Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition)
die Entjungferung so bereit war, wie es eine Frau nur sein konnte. Sie war nach ihrem Höhepunkt ziemlich nass. Er glitt vom Bett und entledigte sich rasch seines Morgenrocks.
Ihre Augen weiteten sich. Zuerst war es die Überraschung, weil sie erst jetzt den Verband um seinen Leib entdeckte. Aber dann glitt ihr Blick tiefer zu seiner Erektion. Die harte Länge seines Glieds stand vor ihm aufrecht ab.
Es war ihm vorher überhaupt nicht in den Sinn gekommen, ihre Unwissenheit über die Beschaffenheit der männlichen Anatomie als willkommene Ablenkung von seiner Wunde zu nutzen. Er konnte sich nicht vorstellen, wie eine sexuell unerfahrene Frau, die vermutlich nach einem Gespräch mit ihrer Mutter nur eine ungefähre Ahnung von den ehelichen Pflichten einer Frau haben mochte, darauf reagierte, wenn sie zum ersten Mal einen Mann sah, dessen Erregung voll erblüht war. Aber er musste ihr zugutehalten, dass sie nicht wirklich ängstlich wirkte. Lediglich ein wenig überrascht.
»Ich …« Sie verstummte.
»Was?« Ganz vorsichtig, weil er sie nicht ängstigen und die Wunde schonen wollte, ließ Michael sich wieder neben ihr auf dem Bett nieder. Sie fühlte sich warm und weich an, als er sie in die Arme nahm. Der nachgiebige Druck ihrer Brust an seiner nackten Brust fühlte sich angenehm an. Vorsichtig brachte er sich in Position.
»Du bist größer.«
Er hielt einen Augenblick inne, weil er nicht wusste, was er darauf erwidern sollte.
»Als ich es mir vorgestellt habe«, fügte sie hastig hinzu. Ihre Wangen waren rosig überhaucht.
Gott allein wusste, was ihre Mutter – die er für ein frivoles Weibsbild hielt – ihr erzählt hatte. »Wir werden perfekt zusammenpassen«, flüsterte er dicht an ihrem Mund. Er hoffte, ein Kuss könne dieses Versprechen besiegeln. Er hatte noch nie eine unschuldige Frau ins Bett genommen. Kein anständiger junger Mann aus aristokratischer Familie würde sein Schicksal so herausfordern. Er wusste nicht, wie sehr es ihr beim ersten Mal wehtun würde. Wenigstens hatte er ihr zuerst Lust geschenkt. Mit den Knien drückte er ihre Beine auseinander. Es kostete ihn viel Kraft, ein gesundes Gleichgewicht zwischen seinem Verlangen und der Sorge um seine Verletzung zu finden. Zu seiner Erleichterung leistete sie keinerlei Widerstand. Ihre Hände umfassten seine Oberarme, und sie unterbrach den Kuss und drehte den Kopf zur Seite. Mit geschlossenen Augen lag sie da, und die dichten Wimpern warfen winzige Schatten auf ihre rosigen Wangen.
Er zögerte. Die Spitze seines harten Glieds drückte gegen ihr nachgiebiges Fleisch. Der Gedanke, dass sie sich für das wappnete, was nun kam, ließ auch ihn begreifen, wie endgültig sein Tun war. In dem Augenblick, in dem er in sie eindrang, waren sie für immer aneinander gebunden. Wenn er die Ehe vollzog, gab es kein Zurück mehr. Er hatte zwar nicht vor, seine Meinung zu ändern, aber allein der Vorgang, mit seiner Braut zu schlafen, machte sie unwiderruflich zu seiner Ehefrau.
Dies war ein bedeutsamer Moment in ihrer beider Leben. Auch wenn er sich fest vorgenommen hatte, sich nicht in diese Ehe einzubringen, fand er, dieses erste Eindringen sollte nicht so vonstattengehen, dass sie dabei den Kopf von ihm wegdrehte.
»Julianne«, sagte er. In seiner Stimme schwang sein Verlangen mit. »Sieh mich an.«
Kapitel 5
Unter ihrem erhitzten Körper fühlten sich die Laken kühl an.
Sieh mich an.
Die Worte waren so schlicht, aber in diesem Moment war nichts einfach. Julianne spürte die nur mühsam aufrechterhaltene Zurückhaltung des Mannes, der über ihr verharrte, und sein erigierter Penis drückte sich hart gegen ihre Spalte. Unter ihren Händen waren die Muskeln seiner Oberarme zum Zerreißen gespannt.
Langsam nur gehorchte sie und wandte ihm den Kopf zu. Dann öffnete sie die Augen.
Seine Augen hatten diese ungewöhnlich strahlende, von goldenen Tupfen durchsetzte grüne Färbung, und sie sah in ihnen etwas aufblitzen, das sie bisher noch nie bemerkt hatte. Aber in dieser Nacht hatte sie schon mehr als einmal erfahren, wie wenig sie im Grunde über ihn wusste. Obwohl sie keine Ahnung hatte, was genau sie im Bett des Marquess of Longhaven erwartete, hatte sie sich wohl kaum erträumen können, dass er seinen Mund zwischen ihre Beine legte. Oder welch köstliches Vergnügen ihr diese intimen Küsse bereiten würden. Ihr Herz raste auch jetzt noch, und ihr Verstand vermochte zu begreifen, wie viel Mühe er sich gab, ihr Lust zu bereiten, ohne zu allzu
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