KiddieButt-Slogan, den ich vor vielen Jahren, als ich noch in der Ausbildung war, ausgebrütet hatte. Ich stieß Kathy an und erzählte ihr davon, als gerade ein Licht aufblinkte und eine Erkennungsmelodie erklang.
    Die Werbung verschwand, und es wurde eine öffentliche Bekanntmachung ohne Geräuscheffekte durchgegeben:
    »In Übereinstimmung mit dem Bundesgesetz informieren wir hiermit die Passagiere, dass wir die San-Andreas-Schlucht überfliegen und uns über dem Erdbebengebiet befinden. Alle Versicherungen für Verluste und Beschädigung durch Erdbeben sind ab sofort ungültig und treten erst dann wieder in Kraft, wenn die Passagiere das Erdbebengebiet verlassen haben.«
    Dann folgte wieder Werbung.
    »Irgendwo steht wahrscheinlich auch noch in winzig kleiner Schrift, dass eine Versicherung gegen Yakbisse außerordentlich wichtig ist, allerdings für Tibet nicht gilt«, sagte Kathy.
    »Versicherung gegen Yakbisse?«, fragte ich erstaunt. »Wozu, zum Teufel, soll das denn gut sein?«
    »Man kann schließlich nie wissen, ob man nicht einem unfreundlichen Yak über den Weg läuft, oder?«
    »Daraus schließe ich, dass du Spaß machst«, erklärte ich würdevoll. »In wenigen Minuten müssten wir landen. Ich persönlich würde gern unvorbereitet über Ham Harris hereinbrechen. Er ist ein netter Mensch, aber möglicherweise hat Runstead ihn mit seinem Defätismus infiziert. In unserer Branche gibt es nichts Schlimmeres als das.«
    »Wenn’s erlaubt ist, komme ich gern mit, Mitch.«
    Wir starrten wie Touristen durch die Fenster, als die Düsenmaschine über San Diego hinwegglitt und monoton über dem Flughafen kreiste, bis die Landeerlaubnis vom Turm erfolgte. Kathy war noch nie dort gewesen. Ich kannte San Diego bereits, aber es gibt dort

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