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Eine Idee macht noch keinen Roman

Eine Idee macht noch keinen Roman

Titel: Eine Idee macht noch keinen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis Blesinger
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das Medium angepasst werden, auf dem es im Endeffekt gelesen oder angesehen wird.
    NTSC hat sich in Europa seinerzeit nicht durchgesetzt, entsprechend wird heutzutage ja keiner auf die Idee kommen, Filme hier in diesem Format zu veröffentlichen, um sich dann zu wundern, warum das keiner kauft, bzw. niemand durchhält, den Film zu gucken.
    Entsprechend wird kein Mensch ein Buch zu Ende lesen, geschweige denn ein neues vom selben Verlag/Autor lesen oder gar kaufen, wenn er bei jeder fünften Zeile raten muss, ob da jetzt ein neuer Dialog anfängt oder warum da plötzlich eine Leerzeile im Text auftaucht, obwohl von der Handlung her überhaupt kein Grund dafür existiert.

Danach

    Wenn man sich jetzt die Arbeit gemacht hat, die bisher aufgeführten Punkte auch nur einigermaßen zu beherzigen, dann kann bei dem eigentlichen Roman fast gar nichts mehr schief gehen, zumindest, was die Struktur, die Dynamik und die Optik angeht.
    Das heißt natürlich nicht automatisch, dass das Buch toll und ein Erfolg wird. Es kann trotzdem passieren, dass das Gesamtwerk nicht gut ankommt oder einfach in der Masse untergeht. Weil: Spätestens hier kommt dann nämlich erstens die nicht zu unterschätzende Sache des Glückes zum Tragen und eben auch, und nicht zuletzt, das Talent.
    Viele Menschen wissen nicht, wie sie Umstände, Gegebenheiten und Situation beschreiben sollen, ohne dass es sich langweilig und abgedroschen, zäh wie Kaugummi, oder auf der anderen Seite völlig abstrus und nicht nachvollziehbar liest. Da hilft dann natürlich auch 9-maliges Korrekturlesen nichts mehr, schließlich ist das Ganze ja mal der eigenen Logik entsprungen. Aber, wie am Anfang schon erwähnt: Auch Feuchtgebiete und Shades of Grey sind ein Erfolg geworden und ich kann mir bis heute nicht erklären, warum.
    Da gibt es leider, oder vielleicht auch zum Glück, kein Universalrezept.
    Es hat aber auch in vielen Fällen etwas mit Übung zu tun bzw. mit dem Fehlen selbiger.
    Das Einzige, was ich persönlich weiß, und worin mir viele Menschen, die selber schreiben zustimmen, ist, dass man, um als Schriftsteller gut zu werden, um gewisse Dinge nicht herumkommt. Als da wären:
    1) Lesen
    2) Schreiben
    Das hört sich plump an, ich weiß. Aber es wird kaum einen Schriftsteller geben, der den Namen verdient, der nicht gerne liest oder das zumindest in der Vergangenheit viel und gerne getan hat. Wie auch? Wie soll man denn die verschiedenen Möglichkeiten, die Sprache zu benutzen erlernen, wenn man diese verschiedenen Möglichkeiten nie gesehen hat?
    Ich persönlich habe zum Beispiel meine ersten Sachen geschrieben, als ich 13 war. Die waren nicht nur nicht gut, die waren fürchterlich. Das liegt unter anderem daran, dass ich erst mit 15/16 angefangen habe, viel und regelmäßig zu lesen. Davor war ich ganz klar ein Hörspiel-Mensch. Als ich mit 21 das erste richtige Buch geschrieben habe, war das schon 'ne ganz andere Nummer. Das Buch war und ist trotzdem Mist, aber schon deutlich höherwertigerer Mist, als das, was ich mit 13 fabriziert habe. Das erste Buch, für das ich mich nicht schäme oder heute laut darüber lache, habe ich dann mit 25 geschrieben.
    Kein Mensch, sei es Schriftsteller, Sportler, Wissenschaftler oder auch nur Buchhalter ist sofort auf dem Maximum seines Könnens, wenn er in den Beruf einsteigt. Nur durch Fehler wird man lernen und Fehler kann man nur machen, wenn man sich ausprobiert. Das ist übrigens dasselbe, was den Charakteren in der eigenen Geschichte widerfährt. Wenn da nichts passiert, entwickeln weder sie noch die Geschichte sich weiter und das Ganze kommt zum Stillstand.
    Jetzt geistern diese Erfolgsgeschichten von Autoren im Netz und in der Zeitung herum, die besagen: 'Sein Erstlingswerk! Sofort auf der Bestsellerliste!'
    Das ist, zumindest meiner Meinung nach, totaler Blödsinn.
    Es mag das erste Werk sein, das dieser Mensch veröffentlicht hat, aber niemals das erste, das er geschrieben hat. Unter gar keinen Umständen.
    Es gibt so Wunderkinder wie den Autoren von Eragon , der die Geschichte mit 17 Jahren veröffentlicht hat und mit 15 angefangen hat, daran zu arbeiten. Aber selbst dieser gute Mann hat hundertprozentig schon andere Sachen vorher geschrieben, die das Licht der veröffentlichten Buchwelt nicht erblickt haben. Und das wahrscheinlich auch aus gutem Grund. Auch Terry Pratchett hat Die Teppichvölker mit vierzehn geschrieben. Veröffentlicht wurde das gute Stück deutlich später, und zwar erst nach einer eingehenden

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