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Eine Handvoll Worte

Titel: Eine Handvoll Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jojo Moyes
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sich, dass sie mit diesem Mann verheiratet war.
    Jede Woche ging sie zum Postamt in der Langley Street, um festzustellen, ob etwas im Postfach war. Jede Woche kehrte sie nach Hause zurück und versuchte, sich nicht durch das »Nein« der Postbeamtin niederschmettern zu lassen.
    Sie zog in die Mietwohnung, und als Esmé in die Schule kam, nahm sie einen unbezahlten Job bei der städtischen Bürgerberatung an, der einzigen Organisation, der ihr Mangel an Erfahrung nichts ausmachte. Sie würde bei der Arbeit lernen, sagte der Vorgesetzte. »Und glauben Sie mir, Sie werden ziemlich schnell lernen.« Ein knappes Jahr später bot man ihr eine bezahlte Stelle im selben Büro an. Sie beriet Menschen in praktischen Angelegenheiten, wie man mit Geld umging zum Beispiel, wie man Mietauseinandersetzungen führte – es gab zu viele schlechte Vermieter –, wie man mit dem Bruch einer Familie zurechtkam.
    Zunächst hatte sie die nie enden wollende Litanei von Problemen erschöpft, das menschliche Leid, das sich wie eine Mauer durch das Büro zog, doch allmählich wurde sie selbstsicherer und sah, dass sie nicht die Einzige war, die ihr Leben in Unordnung brachte. Sie beurteilte sich neu und stellte fest, dass sie dankbar war, dort zu sein, wo sie war, was aus ihr geworden war, und empfand einen gewissen Stolz, wenn jemand wiederkam, um ihr zu sagen, dass sie geholfen hatte.
    Zwei Jahre später zog sie mit Esmé erneut um in eine Zweizimmerwohnung in St. Johns Wood, gekauft mit Geld, das Laurence zur Verfügung gestellt hatte, und der Erbschaft von einer Tante. Während die Wochen zu Monaten und Jahren wurden, nahm sie allmählich hin, dass Anthony O’Hare nicht zurückkehren würde. Er würde ihre Botschaften nicht beantworten. Ein Mal nur wurde sie überwältigt, als die Zeitungen Einzelheiten über das Massaker in Stanleyvilles Victoria Hotel berichteten. Dann hatte sie aufgehört, sie überhaupt zu lesen.
    Sie hatte nur noch einmal bei der Nation angerufen. Eine Sekretärin hatte sich gemeldet, und als Jennifer ihren Namen nannte in der Hoffnung, Anthony könnte diesmal zufällig dort sein, hörte sie: »Ist das die Stirling?«
    Dann eine Pause.
    Dann ein Atmen.
    Und die Antwort: »Ist das nicht die, mit der er nicht sprechen wollte?«
    Sie hatte aufgelegt.
    Sieben Jahre dauerte es, bis sie ihren Ehemann wiedersah. Esmé sollte in ein Internat kommen, ein weiträumiger, roter Backsteinbau in Hampshire, der das chaotische Flair eines geliebten Landbesitzes ausstrahlte. Jennifer hatte sich einen Nachmittag freigenommen, um ihre Tochter im neuen Mini hinzufahren. Sie trug ein hellgrünes Kostüm und hatte schon fast damit gerechnet, dass Laurence einen unfreundlichen Kommentar dazu abgeben würde, ihm hatte diese Farbe an ihr nie gefallen. Bitte, mach es nicht, wenn Esmé dabei ist, versuchte sie ihn kraft ihres Willens zu zwingen. Bitte, lass uns höflich bleiben.
    Doch der Mann, der im Empfangsbereich saß, war ganz anders als der Laurence, den sie in Erinnerung hatte. Zunächst erkannte sie ihn nicht einmal. Seine Haut war grau, seine Wangen eingefallen; er schien um zwanzig Jahre gealtert.
    »Hallo, Daddy.« Esmé umarmte ihn.
    Er nickte Jennifer zu, reichte ihr aber nicht die Hand. »Jennifer«, sagte er.
    »Laurence.« Sie versuchte, ihren Schreck zu verbergen.
    Die Besprechung war kurz. Die Rektorin, eine junge Frau mit ruhigem, abschätzenden Blick nahm keinerlei Bezug darauf, dass sie an zwei verschiedenen Adressen lebten. Das war vielleicht inzwischen bei mehreren Menschen der Fall, dachte Jennifer. In der Woche waren vier Frauen bei ihr im Büro gewesen, die ihren Mann verlassen wollten.
    Vier Frauen in einer Woche.
    »Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, damit Esmé hier eine glückliche Zeit verbringt«, sagte Mrs Browning. Sie hat freundliche Augen, dachte Jennifer. »Es hilft durchaus, wenn die Mädchen sich entschieden haben, in ein Internat zu gehen, und soweit ich weiß, hat sie bereits Freundinnen hier, daher bin ich mir sicher, dass sie sich schnell eingewöhnen wird.«
    »Sie liest ziemlich viel von Enid Blyton«, sagte Jennifer. »Vermutlich glaubt sie, es ist wie ein Mitternachtsschmaus.«
    »Oh, von denen haben wir einige. Der Süßwarenladen hat freitagnachmittags einzig und allein zu diesem Zweck geöffnet. Wir drücken eher beide Augen zu, vorausgesetzt, es wird nicht allzu lebhaft. Wir möchten den Mädchen das Gefühl vermitteln, dass ein Internat auch seine Vorteile hat.«
    Jennifer

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