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Eine hinreißend widerspenstige Lady

Titel: Eine hinreißend widerspenstige Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loretta Chase
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ein, den er vor zwei Tagen mit Mrs. Pembroke genommen hatte. Selbst im Dunkeln fand er Lord Noxleys Haus problemlos - abgesehen davon, dass er wiederholt von argwöhnischen Polizisten, Soldaten und Wachposten aufgehalten wurde, die es allesamt zu beschwichtigen galt.
    Die Straße war des Nachts von einem Tor versperrt, aber er hatte sich das geheime Passwort gemerkt. Auf die unverständlichen Worte des Wachpostens antwortete er: „La ilaha ila-llah.“
    Vielleicht müsste er doch mal ein wenig Sprachunterricht nehmen, dachte er, selbst wenn ihm dies nicht sonderlich gefiel. Andererseits - im Arabischen von Mrs. Pembroke unterrichtet zu werden versprach, erfreulicher zu werden, als bei drögen Schulmeistern Griechisch und Latein zu lernen.
    Nachdem er einige Male mit größter Sorgfalt „Nachricht von Mr. Salt“ und „britischer Konsul“ vorgetragen hatte, wurde er in das Haus Seiner Lordschaft eingelassen. Wie Rupert später erst erfuhr, verstieß dies gegen die Regeln. Doch wie das Glück es wollte, fiel sein Besuch mit dem Wutausbruch einer eifersüchtigen jungen Dame zusammen.
    Die dunkle Schönheit, die ihm bei seinem letzten Besuch aufgefallen war, hieß Juman. Wutschnaubend hatte sie sich unter den Arkaden ergangen, als sie Rupert den Wachposten anrufen hörte, und sie war es auch, die ihm Einlass gewährte, um ihm schon bald darauf in bezaubernd gebrochenem Englisch und begleitet von ausladenden Gesten ihr Leid zu klagen.
    Lord Noxley habe sie auf dem Sklavenmarkt gekauft. Um dem schönen Fremden zu gefallen, der sie davor bewahrt hatte, mit einem viel älteren und weniger attraktiven Mann leben zu müssen, hatte sie sehr gewissenhaft Englisch gelernt. Da sie zudem sehr schön war, fand Seine Lordschaft auch anderweitig großen Gefallen an ihr. Folglich hegte sie Erwartungen, wie Frauen, eitle Geschöpfe, die sie waren, das in derlei Situationen leicht taten, dass ihr Verhältnis von Dauer sein möge - vorzugsweise durch einen Eheschwur besiegelt.
    Doch all ihre Hoffnungen waren seit gestern dahin, hatte Seine Lordschaft doch Kairo verlassen, um den Bruder der englischen Dame zu suchen.
    Die verschmähte Juman grollte ihm noch immer. Deshalb hatte sie den Wachposten angewiesen, den Herrn vom Konsulat hereinzulassen, und erzählte Rupert nun von den Privatangelegenheiten ihres Herrn. Und aus diesem Grund erbot sie sich auch, die Talente, die sie neben dem Lauschen noch besaß, unter Beweis zu stellen. Sie war wirklich außerordentlich talentiert - Rupert musste all sein ohnehin recht begrenztes Taktgefühl aufbringen, um sich von ihr loszumachen.
    Erst nachdem er Lord Noxleys Domizil verlassen und sich in seiner eigenen Unterkunft zur Ruhe gebettet hatte, fragte Rupert sich, warum er so abweisend gewesen war. Immerhin geschah es nicht jeden Tag, dass eine dunkle Schönheit ihm in den Schoß fiel - im wahrsten Sinne des Wortes. Wenn einem ein solches Geschenk beschieden war, musste man schon ein arger Flegel sein, es auszuschlagen. Und obwohl es Rupert an Fehlem beileibe nicht mangelte, zählte Flegelhaftigkeit nicht dazu.
    Gewiss hatte ihn die Pest gestreift, beruhigte er sich. Dann drehte er sich um und schlief ein. Er träumte von wutschnaubenden Göttinnen mit grünen Augen und Turbanen.
    Während Rupert träumte, brachen Ghazi und seine Leute in die Arabische Wüste auf.
    Sie hatten zwei der Männer ausfindig gemacht, die Anaz ausgeraubt hatten, hatten sie der erbeuteten Papyri entledigt und sie geprügelt, bis sie das wenige, das sie wussten, preisgaben.
    Wie sich bald herausstellte, waren sie gewöhnliche Diebe, von Duval angeheuert, um den ersten Papyrusdiebstahl als nur einen einer ganzen Reihe von Papyrusdiebstählen aussehen zu lassen. Da die beiden Diebe praktisch nichts wussten, hätte Ghazi sie leben lassen können. Aber sie hatten einen fatalen Fehler begangen - sie waren in Panik geraten und hatten Vanni Anaz umgebracht, einen nützlichen und somit wertvollen Mann. Und so strangulierte Ghazi sie kurzerhand.
    Dank der Hinweise der beiden Diebe fanden sich weitere Informanten, und binnen weniger Stunden hatte Ghazi alles erfahren, was er wissen wollte.
    Die Entführer waren mit ihrem Gefangenen in einem Boot unterwegs. Der Papyrus wurde über Land transportiert. Treffpunkt war ein Dorf südlich von Minya, mehr als hundertfünfzig Meilen flussaufwärts.
    Daher teilte Ghazi seine Männer auf: Eine Gruppe sollte die Entführer verfolgen, eine den Papyrus. Er führte natürlich die Papyrus-Gruppe

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