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Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition)

Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition)

Titel: Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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sanft.
    »Nein.«
    »Ich verstehe.« Sie zuckte mit den Schultern, während sie die Knöpfe öffnete, aber trotzdem sah er die Enttäuschung in ihren dunklen Augen. »Schade.«
    Resigniert warf er einen Blick auf die Verletzung, während er sich vorbeugte, damit sie ihm das zerfetzte Hemd über die Schultern schieben konnte. Die Wunde sah ziemlich übel aus und war mindestens fünfzehn Zentimeter lang. Doch er vermutete, dass es nur deshalb so schlimm aussah, weil er viel Blut verloren hatte. Schmerzhaft, aber nicht lebensbedrohlich. Es hatte ihn schon schlimmer erwischt. »Ich war unaufmerksam, weil ich zu diesem Zeitpunkt keinen Angriff erwartet hatte. Mein angeblicher Informant war längst verschwunden.«
    »Es ist jetzt schon zum zweiten Mal passiert. Was ist, wenn es nichts mit deinem geheimen Treffen zu tun hat? Du hast selbst gesagt, dass es eine gefährliche Gegend sei. Besonders nachts.« Antonia warf das blutige Hemd auf die Decke.
    »Er hat nicht versucht, mich auszurauben.«
    »Weil deine Reaktion ihn überrascht hat. Vielleicht wollte er dich einfach erst umbringen, damit er dich danach problemlos um deine Börse erleichtern konnte.«
    Draußen im Garten rief ein Vogel – sein Gesang war leise und melodiös und gänzlich unbeeindruckt von der erbitterten Diskussion im Schlafzimmer.
    Michael schüttelte den Kopf. »Nein, ich glaube, diese beiden Ereignisse haben nichts miteinander zu tun. Der Überfall letzte Woche war so ähnlich wie dieser. Ein Hinterhalt, ohne jede Vorwarnung. Ich hätte damit rechnen müssen, denn eigentlich ist meine Intuition durchaus verlässlich. Und ich weiß jetzt, dass ich besser aufpassen muss. Ich fand es in letzter Zeit ungewöhnlich still und hatte mich schon gefragt, ob unsere fragliche Person inzwischen außer Landes ist. Jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher.«
    »Ach, wir haben ihn längst verloren. Wieder einmal.«
    Als sie sich vorbeugte und anfing, das Blut abzutupfen, ergoss sich das ebenholzschwarze Haar über ihre Schultern. Sie war eine gebürtige Kastilierin, was nicht nur ihre olivenfarbene Haut, sondern auch ihre scharf geschnittenen, bezaubernden Gesichtszüge verrieten. Ihre Wangenknochen waren hoch und wirkten edel, ihre Nase war eine Spur zu lang, wenngleich dieser kleine Makel ihrem Gesicht etwas Außergewöhnliches verlieh. Ihr Mund war breit und mit vollen Lippen. Die sinnlichen Kurven ihres Körpers hätten einen Heiligen verführen können.
    Gott allein wusste, dass Michael alles andere als ein Heiliger war.
    Ihr Morgenmantel klaffte auf, und obwohl er verwundet und blutend auf diesem Stuhl hing, war er noch lange nicht tot. Ihm blieb gar nichts anderes übrig, als die festen, üppigen Rundungen ihrer Brüste zu bewundern, die von dunklen Nippeln gekrönt waren. Brachte ihn der Anblick in Versuchung? Nein, denn sie hatten diese Art von Beziehung bereits vor einigen Jahren beendet. Trotzdem war er immer noch ein Mann, und sie war eine sehr verführerische Frau. Ohne sich dafür zu entschuldigen, genoss er den Ausblick.
    »Du wirst es überleben«, erwiderte sie scharf und nahm ein Tuch, das sie über einer Schüssel mit warmem Wasser auswrang und auf die Wunde presste, aus deren Öffnung noch immer Blut floss. »Es ist ein langer Schnitt, aber zum Glück nicht besonders tief. Ich werde Lawrence nach einem Arzt schicken.«
    »Nein danke.«
    Seine höfliche Weigerung duldete keinen Widerspruch, weshalb sie verzweifelt schnaubte. »Ich wusste, dass du dich weigern würdest. Die Wunde muss genäht werden. Hast du mal meine Stickerei gesehen? Vertrau mir, du würdest nur eine weitere, recht interessant geformte Narbe davontragen, wenn ich sie vernähen müsste.«
    »Verbinde die Verletzung und gut ist’s.«
    Das Letzte, was er jetzt brauchen konnte, waren Gerüchte, die durch die Stadt kreisten, dass der Marquess of Longhaven von einem Straßendieb niedergestochen worden war. Jedes Quäntchen Aufmerksamkeit war Gift für ihn. Je weniger Menschen davon wussten, umso besser.
    Antonia stemmte die Hände in die Hüften. » Miguel , ich …«
    »Bitte. Es ist ziemlich spät, um jetzt deswegen zu streiten.«
    Einen Augenblick lang zögerte sie noch, dann schüttelte sie den Kopf und gestikulierte theatralisch mit den Händen. Ihre Augen waren so dunkel wie die tiefste Nacht, und in ihnen blitzte etwas auf, das resigniert auf ihn wirkte. »Ich würde ja ohnehin gegen dich verlieren, das weiß ich aus früheren Erfahrungen. Also gut. Mach es, wie du willst,

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