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Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)

Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)

Titel: Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl , Cyril M. Kornbluth
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mich.
    »Reaktion?«, flüsterte ich dem Arzt zu.
    »Zufall«, sagte er mit berufsmäßiger Sachlichkeit. Er hatte recht. Ihr Kopf bewegte sich noch ein paarmal, die Augenlider flatterten nervös und unkontrolliert. Er stellte unaufhörlich Fragen. »Wo – sind Sie?« Eine Falte entstand zwischen ihren Augen, die Lippen bebten, das war alles. Es dauerte ungefähr eine Minute, dann war sie tot.
    Der Arzt begann mir freundlicherweise zu erklären: »Ich werde die Maschine jetzt abstellen. Sie müssen mir glauben, dass wirklich keine Hoffnung mehr besteht. Der klinische Tod ist eindeutig und unwiderruflich eingetreten. Menschen, die einem Sterbenden sehr nahe stehen, weigern sich oft, das zu glauben.«
    Ich sah, wie ihre Augenlider unkontrolliert flatterten.
    »Stellen Sie sie ab«, sagte ich heiser. Eigentlich meinte ich mit ›sie‹ Hester und nicht die Maschine. Er unterbrach den Stromkreis und zog die Nadel aus ihrem Körper.
    »Hatte sie einen Schwindelanfall?«, fragte er.
    Ich nickte.
    »Ihr erster Raumflug?« Ich nickte. »Schmerzen im Unterleib?« Ich nickte. »Keine vorherigen Beschwerden?« Ich schüttelte den Kopf. »Frühere Schwindelanfälle?« Ich nickte, obgleich ich keine Ahnung hatte. Er wollte auf etwas ganz Bestimmtes hinaus, stellte weitere Fragen. Ich wusste genau, welche Antworten er erwartete. Allergien, häufige Blutungen, Kopfschmerzen, schmerzhafte Mensis, nachmittägliche Ermüdungserscheinungen – schließlich sagte er entschlossen:
    »Ich glaube, es ist die Fleischmann’sche Krankheit. Wir wissen nicht viel darüber. Sie hängt unserer Meinung nach mit einer Beeinträchtigung der Funktion der Adrenokortikotropkörper beim freien Flug zusammen. Dadurch wird eine Kettenreaktion der Gewebsunverträglichkeit ausgelöst, und wiederum beeinträchtigt die Cerebrospinalflüssigkeit …«
    Er blickte mich an, und sein Ton veränderte sich. »Ich habe etwas Alkohol in meinem Spind«, sagte er. »Möchten Sie …« Ich griff nach der Flasche, dann erinnerte ich mich wieder.
    »Trinken Sie einen Schluck mit«, sagte ich.
    Er nickte und trank ohne zu zögern aus der Flasche, die zwei Öffnungen hatte. Ich sah, wie sich sein Adamsapfel bewegte. »Nicht zu viel«, warnte er mich. »Wir landen in Kürze.«
    Ein paar Minuten überbrückte ich mit alltäglicher Unterhaltung und beobachtete ihn dabei aufmerksam, dann schluckte ich ein Viertel achtzigprozentigen Alkohol. Ich fand kaum zurück ins Abteil.
     
    Kater, Trauer, Furcht und das rote Landungssignal, das mich fast verrückt machte. Ich hatte mich offenbar ziemlich dumm benommen. Ein paarmal hörte ich, wie jemand von der Besatzung zu den Flugplatzbeamten sagte: »Seien Sie freundlich zu dem Mann. Er hat unterwegs sein Mädchen verloren.«
     
    In der überfüllten Empfangshalle musste ich endlose Fragebögen ausfüllen; ich hatte keine Ahnung, was der offizielle Grund für mein Hiersein war. Ich gab an, ich sei Groby, Klasse 6, und sollte am besten direkt zu Fowler Schocken geschickt werden. Ich konnte mir gerade noch so viel zusammenreimen, dass wir uns vermutlich bei ihm melden sollten. Das nahm man mir nicht ab und schickte mich wieder auf eine Bank mit der Anweisung zu warten, bis man bei der Schocken-Filiale in Luna City Nachforschungen angestellt habe.
    Ich wartete, schaute mich um und versuchte nachzudenken. Das war nicht leicht. Die hin und her wogende Menge in der Empfangshalle bestand aus Leuten, die alle feste Pläne und Absichten hatten und zielstrebig herumliefen. Ich passte nicht ins Muster; ich war verdächtig. Sie würden mich fassen …
    Am Schreibtisch, einige Meter von mir entfernt, blinkte plötzlich eine Leuchtdiode. Ich las mit halbgeschlossenen Augen: »Schocken am Empfang. Betrifft Nachfrage. Kein Kurier mit diesem Flug erwartet. Bei uns kein Groby angestellt. Fowler Schocken wurde nicht befragt, aber unmöglich, dass jemand, der nicht in der Starklasse ist, ihm eine Nachricht überbringt. Mit Vorsicht zu behandeln. Offensichtlich faul. Ende.«
    Ja, tatsächlich – Ende. Sie schauten mich an und unterhielten sich leise. Im nächsten Augenblick würden die Detektive, die überall herumstanden, einen Wink bekommen.
    Ich erhob mich und mischte mich unter die Menge, mir blieb nur noch eine Möglichkeit, und die war beängstigend. Ich führte eine Reihe unauffälliger Gesten aus, die durch Reihenfolge und Dauer anzeigten, dass sich ein Natschu in großer Gefahr befand.
    Ein Wachtposten von Burns bahnte sich einen Weg

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