Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Idee macht noch keinen Roman

Eine Idee macht noch keinen Roman

Titel: Eine Idee macht noch keinen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis Blesinger
Vom Netzwerk:
Blick auf den Korridor bestätigte seine Befürchtungen. Rauchschwaden waberten durch die Luft und verdeckten eine zum Teil verwirrte und verängstigte Menschenmenge, die auf dem Weg in Schutzräume, das MedLab, oder sonst wohin war. David hielt einige Sekunden lang nach einem bekannten Gesicht Ausschau und packte schließlich Marc, seines Zeichens Maschinenbaustudent, nachdem dieser auf einen Ruf nicht reagiert hatte, von hinten am Kragen und zog ihn in sein Quartier, um die Tür so schnell wie möglich wieder schließen zu können. Dem Geruch nach zu beurteilen, der von dem Rauch ausging, lieferten unter anderem diverse Kunststofflegierungen die Nahrung für die Brände. David fragte sich kurz, warum der Computer die Luft nicht reinigte, wurde jedoch von Marc abgelenkt, der vor sich hin wimmernd vor ihm auf dem Boden lag. Erst nachdem David ihm eine satte Ohrfeige gegeben hatte, war Marc imstande, seiner Umgebung volle Aufmerksamkeit zu schenken und berichtete, was vorgefallen war.
    »Man … man hat auf uns geschossen«, brachte er schließlich hervor, um fast sofort von einer erneuten Erschütterung zu Boden geworfen zu werden.
    »Geschossen? Das soll wohl'n Scherz sein?!« Sonja betrat voll angekleidet den Wohnraum und betrachtete Marc, der sich, ohne eine Antwort zu geben, mit verkrampftem Gesicht auf dem Boden wand.
    Nachdem sie ihn vorsichtig auf die andere Seite gedreht hatte, war der Grund für seine Sprachlosigkeit erkennbar. Fast der gesamte rechte Arm wies Verbrennungen dritten Grades auf und das Fleisch warf an einigen Stellen schon Blasen. Darüber hinaus wies sein Gesicht mehrere Kratzer und blaue Flecke auf. Das rechte Bein seiner Hose war an einem Fleck dunkelrot verfärbt.
    »Oh, verflucht! Wie hast du denn das gemacht?!« Die Frage war rhetorischer Natur, da Marc offensichtlich nicht in der Lage war, zu antworten. Einige Sekunden später hatte sie sich wieder gefangen und gab David im kühl-sachlichen Tonfall, den David von der angehenden Ärztin gewohnt war, Anweisungen, was zu tun sei. Sie behandelten Marcs Wunden mit Kühlgel aus dem Notfall-Set, welches weiteren Zerfall des Gewebes verhindern sollte und Sonja verabreichte ihm eine mittlere Dosis eines Amalgetic, das Marc einerseits von den Schmerzen befreite, ihn jedoch soweit bei Bewusstsein ließ, um erzählen zu können, was sich zugetragen hatte.
    »Ich saß gerade beim Essen, als es losging«, berichtete er schließlich mit zunehmend glasigem Blick. »Erst sind die Lampen angegangen, und alle haben angefangen zu fluchen, dass zu viele Übungen durchgeführt werden. Dann hat plötzlich das Schiff angefangen, zu wackeln, und alle … alle sind aufgesprungen und sind raus gerannt. Ich hab' noch gedacht 'was für ein Chaos' und bin sitzen geblieben, um zu warten, dass es leerer wird … als ich aufgestanden bin, ist die Wand neben mir in die Luft geflogen ...«
    »Verdammt!« Sonja befühlte diverse Stellen an Marcs Körper. Ihre Miene verdüsterte sich dabei zusehends. Währenddessen fuhr der Untersuchte mit einer Stimme zu erzählen fort, die sogar David erkennen ließ, dass sich Marcs Zustand rapide verschlechterte.
    »Ich hab' aus dem Fenster gesehen. Da war ein Schiff. Ausgesucht hässlich.«
    Marcs Stimme war mittlerweile leiser geworden, seine Augen waren jedoch weit aufgerissen, als er das Vergangene noch einmal durchlebte. Selbst die offensichtlich angeborene Antipathie, die zwischen Marc und David bestand, löste sich anhand des Zustandes, in dem der junge Mann, der da vor ihm auf dem Boden lag, in Davids Kopf auf.
    »Dann war da was … ganz hell ...« Marcs Stimme versagte und er blieb, von einem leichten Zittern abgesehen, regungslos auf dem Boden liegen, während seine Augen noch immer etwas beobachteten, das vermutlich nur ein paar Minuten zurücklag.
    »Oh, Mann, den muss es richtig erwischt haben. Er steht unter Schock«, teilte Sonja David mit. »Wir müssen ihn unbedingt warm halten und ruhig stellen, bis ich ihn ins MedLab bringen kann.«
    Während Sonja Marc versorgte, soweit es die Umstände zuließen, dachte David darüber nach, was er eben von Marc erfahren hatte. Ein Schiff? Beschossen?! Völlig unmöglich. Wer sollte denn geschossen haben? Wahrscheinlich die Zylonen. Den Jungen musste es noch schwerer erwischt haben, als es den Anschein hatte.
    Die Menschheit hatte seit mehr als zweihundert Jahren versucht, Kontakt mit außerirdischen Lebewesen aufzunehmen. Der Erfolg ließ sich, Area 51 ausgenommen, als gleich Null

Weitere Kostenlose Bücher