Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Hexe in Nevermore

Eine Hexe in Nevermore

Titel: Eine Hexe in Nevermore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Bardsley
Vom Netzwerk:
Ohrensessel fallen. »Diese kleinen Mistviecher. Meint ihr, wir haben alle erwischt?«
    »Das will ich hoffen«, antwortete Gray. »Nachdem ich die Schutzmechanismen für die Stadt erneuert und das Reinigungsritual durchgeführt habe, dürften sie sich hier nicht mehr blicken lassen. Wir müssen dringend das magische Gleichgewicht wiederherstellen, oder wir bekommen noch mehr Probleme.«
    »Klingt gut. Wann willst du anfangen?« Ren sah den Hüter erwartungsvoll an.
    »Eigentlich wollte ich los, sobald wir das mit den Kobolden erledigt haben. Aber jetzt ist es schon nach acht. Ich bin müde, und eigentlich will ich nur noch nach …« Er unterbrach sich, von sich selbst verblüfft. Er wollte nach Hause zu Lucinda. Irgendwie schien ein Teil von ihm zu fehlen, wenn er nicht bei ihr war. Und das hatte nichts mit Sex zu tun. Obwohl – der Sex mit ihr war spektakulär. Aber es war mehr als das: ihr Lächeln, ihre Stimme, die Art, wie sie sein Haar streichelte oder sich in seine Arme schmiegte. Es gefiel ihm, dass sie solche Gefühle in ihm weckte. Und es gefiel ihm, dass er auch in ihr besondere Gefühle weckte.
    »Du willst nur noch was?«
    Gray erhob sich. »Ich will nach Hause zu meiner Frau.« Er grinste blöde. »Dann mache ich das mit den Zauberformeln morgen.«
    Taylor schüttelte den Kopf. »Schon steht er unter dem Pantoffel. Es ist eine Schande. Am besten, du gibst deine Mitgliedschaft in der Männergesellschaft zurück.«
    »Eifersüchtige Mistkerle wie du sitzen zum Glück nicht im Vorstand der Männergesellschaft.«
    Ren kicherte. »Gray, wirst du morgen alleine unterwegs sein?«
    »Ja. Wieso?«
    »Ich denke nur, dass dich einer von uns begleiten sollte. Das ist alles.«
    »Der Junge hat recht«, stimmte Taylor zu. »Wir wissen, dass Marcys Mörder sehr wahrscheinlich hinter dem Auge her war, aber wir wissen nicht, wieso – und was er oder sie jetzt vorhat. Ich komme lieber mit dir. Ren kann dann hier für die drei Tage die Stellung halten.«
    Ren nickte zustimmend. »So wird’s gemacht. Dad braucht mich sowieso nicht wirklich auf der Farm. Er hat ein paar Jugendliche angeheuert, die ihm helfen. Es würde mir gut passen, in der Stadt zu bleiben.«
    »In Ordnung.« Gray sah Taylor an und grinste. »Wir sehen uns morgen früh um fünf. Wir sollten mit der ersten Zauberformel im Morgengrauen beginnen. Ich wollte beim Gebiet rund um den See anfangen.«
    »Gut. Dann bis morgen früh um fünf. Ich hol dich ab. Aber du machst den Kaffee.«
    »Abgemacht.«
    Gray wünschte den beiden eine gute Nacht und verließ das Gebäude. In wenigen Minuten hatte er mit dem Auto sein Haus erreicht. Aber irgendetwas war anders als sonst.
    Es parkten mehrere Fahrzeuge auf der Straße vor seinem Haus, und das Licht brannte auf der Veranda, wie zur Begrüßung. Die Veranda sah sauber und frisch aus, und zwei weiß getünchte Schaukelstühle standen vor dem Panoramafenster. Auch im Wohnzimmer brannte Licht und schien hell durch die weißen Spitzenvorhänge.
    Als er die Haustür öffnete, hörte er Frauenlachen.
    Von vielen Frauen.
    Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, hielt Gray inne.
    Alles glänzte und roch nach Zitrone und Lavendel. Die Holzfußböden waren so blank, dass man sich darin spiegeln konnte, Treppe und Geländer funkelten. Als er nach links blickte, fiel ihm eine Garderobe auf. Er wusste gar nicht, dass er so etwas besaß! An den Garderobenhaken hingen Jacken, und auf dem Bänkchen standen mehrere Handtaschen.
    Offensichtlich befanden sich gleich mehrere Frauen in seinem Haus, und – Göttin bewahre! – sie machten sauber!
    Panik stieg in ihm auf.
    Noch mehr Lachen und Lärm – typische Kochgeräusche – drangen aus der Küche zu ihm. Am besten, er ging ins Wohnzimmer.
    So hatte er es erwartet. Neue Vorhänge, die Wände geschrubbt, der Kaminsims poliert, die Kaminecke neu gestaltet. Jemand hatte die Möbel umgestellt. Jetzt standen die zwei Sofas mit dem Couchtisch zusammen, auf dem sich marmorne Untersetzer und mehrere großformatige Bücher stapelten. Vor dem Kamin standen ein kleiner bunter Couchtisch und zwei schicke Stühle. Die Bücherregale zu beiden Seiten des Kamins strahlten vor Sauberkeit. Die Bücher waren ordentlich eingeordnet und der Nippes sortiert. Oh Mann. Er hatte ganz schön viele Drachenfiguren.
    »Gray!«
    Er drehte sich um, und da stand Lucinda in der Tür. Strahlend rannte sie in seine Arme. Gray fing sie auf und wirbelte sie herum. Ihre Freude traf ihn wie ein Blitz.
    Er lachte

Weitere Kostenlose Bücher