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Eine Handvoll Worte

Titel: Eine Handvoll Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jojo Moyes
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er, dass du ihn liebst? Kannst du es ihm wirklich befehlen?«
    Sie schaut auf.
    »Ich schließe die Beweisführung ab«, sagt Nicky.
    Im Café wird es still. Vielleicht kommt es Ellie auch nur so vor.
    Sie verändert ihre Sitzhaltung.
    Corinne funkelt Nicky noch immer wütend an, die mit den Schultern zuckt und den Muffin hochhebt. »Trotzdem herzlichen Glückwunsch, ja? Möchte noch jemand Kaffee?«
    Sie gleitet auf den Stuhl vor ihrem Computer. Auf dem Schreibtisch ist nichts. Keine Notiz, die sie auf einen Blumenstrauß aufmerksam macht, der am Empfang auf sie wartet. Keine Pralinen, kein Champagner. Achtzehn E-Mails sind in ihrem Posteingang, die Junkmail nicht mitgerechnet. Ihre Mutter, die im vergangenen Jahr einen Computer gekauft hat und noch immer jeden Satz in einer Mail mit einem Ausrufezeichen beendet, hat ihr eine Nachricht geschickt: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! Dem Hund geht es gut, nachdem er eine neue Hüfte hat! Die Operation war teurer als die von Grandma Haworth!!! Die Sekretärin der Feuilletonredakteurin hat ihr eine Erinnerung an die Konferenz an diesem Morgen geschickt. Und Rory, der Bibliothekar, bittet sie in seiner Mail, später vorbeizuschauen, aber nicht vor sechzehn Uhr, da sie bis dahin im neuen Gebäude sein werden. Nichts von John. Nicht einmal ein versteckter Gruß. Sie lässt ein wenig Luft ab und fährt zusammen, als sie Melissa sieht, die zu ihrem Büro schreitet, dicht gefolgt von Rupert.
    Ihr wird klar, dass sie ein Problem hat, und durchwühlt ihren Schreibtisch. Sie hat sich von dem Brief derart einfangen lassen, dass sie von der Ausgabe des Jahres 1960 fast nichts zu präsentieren hat, kein einziges Kontrastbeispiel, worum Melissa gebeten hatte. Sie verflucht sich selbst, so lange in der Kaffeebar gewesen zu sein, glättet ihr Haar, schnappt sich den nächstliegenden Ordner – damit sie wenigstens so aussieht, als habe sie alles im Griff – und eilt zu der Besprechung.
    »Also, die Gesundheitsseiten sind so weit fertig und entstaubt, ja? Und haben wir den Artikel über Arthritis? Ich wollte diesen Kasten am Rand mit den alternativen Heilmethoden. Gibt es Promis mit Arthritis? Das würde die Bilder aufpeppen. Die hier sind ein bisschen langweilig.«
    Ellie fummelt an ihren Papieren herum. Es ist kurz vor sieben. Was hätte es ihn gekostet, ein paar Blumen zu schicken? Er hätte beim Blumenhändler bar bezahlen können, wenn er wirklich Angst hatte, dass etwas auf seiner Kreditkartenabrechnung stehen könnte; das hatte er schon einmal gemacht.
    Vielleicht kühlt er ab. Vielleicht ist der Urlaub auf Barbados seine Art, sich mit seiner Frau auszusöhnen. Vielleicht wollte er ihr, als er davon erzählte, auf seine feige Art zu verstehen geben, dass sie ihm weniger wichtig ist als bisher. Sie scrollt die gespeicherten SMS auf ihrem Handy herunter, um zu sehen, ob es in seinen Mitteilungen eine spürbare Abkühlung gab.
    Guter Artikel über die Kriegsveteranen. x
    Zeit für einen Lunch? Komme gegen 12.30h J
    Du bist etwas anderes. Kann heute Abend nicht reden. Werde dir vorher eine SMS schicken. x
    Eine Veränderung im Tonfall ist fast nicht auszumachen: Es gibt zu wenig Material. Ellie seufzt, geplättet durch die Richtung, in die ihre Gedanken wandern, durch die unverblümten Kommentare ihrer Freundin. Was zum Teufel macht sie? Sie stellt so wenige Ansprüche. Warum? Weil sie Angst hat, wenn sie um mehr bittet, könnte er sich in die Enge getrieben fühlen, und alles wird zusammenbrechen. Sie hat von Anfang an gewusst, wie die Abmachung lautete. Sie kann nicht behaupten, sie sei irregeführt worden. Aber wie wenig konnte man vernünftigerweise von ihr verlangen? Wenn man weiß, dass man leidenschaftlich geliebt wird und nur aufgrund äußerer Umstände voneinander getrennt ist, das ist eine Sache. Aber wenn es keinerlei Anzeichen dafür gibt, um das Ganze über Wasser zu halten …
    »Ellie?«
    »Hm?« Sie schaut auf, und zehn Augenpaare ruhen auf ihr.
    »Du wolltest mit uns die Ideen für die nächste Montagsausgabe durchsprechen.« Melissas Blick ist nichtssagend und durchschauend zugleich. »Die Damals-und-heute-Seiten?«
    »Ja«, erwidert sie und blättert durch den Hefter auf ihrem Schoß, um ihr Erröten zu verbergen. »Ja … Nun, ich dachte, es würde vielleicht Spaß machen, die alten Seiten direkt zutage zu fördern. Es gab eine Kummerkastentante, daher dachte ich, wir könnten damals mit heute vergleichen und gegenüberstellen.«
    »Ja«, sagt Melissa.

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