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Eine Hexenmutter erzählt: Mystisches Märchen um ein uraltes Familiengeheimnis (German Edition)

Eine Hexenmutter erzählt: Mystisches Märchen um ein uraltes Familiengeheimnis (German Edition)

Titel: Eine Hexenmutter erzählt: Mystisches Märchen um ein uraltes Familiengeheimnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desire de Marlon
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Melanies Tisch.
    “Was ist jetzt schon wieder? Bist du denn nie zufrieden?”
    Marie, das Kindermädchen nahm Melanies Hand und erschrak: Sie war ganz heiß!
    “Oh meine Güte! Du hast Fieber! Schnell ins Bett mit dir, du Arme! Warum hast du denn nichts gesagt? Ausgerechnet so kurz vor Weihnachten wirst du krank! Was wird nur deine Mutter dazu sagen?”
    Rasch wurde die arme Melanie in ein Nachthemd gesteckt und zu Bett gebracht.
    Sie war aber nicht krank!
    Sie hatte nur direkt neben dem Ofen gesessen, wie immer.
    Bis jetzt hatte niemand zugehört, wenn sie sagte, dass ihr auf ihrem Platz viel zu warm war.
    Und auch jetzt wurden ihre Proteste und Einwände einfach überhört.
    “Ich bin nicht krank!” rief sie verzweifelt, als das Kindermädchen eine zweite Decke über sie ausbreitete.
    “Paperlapapp! Natürlich bist du krank! Nichts als Arbeit hat man mit dir! Ausgerechnet jetzt muss das passieren! Haben wir denn nicht genug zu tun? Die ganze Arbeit für Weihnachten, die Vorbereitungen für die Feier, der Hausputz, alles bleibt an den Dienstboten hängen! Und du machst jetzt auch noch zusätzlich Arbeit! Ich schicke sofort nach dem Doktor und du bleibst gefälligst im Bett! Das fehlte noch, dass du die Jungen auch noch ansteckst!”
    Laut vor sich hin schimpfend lief das Kindermädchen aus dem Zimmer.
    Die arme Melanie lag unter den dicken Decken und schwitzte fürchterlich. “Warum hört mir nur keiner zu? Nur weil ich klein bin. Ich bin nicht krank! Wenn doch nur Mama und Papa hier wären… Aber die haben ja auch nie Zeit für mich…”
    Der Schweiß tränkte ihr Nachthemd und ihre Haare klebten in ihrem kleinen Gesicht.
    Sie war ein braves Kind und so wartete sie in ihrem heißen Gefängnis darauf, dass ihr Kindermädchen mit dem Doktor zurück käme. Dann würde die dumme Triene schon sehen, dass sie nicht krank war…
    Aber das Kindermädchen hatte sie längst vergessen.
    Als sie in die Küche kam, um einen der Küchenjungen zum Doktor zu schicken, war da die Hölle los!
    Der Köchin war ein ganzes Blech Lebkuchen verbrannt, die Küchenjungen hatten einen Stapel Teller fallen lassen und der Butler war auf den Scherben ausgerutscht und hatte im Fallen das Tischtuch ergriffen und Tassen, Teller, Keksdosen, Zuckerdose, Milchkanne, eine große Schüssel voller Eier, Rosinen und sonstiges Backzubehör mitgerissen! Das totale Chaos!
    Alle schrien durcheinander, der Geruch von verbrannten Plätzchen verursachte Übelkeit und zu allem Überfluss stieg aus dem Ofen schwarzer Qualm auf: das nächste Blech Lebkuchen verbrannte gerade.
    Der Doktor war vergessen, alle hatten genug zu tun um Herr über das Chaos zu werden. Die Zeit drängte. In einer Stunde würde das ganze Haus, sogar die Dienstboten, mit der Herrschaft in die Kirche gehen um dem Weihnachtsgottesdienst beizuwohnen. Danach gab es für alle Geschenke und ein großes Festessen. Alles war vorbereitet.
    In der allgemeinen Hektik war die kleine Melanie völlig vergessen.
    Allein, verschwitzt und gelangweilt schlief sie ein.
    Als sie endlich aufwachte, war das ganze Haus still und dunkel…
    Zaghaft rief sie nach ihrer Mama, aber sie bekam keine Antwort.
    Leise schlüpfte sie aus dem Bett, zog ihre Hausschuhe und ihren Morgenmantel an. Niemand hatte in ihrem Zimmer die Lampen angemacht, aber die Gaslaternen vor dem Haus gaben genügend Licht ab, so dass sie die schwachen Umrisse der Möbel erkennen konnte.
    Ohne etwas umzustoßen oder irgendwo gegenzulaufen, schlich Melanie zur Tür.
    Lautlos drückte sie die Klinke herunter und spähte durch den Spalt.
    Keiner war zu sehen…
    Alles war dunkel, kein Geräusch war zu hören…
    “Haben die mich alle vergessen und sind ohne mich in die Kirche gegangen?” fragte sich Melanie traurig.
    Doch dann kam ihr ein Gedanke!
    Wenn alle weg sind, ist niemand da, der ihr etwas verbieten konnte!
    Und der Weihnachtsmann würde bald kommen!
    Sie wäre die einzige, die ihn sehen könnte! Und der Weihnachtsmann hatte bestimmt Hunger.
    In ihrem Buch stand, dass der Weihnachtsmann Milch und Nußkekse mochte.
    Aber dieses Jahr hatte die Köchin nur Honigkuchen, Lebkuchen und Mandelplätzchen gebacken.
    Und das viele Essen sollte für die Gäste und die Leute vom Haus sein.
    Natürlich hatte keiner an den Weihnachtsmann gedacht, genauso wie sie nicht an Melanie gedacht hatten.
    Nun gut! Melanie wusste, wo die Kochbücher der Köchin aufbewahrt wurden, und lesen konnte sie, obwohl das keiner wusste.
    Der Hauslehrer und ihr

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