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Eine Hexenmutter erzählt: Mystisches Märchen um ein uraltes Familiengeheimnis (German Edition)

Eine Hexenmutter erzählt: Mystisches Märchen um ein uraltes Familiengeheimnis (German Edition)

Titel: Eine Hexenmutter erzählt: Mystisches Märchen um ein uraltes Familiengeheimnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desire de Marlon
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lebte. Neugierig trat er näher.
    “Komm nur herein, MacAlpine!” rief eine krächzende Stimme.
    Erstaunt stieß er die wacklige Tür auf und trat in die Hütte. Im schummrigen Halbdunkel konnte er erst gar nichts erkennen, aber als seine Augen sich daran gewöhnt hatten, konnte er ein halb verfallenes Bettgestell, einen grob gezimmerten Tisch und ein paar Holzregale entdecken.
    Im Kamin glimmte ein wärmendes Torffeuer und davor saß eine uralte Frau in einem Schaukelstuhl, der auch schon bessere Zeiten gesehen hatte.
    “Was ist Jungchen? Ist es dir unangenehm in der Hütte der Sündenesserin zu sein? Jetzt bist du ganz grün um die Nase. Hi hi hi … Ja, die Zeiten sind hart für jedermann. Für mich aber nicht, nein nicht für die Sündenesserin… Wer sonst sollte sich der Sünden der Verstorbenen annehmen, wenn nicht ich? Ja, ich habe in der letzten Zeit reichlich zu essen gehabt. Nun komm näher und nimm dir was zu essen. Und ich erzähl dir, was alles geschehen ist, seit du auf einmal spurlos verschwunden bist. Zwölf deiner Männer wurden bei dem Kampf verletzt, sieben sind in die Anderswelt gewechselt. War ein großes Festmahl für mich! Hatten viele Sünden, die sie nicht mit hinüber nehmen konnten. War danach so satt wie noch nie… Und dann war da noch ein Baby … ein winziges kleines Mädchen… Haare wie ein Engel… Ach, sie war erst wenige Tage alt, bei ihr brauchte ich nur einen einzigen Bissen, um all ihre Sünden auf mich zu nehmen. Es wäre eine wahre Schönheit geworden, dieser kleine Engel! Ein Mann hätte sich für sie auf jeden Handel eingelassen. Töchter sind der wahre Segen für einen Vater, MacAlpine! Laß dir das gesagt sein! Töchter schenken dir Enkelkinder, kämpfen nicht um die Macht, oder streiten um Geld. In Töchtern findest du Weisheit, Güte und eine zarte Hand, die dir deine Wunden versorgt und deine Augen und den Gaumen erfreut… Söhne wollen nur herrschen, kämpfen und mit den Mägden ihren Spaß haben. Mit Töchtern kannst du gute Verbindungen mit mächtigen Clans eingehen. Nun, mein Laird, deine Tochter ist in die Anderswelt gegangen. Deine Frau schwebt noch zwischen den Welten. Und du bist nicht an ihrer Seite, um ihr in dieser schweren Zeit beizustehen.”
    Der Laird hatte nach den ersten hastigen Bissen aufgehört zu essen. So, wie die Alte da redete, waren Töchter wohl doch nicht so übel… Und Verbindungen mit mächtigen Clans durch Heirat waren gewiss eine gute Idee… Wäre auch nur eine seiner Töchter noch am Leben könnte er sie sogar zum nächsten Laird machen. Mit einem guten, starken Mann an ihrer Seite, könnte sie dem Clan zu Frieden und Wohlstand verhelfen. Vielleicht würde seine geliebte Frau doch noch gesund und vielleicht würden die Ahnen ihnen zur Seite stehen , so dass sie doch noch ein gesundes Kind bekommen könnten, egal ob Junge oder Mädchen. Der Laird nahm sich einen Kanten Brot und ein Stück Käse und verließ leise die Kate.
    Seine Schritte waren nun leichter und sein Ziel stand klar vor seinen Augen: nach Hause zu seiner Frau !
    Sein Herz war viel leichter, als jemals zuvor. Er hatte sich mit den Göttern versöhnt. Er konnte die Burg schon in der Ferne sehen, als er einen schwachen Laut vernahm. Ein leises Wimmern, wie von einer verletzten Katze, kam direkt aus dem Moorloch neben ihm! Dort lag eine Decke in den Farben seines Clans und sie bewegte sich.
    Vorsichtig zog er einen Zipfel der Decke hoch und er sah in ein winziges Engelsgesicht! “Wer bist du denn? Eine Elfe oder ein Engel? Wer hat dich der Gnade Orghus , der Todesfee überlassen ? Aber spielt das eine Rolle? Dich haben die Götter geschickt!”
    Vorsichtig hob er das Bündel hoch und trug das neugeborene Baby nach Hause. Es war ein Mädchen. In Zeiten der Not war es damals üblich unerwünschte Kinder im Moor auszusetzen, wenn zu viele Kinder ernährt werden mussten oder das Erstgeborene kein Sohn war.
    Dieser Brauch war schon uralt, aber nur sehr selten konnte ein Vater sich von einem Baby trennen. Lieber gaben die Eltern das Kind einem anderen Paar in Pflege, das keine eigenen Kinder hatte.
    Die Kleine sollte es gut haben.
    Sollten die Götter ihm gnädig sein und seine Frau bei ihm bleiben, würde dieses Kind der nächste Laird des Clans sein.
    Ja, die Götter hatten dieses Kind zu seinen Füßen gelegt, ein Kind der Hoffnung…
    Seine Frau wurde wieder gesund und gemeinsam zogen sie die kleine Hope zu einer schönen und klugen Frau heran.
    Sie hatte die Gabe der

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