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Eine Handvoll Worte

Titel: Eine Handvoll Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jojo Moyes
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Interesse verloren. »Ich setze Mrs Stirling am Haus ab, und sobald sie eingerichtet ist, werde ich ins Büro fahren«, teilte er dem Fahrer mit.
    »Was ist ihm zugestoßen?«, fragte sie.
    »Wem?«
    »Cochrane, dem Sänger.«
    Ihr Gatte schaute sie an, als würde er etwas abwägen. »Er ist gestorben«, sagte er. Dann wandte er sich wieder an seinen Fahrer.
    Langsam ging sie die Stufen zu dem weißen Stuckhaus hinauf, und als sie oben ankam, öffnete sich die Tür wie durch Zauberhand. Der Fahrer stellte ihren Koffer vorsichtig in der Diele ab und zog sich zurück. Ihr Gatte hinter ihr nickte einer Frau zu, die in der Diele stand, offenbar um sie in Empfang zu nehmen. Sie war schon älter, hatte das dunkle Haar zu einem festen Knoten im Nacken zusammengebunden und trug ein marineblaues Kostüm. »Willkommen zu Hause, Madam«, sagte sie und streckte eine Hand aus. Ihr Lächeln war echt, und sie sprach mit deutlichem Dialekt. »Wir sind ja so froh, dass es Ihnen wieder gut geht.«
    »Danke«, erwiderte Jenny. Am liebsten hätte sie die Frau mit Namen angeredet, aber es war ihr unangenehm, danach zu fragen.
    Die Frau nahm ihnen die Mäntel ab und verschwand damit im Flur.
    »Bist du müde?« Er senkte den Kopf, um ihr Gesicht zu betrachten.
    »Nein, ist schon gut.« Sie schaute sich im Haus um und wünschte, sie könnte ihren Schreck verbergen, denn ihr war, als hätte sie es nie zuvor gesehen.
    »Ich muss jetzt wieder ins Büro. Kommst du mit Mrs Cordoza allein zurecht?«
    Cordoza. Das klang nicht ganz fremd. Sie spürte eine Woge der Dankbarkeit. Mrs Cordoza. »Das geht klar, danke. Mach dir um mich bitte keine Sorgen.«
    »Ich werde um sieben wieder hier sein … wenn du sicher bist, dass es dir gut geht …« Offensichtlich hatte er es eilig, fortzukommen. Er beugte sich vor, küsste sie auf die Wange und war nach kurzem Zögern verschwunden.
    Sie stand in der Diele, hörte, wie seine Schritte sich auf der Treppe vor der Tür entfernten, das leise Brummen des Motors, als sein großer Wagen abfuhr. Plötzlich kam ihr das Haus wie eine Höhle vor.
    Sie berührte die seidige Tapete, nahm den glänzenden Parkettboden auf, die schwindelerregend hohe Decke. Mit präzisen, überlegten Bewegungen zog sie ihre Handschuhe aus. Dann beugte sie sich vor, um die Fotos auf dem Tisch in der Diele näher zu betrachten. Das größte war ein Hochzeitsfoto in verziertem, auf Hochglanz poliertem Silberrahmen. Darauf war sie zu sehen in einem eng anliegenden weißen Kleid, das Gesicht halb verhüllt hinter einem weißen Tüllschleier, ihr Gatte mit breitem Lächeln an ihrer Seite. Ich habe ihn tatsächlich geheiratet, dachte sie. Und dann: Ich sehe so glücklich aus.
    Sie fuhr zusammen. Mrs Cordoza war hinter sie getreten und stand mit verschränkten Händen vor ihr. »Ich habe mich gefragt, ob ich Ihnen vielleicht etwas Tee bringen soll. Ich dachte, Sie würden ihn wohl gern im Wohnzimmer einnehmen. Ich habe dort ein Feuer für sie angezündet.«
    »Das wäre …« Jennifer warf einen Blick durch den Flur auf die verschiedenen Türen. Dann schaute sie wieder auf das Foto. Es dauerte einen Moment, bevor sie wieder etwas sagte. »Mrs Cordoza … würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich mich bei Ihnen unterhake? Nur bis ich sitze. Ich bin noch etwas unsicher auf den Beinen.«
    Später wusste sie nicht genau, warum sie nicht wollte, dass die Frau erfuhr, wie wenig ihr vom Grundriss ihres eigenen Hauses in Erinnerung war. Sie hatte einfach das Gefühl, wenn sie es vortäuschte und alle es glaubten, würde sich ihre gespielte Rolle am Ende als Wahrheit herausstellen.
    Die Haushälterin hatte das Abendessen zubereitet: einen Auflauf aus Kartoffeln und Prinzessbohnen. Sie habe ihn im Backofen stehen lassen, sagte sie Jennifer, die auf ihren Mann hatte warten müssen, bevor sie etwas auf den Tisch stellen konnte: Ihr rechter Arm war noch schwach, und sie hatte Angst, den schweren Eisentopf fallen zu lassen.
    Sie hatte die Stunde, in der sie allein war, damit verbracht, durch das geräumige Haus zu schlendern, sich damit vertraut zu machen. Sie hatte Schränke geöffnet und Fotos betrachtet. Mein Haus, sagte sie sich immer wieder. Meine Sachen. Mein Mann. Ein oder zwei Mal schaltete sie ihre Gedanken aus und ließ sich von ihren Füßen dorthin tragen, wo sie ein Bad oder ein Arbeitszimmer vermutete, und stellte dankbar fest, dass ein Teil von ihr dieses Haus noch kannte. Sie betrachtete die Bücher im Wohnzimmer und bemerkte mit gelinder

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