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Eine hinreißend widerspenstige Lady

Titel: Eine hinreißend widerspenstige Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loretta Chase
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unweiblich! Und das sagte ausgerechnet er - ein Mann mit reichlich Erfahrung.
    „Ich muss die Wahrheit wissen“, meinte sie. „Sie brauchen nicht taktvoll zu sein.“
    „Taktvoll?“, wiederholte er. „Ich mag kaum glauben, dass eine so kluge Frau wie Sie ihn nicht durchschaut hat. Er war neidisch auf Sie, weil er Ihnen und Ihrem immensen Verstand nicht das Wasser reichen konnte! Er hatte Angst, Sie könnten etwas erreichen, das ihn in den Schatten stellen würde. Deshalb hat er Ihnen verboten, die alte ägyptische Schrift zu erforschen. Auch Ihre Leidenschaft ließ ihn wohl vor Neid erblassen. Sie haben ihn überfordert, weil Sie einfach zu sehr Frau für ihn waren.“
    „Zu sehr Frau“, wiederholte sie und ließ sich die Worte auf der Zunge zergehen. Nicht zu unweiblich oder zu männlich. Ihr Verstand war nicht der eines Mannes, er war einfach nur ihr Verstand, nichts weiter.
    „Ihnen ist gewiss aufgefallen, dass Sie mich keineswegs überfordern.“ Seine schwarzen Augen funkelten.
    „Mein Verstand stört Sie nicht?“, vergewisserte sie sich.
    „Ich fürchte mich nicht vor Ihrem Verstand“, sagte er. „Und jetzt komm her. Ta’ala heneh.“ Er zog sie in seine Arme und küsste sie.
    Nicht höflich oder sanft, sondern innig und fordernd, verwegen und begierig - sein Kuss ließ sie dahinschmelzen und alle Moral gleich mit. Sie tat nicht einmal mehr so, als wehre sie sich, sondern ließ sich wieder in seine Arme sinken und ihre Hände über seinen kraftvollen Oberkörper gleiten, seine Schultern, seine Arme, seinen Rücken.
    Würde sie jemals genug davon bekommen können, ihn zu berühren? So warm fühlte er sich an, so stark und lebendig ... oh, und seine Proportionen waren einfach vollkommen! Sie streichelte seinen Rücken, seinen glatten, straffen Hintern. Er stöhnte dicht an ihrem Mund und zog sich auf einmal zurück.
    Entmutigt öffnete sie die Augen. Sie war zu forsch gewesen, hatte ihn abgeschreckt. Aber nein, er hatte ihr doch versichert, dass sie gar nicht wild genug sein konnte.
    „Ich hatte dich vorhin beglücken wollen“, meinte er und klang fast ein wenig verdrießlich.
    „Das hast du“, sagte sie leise. Nie zuvor war sie so beglückt gewesen. Sie hatte nicht einmal gewusst, dass solches Glück möglich war - und das war noch eine Untertreibung.
    „Aber ich konnte es nicht mehr erwarten“, fuhr er fort, „nachdem ich so verdammt lange darauf warten musste, dass du endlich zur Vernunft kommst.“
    „Ich war zutiefst beglückt“, versicherte sie ihm. Ihr war gewesen, als würde sie sterben vor Glück und Verzückung, als würden ihre unbändigen Empfindungen sie bersten lassen.
    „Was weißt du schon?“, meinte er. „Dein letzter Liebhaber war ein alter Mann.“ Dann küsste er sie hinter dem Ohr und streichelte die kleine Mulde an ihrem Hals.
    Sie widersprach nicht, denn - was wusste sie schon? Nichts, so schien es, wenn es um die Liebe ging.
    Er jedoch wusste so einiges. Seine Küsse schrieben geheimnisvolle Botschaften auf ihrer Haut, auf ihre Schultern, ihre Brüste und weiter hinab. Sanft ließ er sie aus seinen Armen und auf die Matte sinken. Wo eben noch ihre Kleider gewesen waren, spürte sie nun seine Lippen, federleichte Küsse auf ihrer Haut.
    Auf ihrem Bauch erzählten seine Lippen eine lange und sehr verworrene Geschichte, dann schlichen sich seine Küsse weiter hinab, und auch seine Finger, dort waren sie und umspielten ihre geheimste Stelle. In ihrem tiefsten Innern verursachte es ihr ein schmerzliches Sehnen, so erkundet und erkannt zu werden, ein köstlich schmerzliches Sehnen.
    Sie vergrub ihre Finger in seinem Haar, denn sie konnte einfach nicht anders als ihn berühren, musste irgendetwas tun. Das schmerzliche Sehnen erfasste sie überall, schlug in ihrem Herzen und ließ ihr das Blut seltsam aufwallen und ihre Haut pochen. Oh, und dort ... die winzig kleine Knospe, dies frivole Ding ... sein neckischer Daumen ... und dann schloss er seine Lippen um sie.
    Oh, nein, das darfst du nicht tun. Das ist ... unanständig ... schamlos. Gehört sich nicht ...ist falsch. Wir werden bis in alle Ewigkeit verdammt werden ... Egal. Was kümmert es mich. Soll ich doch verdammt werden. Hör nicht auf. Hör niemals auf.
    Schier unerträgliche Wonne durchströmte sie, Welle um Welle eines tiefen, unergründlichen Glücks. Wieder und wieder erbebte sie an der Schwelle zur Ekstase, und wieder und wieder trug er sie hinüber. Bis sie es nicht länger ertragen konnte - nicht allein.

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