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Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)

Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)

Titel: Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl , Cyril M. Kornbluth
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Mondumlaufbahn erreicht war; versuchen, M-W aus den Unterlagen der Nachrichtendokumentation und aus den Geschichtsbüchern herauszunehmen? Kostenvoranschlag einholen. Archive nach Fotos von L., H. und McG. durchsuchen. Sollten blond, brünett und rothaarig sein. Im Hintergrund Raumschiffe. Verschwommen. Verführerische Frau, heldenhafte Pioniere mit entschlossenem Blick nicht interessiert. Reizvoll, weil unerreichbar …«
    Man hatte sogar einen Bleistift und Papier bereitgelegt. Ich begann gequält zu schreiben: »Wir waren ganz gewöhnliche Menschen. Wir liebten die Erde und die guten Dinge, die sie uns gab. Den Geruch von Coffiest am frühen Morgen … den ersten Zug an einer Starr … das gute Gefühl, in einen nagelneuen Verily-Nadelstreifen-Anzug zu steigen … das warme Lächeln eines Mädchens in einem bunten Frühlingskleid  – doch all das genügte uns nicht. Es gab ferne Orte, die wir sehen, Dinge, die wir wissen wollten. Der Kleine ist Learoyd. Neunzehnhundertneunundfünfzig. Ich bin Holden. Neunzehnhundertzweiundsechzig.
    Der Rothaarige mit den breiten Schultern ist McGill  – zweitausendzwei. Ja, wir sind tot. Aber wir haben die fernen Orte gesehen und haben erfahren, was wir wissen wollten, ehe wir starben. Wir wollen kein Mitleid; wir haben es für euch getan. Die klugen Astronomen konnten über die Venus lediglich Vermutungen anstellen. Giftgas, sagten sie. Winde, so heiß, dass sie das Haar versengen, und so heftig, dass es einen herumwirbelt. Aber sie waren sich ihrer Sache nicht sicher. Und was tut man, wenn man sich einer Sache nicht sicher ist? Man geht selbst hin und überzeugt sich an Ort und Stelle von den Dingen.«
    Ein Wachtposten erschien mit belegten Broten und Coffiest.
    Mit einer Hand aß ich, mit der anderen schrieb ich.
    »Für die damalige Zeit waren unsere Raumschiffe sehr gut. Gerade so groß, dass wir nebst genügend Brennstoff für den Hinflug hineinpassten. Nur für den Treibstoff zum Rückflug reichte es nicht. Habt jedoch kein Mitleid mit uns; wir mussten es wissen. Es bestand durchaus die Möglichkeit, dass sich die Theoretiker geirrt hatten, dass wir vielleicht aussteigen könnten, saubere Luft atmen und in kühlem Wasser baden könnten – um dann Treibstoff für die Heimkehr herzustellen. Doch es kam anders. Es stellte sich heraus, dass der theoretische Ansatz stimmte und die Wissenschaftler ihre Sache verstanden. Learoyd wartete nicht, bis er in seiner Kiste verhungerte; er öffnete die Luke und atmete Methan ein, nachdem er die Eintragungen in das Bordbuch beendet hatte. Mein Fahrzeug war leichter. Der Wind packte und zerschmetterte es – und damit auch mich. McGill hatte Extrarationen und ein schweres Schiff. Er setzte sich hin, schrieb eine Woche lang, und dann – nun, nachdem zwei Männer nicht zurückgekehrt waren, wusste er, was ihn erwartete. Er hatte Zyanid mitgenommen. Dennoch, kein Mitleid bitte. Jeder von uns fuhr hin und überzeugte sich, und in gewisser Weise erhieltet ihr die Nachricht ja dadurch, dass wir nicht zurückkehrten. Jetzt wisst ihr, was zu tun ist, und wie man es tun muss. Ihr wisst, dass die wissenschaftlichen Planer recht hatten. Die Venus ist eine niederträchtige Dame, und man muss alles Notwendige, vor allem aber Wissen mitnehmen, um sie zu zähmen. Wenn man das tut, behandelt sie einen gut. Habt kein Mitleid mit uns, wenn ihr uns und unsere Fahrzeuge findet. Wir haben es für euch getan. Wir wussten, dass wir es nicht umsonst getan haben.«
    Ich war wieder daheim.

14
    »Bitte, Mr. Schocken«, sagte ich. »Morgen. Nicht heute.«
    Er blickte mich fest an. »Gut, Mitch, ich respektiere Ihren Wunsch«, sagte er. »Ich war nie der Typ, der andere drängt, etwas zu überstürzen.« Er zeigte damit eine seiner Eigenschaften, die ihn zum Chef befähigten. Er verbannte die brennende Neugier aus seinen Gedanken und hielt seine Fragen, wo ich gewesen war und was ich getan hatte, zurück. »Das ist ein guter Text«, sagte er und warf meine Arbeit des vergangenen Abends schwungvoll auf den Schreibtisch. »Sprechen Sie mit O’Shea darüber, ja? Er kann vielleicht noch einige Einzelheiten hinzufügen, wenn das überhaupt möglich ist. Und bereiten Sie sich auf den Rückflug mit der Vilfrede Pareto vor. Moment mal, das habe ich ganz vergessen. Sie haben ja gar nichts zu packen. Hier ist Geld, kaufen Sie ein, wenn Sie etwas Zeit haben. Sie nehmen natürlich einige von den Leuten mit. Sie wissen ja …« Er zwinkerte mir zu.
     
    Ich fand

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