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Eine Hexenmutter erzählt: Mystisches Märchen um ein uraltes Familiengeheimnis (German Edition)

Eine Hexenmutter erzählt: Mystisches Märchen um ein uraltes Familiengeheimnis (German Edition)

Titel: Eine Hexenmutter erzählt: Mystisches Märchen um ein uraltes Familiengeheimnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desire de Marlon
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stürmischen Nächten erzählten sich die Mädchen schaurige Geschichten über Geister, die des Nachts in der Bibliothek umgingen! Besonders ein Geist, nämlich der einer alten Äbtissin, soll immer wieder dort gesehen worden sein. Sie gab nie ein Geräusch von sich, stand nur an der Regalwand mit den großen alten Büchern. Sie deutete immer auf die Wand, aber jeder, der sie sah, lief so schnell er konnte davon!
    Und vor fünfzehn Jahren verschwand sie plötzlich für immer.
    Genau zu diesem Zeitpunkt wurde die kleine Sarah geboren.
    Sie war ein scheues Kind, das schon früh von bösen Träumen geplagt wurde.
    Und sobald sie laufen konnte, fing sie an zu schlafwandeln.
    Wenn ihre Mutter sie aufweckte, schrie sie immer wieder:” Er ist da drin! Holt ihn da raus!”
    Sarahs Mutter wusste keinen Ausweg.
    Sie ging mit Sarah von einem Arzt zum anderen, ohne dass einer dem Kind helfen konnte.
    Kaum ein Kind wollte mit ihr spielen, da die meisten Mütter angst hatten ihre Kinder könnten mit der gleichen geheimnisvollen Krankheit infiziert werden.
    Im Laufe der Jahre wurde die Schlafwandlerei immer schlimmer.
    Sarah verließ nachts das Haus und wanderte auf der Straße nach Osten.
    Ihre Eltern mussten sie zu ihrem Schutz im Bett anbinden.
    Schließlich überredete ein Psychologe sie dazu, das Mädchen in ein Internat zu geben, damit sie in einer anderen Umgebung zu leben lernte. Er war überzeugt davon, dass die Ursache für das Problem im Elternhaus, wenn nicht sogar bei den Eltern zu finden sei und Sarah in einer neuen Umgebung geheilt werden könnte.
    Sarah war das recht. Sie wusste nicht warum sie so anders war als andere Kinder. Sie wollte so gerne Freundinnen haben, aber wie sollte sie erklären, was mit ihr nicht stimmte, wenn sie es selber nicht wusste?
    Sie kam in das Internat, das früher ein Kloster war. Es lag im Osten, dort wo sie immer hin wollte, wenn auch unbewusst. Und kaum hatte sie das Haus betreten, fühlte sie sich so wohl, wie noch nie in ihrem Leben! Sie war hier zu hause!
    Alles kam ihr bekannt vor …. und doch war alles anders…
    Die Räume wirkten fremd und doch vertraut.
    Auch der Garten war irgendwie anders, aber die alten Bäume erschienen ihr wie gute alte Freunde, die lange verschollen waren und nun wieder da waren.
    Das Schlafwandeln hörte von heute auf morgen auf. Sie war geheilt!
    Dafür ergriff eine gewaltige Neugierde von ihr Besitz. Irgend ein Geheimnis steckte in diesen alten Mauern!
    Sie musste es nur finden! Ja! Sie musste etwas finden! Aber was?
    Wann immer sie Zeit hatte, und den Lehrern entwischen konnte, schlich sie durch die Räume und Gänge.
    Am Liebsten durchstöberte sie die alte Bibliothek…
    Es war Sonntag, und alle Schülerinnen und Lehrer waren in der Kapelle bei der Messe. Alle, bis auf Sarah.
    Eigentlich sollte auch sie dort sein. Sie war sogar gerne dort.
    Ein tiefer Friede erfüllte sie, sobald sie die Kapelle betrat. Nur heute musste sie einfach die Gelegenheit wahrnehmen, ungestört in der Bibliothek zu schnüffeln.
    Sarah stand wieder einmal vor dem riesigen Regal mit den uralten dicken Büchern. Es war den Schülern verboten diese alten Schinken anzufassen! Sie waren noch aus dem fünfzehnten Jahrhundert, handgeschrieben und von unschätzbarem Wert!
    Und dennoch musste sie einfach eines davon in die Hand nehmen! Sie musste! Warum, konnte sie nicht sagen.
    Und ein ganz bestimmtes musste es sein. Wie ein unbezähmbarer Zwang… Sarah ergriff ein besonders dickes Buch in Augenhöhe und versuchte es aus dem Regal zu ziehen. Aber es ließ sich nur nach vorne kippen!
    Ein lautes Knarren ertönte und die ganze Regalwand schwang zur Seite!
    “Ein Geheimgang!” rief sie erstaunt. Modriger Geruch schlug ihr entgegen, Spinnweben wehten in einem Luftzug.
    Am Liebsten wäre Sarah sofort auf Entdeckungstour gegangen, aber so leichtsinnig war sie nicht.
    Sie brauchte eine Taschenlampe, und allein wollte sie auch nicht gehen.
    Der Gang schien sehr alt zu sein. Also konnte niemand sagen in wie weit er noch in Takt war. Es könnte sein, dass er einstürzte und sie könnte von Geröll getroffen werden. Wenn niemand wusste, wo sie sich befand, könnte ihr im Notfall auch keiner helfen.
    Sie brauchte also einen Mitwisser…
    Sarah beschloss ihre Erkundung etwas zu verschieben und sich zuerst eine Lampe in der Stadt zu kaufen. Danach würde sie Carolin, ihre Zimmergenossin einweihen. Die beiden Mädchen verstanden sich sehr gut und Carolin war recht verschwiegen.
    Voller

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