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Eine Hexenmutter erzählt: Mystisches Märchen um ein uraltes Familiengeheimnis (German Edition)

Eine Hexenmutter erzählt: Mystisches Märchen um ein uraltes Familiengeheimnis (German Edition)

Titel: Eine Hexenmutter erzählt: Mystisches Märchen um ein uraltes Familiengeheimnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desire de Marlon
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wissen was damals geschah! Das Mutter Oberin Dietlinde während der Aufräumarbeiten in der Kapelle an einem Herzschlag gestorben war, stand in der Chronik des Klosters, aber was vorher geschah, war nicht überliefert. So schnell er konnte lief er zur Kapelle.
    Dort hatte alles angefangen, dort könnte alles enden…
    Mortimer schwebte vor dem Altar.
    Er sah das große Holzkreuz an und dachte daran, wie er hier alles verwüstet und entweiht hatte.
    Er hätte so gerne geweint, aber Geister konnten nicht weinen! Es tat ihm sehr, sehr Leid!
    “Vergib mir, Heiliger Vater im Himmel! Ich war so dumm und eingebildet. So selbstsüchtig und voller Hass, dass ich nicht mehr wusste, was ich tat! Ich wünschte von ganzem Herzen diese böse Tat ungeschehen zu machen. Könnte ich doch nur Mutter Oberin um Vergebung bitten…” leise betete er zu dem Mann am Kreuz .
    Er sah nicht, was Pfarrer O`Brian sah!
    Die Statur der heiligen Mutter Maria, jene Statur die er damals angezündet hatte und die von einem guten Holzschnitzer in mühevoller Arbeit restauriert wurde, weinte!
    Große blutrote Tropfen liefen aus den Augen Marias und rannen über das schöne Antlitz!
    Und noch etwas seltsames geschah!
    Sarah, das junge Mädchen, das in der ersten Bank kniete, fiel leblos zur Seite und von ihrem Körper löste sich eine geisterhafte Gestalt.
    Es war der Geist der verstorbenen Mutter Oberin, deren Bildnis im Eingangsbereich der Schule mit vielen anderen Bildern verstorbener Äbtissinnen und Schulleiterinnen hing…
    Sie schwebte auf Mortimer zu und nahm der jungen Geist in die Arme.
    “Mortimer. Vergib mir! Ich habe im Zorn gehandelt und dich zu einem qualvollem Tod verdammt! Ich wollte dich nicht verhungern lassen, nur ein wenig verängstigen! Bitte, vergib einer alten Frau! Lange wandelte ich durch diese Räume um jemanden zu dem Gang zu führen. Aber niemand war mutig genug einem Geist zu folgen… So musste ich selber wieder geboren werden um den Gang zu öffnen und dich aus deinem Gefängnis zu befreien. Nun bist du befreit und deine Seele sollte Ruhe finden. Gehe ins Licht mein Kind und lebe dein nächstes Leben in Frieden!”
    Caro saß wie versteinert neben der leblosen Sarah und starrte auf den zweiten Geist.
    Mortimer kniete vor dem Geist der Mutter Oberin und sagte: “Ich habe gesündigt, Mutter Oberin! Ich muss um Vergebung bitten, nicht Ihr! Was ich getan habe, ist eine Sünde und unverzeihlich! Ich bereue es aus ganzem Herzen!”
    Erneut nahm die alte Frau das Kind in den Arm. “Dann vergeben wir uns gegenseitig. Und wenn der himmlische Vater uns beiden vergibt, sollte doch noch alles gut werden.”
    Plötzlich war die Kapelle von gleißendes Licht erfüllt und leiser Gesang von hunderten frommen Schwestern erklang. Lächelnd nahmen die beiden Geister Abschied von einander.
    Mortimer schwebte durch das Licht nach oben und wurde eins mit dem Licht.
    Der Gesang wurde leiser und verklang.
    Der Geist der Mutter Oberin sah sich noch einmal in der Kapelle um und mit einem zufriedenen Lächeln vereinte sie sich wieder mit Sarahs Körper.
    Der Spuk war vorbei…
    Sarah konnte sich nicht mehr an die Vorfälle in der Kapelle erinnern, aber Caro erzählte ihr alles wieder und wieder.
    Sie blieben die besten Freundinnen… Mortimer aber tauchte nie wieder im Kloster auf. Er war endlich erlöst…

    “Das war aber eine gruselige Geschichte…” Svetlana erschauerte.
    “Bist ja auch nur ein Mädchen!” Belenos winkte ihren Kommentar ab.
    “Und wer hat den Geist im Geheimgang gefunden, kleiner Bruder? Das war ja wohl ein Mädchen!”
    Joschi musste seiner Schwester beipflichten, denn auch er fand es ziemlich gruselig plötzlich einem Geist gegenüber zu stehen, der nicht zu den eigenen Ahnen gehörte.
    “Nun ihr drei, für euch ist es auch nicht schwer damit umzugehen, da ihr von klein an daran gewöhnt seid mit den Ahnen Kontakt zu haben. Bei euch ist es normal, Wesen aus der Geistwelt zu Besuch zu haben, aber das ist nur bei uns Hexen so! Denkt auch mal, wie dem armen Mortimer zu mute gewesen sein muss , als er all die Dinge des neunzehnten Jahrhunderts sah! Fernseher, Flugzeuge, elektrisches Licht, Hubschrauber oder Kühlschränke gab es zu seiner Zeit nicht und waren für ihn die reinsten Hexenzauber… Schade, dass er auch diesmal nicht zum Familientreffen gekommen ist… Seine Eltern sind da und hatten sich so sehr auf ein Wiedersehen mit ihm gefreut. Kassandra! Können wir nicht etwas tun, um ihn in unseren Kreis zu rufen?

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