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Eine Hexenmutter erzählt: Mystisches Märchen um ein uraltes Familiengeheimnis (German Edition)

Eine Hexenmutter erzählt: Mystisches Märchen um ein uraltes Familiengeheimnis (German Edition)

Titel: Eine Hexenmutter erzählt: Mystisches Märchen um ein uraltes Familiengeheimnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desire de Marlon
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Kleiner! Du hast völlig recht. Wir warten noch auf andere Verwandte! Aus der Anderswelt! Ihr braucht euch nicht zu fürchten! Die Anderswelt, oder das Jenseits, öffnet sich an Halloween. Die Verstorbenen haben an diesem besonderen Tag die Möglichkeit ihre Lieben zu besuchen. Und heute erwarten wir nicht nur euren Vater, meine Mutter und unsere allernächsten Verwandten, sondern jemand ganz Besonderen! Er ist schon seit vielen Hundert Jahren tot. Aber erst seit kurzem frei. Das ist eine lange, traurige Geschichte und niemand kann sie so gut erzählen wie eure Mutter!”
    Tatjana sah von den Kindern zu Kassandra. Und so erzählte Kassandra, die Hexe…

Übermut mit bösen Folgen

    Vor sehr, sehr langer Zeit, es war das Jahr 1579, lebten in einem kleinen Städtchen die frommen Schwestern der Barmherzigkeit in einem kleinen Kloster. Wie ihr Gelübde es ihnen vorschrieb, widmeten sie sich der Nächstenliebe und der Pflege der Armen und Schwachen.
    In ihrem Klostergarten bauten sie Heilkräuer und Gemüse an, züchteten Hühner und Schweine und hielten einige Kühe für die Käserei.
    Sie hatten ein hartes, arbeitsreiches Leben, aber immer waren sie guter Laune. Hin und wieder nahmen sie ein paar Kinder auf, die keine Eltern mehr hatten, die sie später irgendwann an Pflegeeltern weiter gaben.
    Sie waren recht zufrieden mit ihrem Dasein, wenn… ja, wenn da nicht der Sohn des Herzog Freienfeld- Witgenhofen gewesen wäre!
    Mortimer, so hieß der hochherrschaftliche Sprössling, war eine echte Landplage!
    Er war erst vierzehn Jahre, zu der Zeit also schon ein Mann, aber in seinem Kopf war nur Platz für Streiche!
    Seine bevorzugten Opfer waren die frommen Schwestern!
    Er vergiftete die Hühner mit weingetränktem Brot, riss die Kartoffelpflanzen aus der Erde, fütterte die Kühe mit Eibenzweigen, worauf diese eingingen, er stahl die Wäsche von der Trockenleine um sie im Abort zu versenken und sogar des Nachts drang er ins Kloster ein!
    Dann trieb er es besonders schlimm!
    Er riss die Seiten aus den Gesangsbüchern, schmierte Honig in die Haare der schlafenden Schwestern und auf die Kleidung, oder zerriss diese in kleine Stücke!
    Die Schwester reichten Beschwerde beim Herzog ein, aber der glaubte nicht an die Schuld seines Sohnes!
    Die Schwestern wussten keinen Rat mehr. Sie beteten für das Seelenheil des Knaben, versuchten ihm ins Gewissen zu reden und baten um Verschonung vor seinen Streichen.
    Doch Mortimer lachte nur.
    Er war schließlich der Sohn des Herzogs. Sogar der einzige!
    Spaß wollte er haben, und wenn die dummen Nonnen damit nicht klar kamen, sollten sie sich doch weiter bei seinem Vater beschweren. Der glaubte natürlich seinem Sohn und nicht den dummen Weibern!
    So dachte Mortimer, und seine Streiche nahmen kein Ende.
    Eines Nachts jedoch war die Mutter Oberin mit ihrer Geduld am Ende!
    Sie stellte ihm eine Falle: da Mortimer in den letzten Nächten seine Streiche vorwiegend in der Kapelle trieb, spannte sie viele dunkle Fäden durch die ganze Kapelle, so das der Übeltäter darüber stolpern musste.
    Sie selbst versteckte sich im Beichtstuhl und wartete, und wartete und…schlief ein!
    Ein lautes Gepolter riss sie aus ihrem Schlummer!
    Der Gauner war zu Fall gebracht!
    Mutter Oberin Dietlinde stürmte aus dem Beichtstuhl und erstarrte vor Grauen!
    Ein Bild der Verwüstung bot sich ihren Augen!
    Das Kreuz mit unserm Herrn Jesus hing auf dem Kopf!
    Die Wände waren schwarz bemalt!
    Die handbestickten Altartücher waren mit Hühnerblut beschmiert und die kunstvoll geschnitzte Mutter Gottes brannte lichterloh!
    Und mitten in diesem Bild des Grauens lag Mortimer zwischen den Chorstühlen, laut fluchend und sich sein aufgeschlagenes Knie haltend!
    “Das wirst du mir büßen, du alte Hexe! Das erzähl ich meinen Vater! Wenn er erfährt, dass ihr schwarze Messen hier abhaltet, jagt er euch splitternackt aus der Stadt!” Zum ersten mal in ihrem Leben wurde die gute Mutter Oberin richtig wütend!
    Sie packte den Übeltäter bei den Haaren und zog ihn hinter sich her durch das halbe Kloster.
    Erst in der Bibliothek machte sie halt. Hier öffnete sie einen geheimen Gang, der zu Kriegszeiten als Fluchweg genutzt wurde und zerrte Mortimer einige Stufen hinunter bis zu einer dicken Eichentür, die sie auf schloss und Mortimer hinein stieß. “Hier kannst du über deine Schandtaten nachdenken, von mir aus bis du genauso schwarz bist wie deine Seele!” rief sie ihm voller Wut zu und verschloss die Tür. Nachdem sie

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