Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition)
Schenkeln passierte. Eine ganz besondere Form der Erregung, die sie jetzt erkannte, weil sie sie vorhin schon einmal erfahren hatte, ballte sich in ihrem Unterleib zusammen.
»Bitte«, stieß er erstickt hervor.
Sie war nicht sicher, worum er sie bat. Oder ob dieses Wort überhaupt an sie gerichtet war. Aber sie klammerte sich an ihn, und in ihr breitete sich erneut ein Zittern aus.
»Ja.« Seine Finger berührten sie geschickt und mit einer überraschenden Präzision. Er schaffte es, erneut diesen Zauber zu wirken.
In ihr erblühte wie schon beim ersten Mal eine bebende Lust. Aber dieses Mal war es anders und intensiver, da sie ihn zugleich in sich spürte. Die Welt um sie versank, und die Lust schwemmte heiß in Wellen über sie hinweg, raubte ihr schlicht den Atem. Ihr wurde schwindelig, trotzdem bemerkte sie, wie er sich auf ihr versteifte und den Kopf senkte. Etwas Heißes flutete sie, und jede Welle wurde von ihren eigenen Krämpfen beantwortet.
Es war eine verwirrende Erfahrung, und danach galt ihr erster, verräterischer Gedanke ausgerechnet Harry. Nicht verräterisch, weil sie Michael betrog, wenn sie an einen anderen Mann dachte, während sich seine muskulöse Brust gegen ihre Brüste drückte und ihre verschwitzte Haut an seiner klebte. Ganz im Gegenteil. Sie wusste tief in ihrem Innern, dass die Hochzeitsnacht mit seinem älteren Bruder anders verlaufen wäre.
Harry hatte über viele gute Eigenschaften verfügt. Aber Sensibilität hatte nicht dazu gehört. Sicher hätte es ihm gefallen, wenn sie die erste körperliche Vereinigung mit ihm genossen hätte, aber sie bezweifelte, dass er viel Zeit darauf verschwendet hätte.
Sie kannte Michael überhaupt nicht, und Harry hatte sie immer so sehr gemocht. Woher wusste sie dann, dass ihr frisch angetrauter Ehemann sich mit ihr mehr Mühe gab, als es sein Bruder getan hätte, wenn das Schicksal ihr Leben nicht so unwiderruflich verändert hätte?
Michael sprach als Erster. Sein Atem strich über ihr Haar. »Geht es dir … gut?«
Es war eine ungeschickt formulierte Frage für einen Mann, der in ihren Augen selten ungeschickt war. Ihre Reaktion auf seine Liebkosungen, Berührungen und Küsse waren doch wohl unmissverständlich gewesen, und sie wusste, dass er ihre Erregung gespürt hatte. Da er noch in ihr ruhte und sich hart anfühlte, schien ihr jegliche Schüchternheit fehl am Platz. Dennoch verhaspelte sie sich bei der Antwort. »Ich … Ich denke, ich sollte eher Euch fragen, Mylord. Ich bin schließlich nicht diejenige, die einen Verband trägt. Darf ich fragen, was passiert ist?«
»Ich habe meiner Umgebung nicht die ihr gebührende Aufmerksamkeit gewidmet und hatte einen kleinen Unfall.« Die Antwort kam prompt. Sein Mund streifte ihre Wange. »Es ist bedeutungslos.«
Wenn sie sich nicht täuschte, wurde die Wunde von einem dicken Tuch unter dem Verband geschützt, weshalb sie nicht wusste, ob sie ihm glauben konnte. »Niemand hat mir von einem Missgeschick erzählt.«
Sein Knabbern an ihrem Ohrläppchen lenkte sie ab. »Warum sollte man?«
Warum man ihr davon erzählen sollte? Was für eine Frage war das denn? Schärfer als beabsichtigt erwiderte sie: »Ich hätte gedacht, man würde Eure Verlobte vielleicht über Euer Wohlergehen auf dem Laufenden halten.«
»Es hatte keinen Einfluss auf die Hochzeitsfeierlichkeiten.« Er küsste ihren Hals, und ihre Haut kribbelte unter seinen Lippen. »Oder auf die Erfüllung meiner ehelichen Pflichten. Oder?«
»Nein … oh, nein.« Seine Ausflüchte bereiteten ihr Sorge, aber es fiel ihr schwer, sich zu konzentrieren, wenn sein Mund so herrliche Sachen mit ihrem Hals machte. Sie war immer noch ganz überwältigt von dem, was gerade erst passiert war. Er hatte sich nicht aus ihr zurückgezogen, und sie war sich durchaus der Intimität bewusst, die diese Haltung mit sich brachte. Seine schmalen Hüften ruhten noch immer zwischen ihren gespreizten Beinen.
»Ich glaube, ich kann diese Pflichten ein zweites Mal erfüllen, wenn du mir einen Moment Zeit gibst.«
Ein zweites Mal? Ihre Mutter hatte nicht davon gesprochen, dass es mehr als einmal pro Nacht passieren könnte. Andererseits war die kleine, nur widerstrebend vorgebrachte und einstudierte Rede ihrer Mutter auch nicht besonders erhellend gewesen. Überrascht murmelte Julianne: »Wie Ihr wünscht, Mylord.«
Er hob den Kopf. Diese bezwingenden Augen hielten ihrem Blick stand. »So spricht nur eine wahrhaft gehorsame Frau. Aber was wünschst du ? Ich
Weitere Kostenlose Bücher