Eine Kerze für Sarah - und andere Geschichten, die das Herz berühren
Vertreten war auch die kleine Baufirma, die Don gegründet hatte, nachdem er sich aus seiner Arbeit als Förster zurückgezogen hatte. Und natürlich fehlten auch die Familienfotos nicht. Schöne Fotos von lächelnden, zufriedenen Menschen. Seine Frau, seine Töchter und ihre Kinder.
Doch ein Ausstellungsstück ragte heraus. Don würde vermutlich sagen, es sei die höchste Auszeichnung (abgesehen von Shirleys überzeugtem „Ja!“ auf seinen Heiratsantrag), die er je bekommen hat. Es war ein Gedicht von einer seiner Töchter. Sie hatte es kurz nach seinem Tod geschrieben. Alle Leute blieben stehen, um dieses Gedicht zu lesen. Alle, Männer wie Frauen, hatten Mühe, beim Lesen ihre Tränen zurückzuhalten. Vielen gelang es nicht. Mir auch nicht:
Papa, bist du wirklich tot?
Ich weiß es genau, denn ich war da,
als du den letzten Atemzug tatest.
Doch scheint es mir, als würde dein Leben
noch immer laut und deutlich sprechen.
Bist du wirklich tot?
Ich sehe dich vor mir während meiner Kinderzeit,
wie du immer für uns gesorgt hast,
unser Leben als Kinder so gestaltet hast,
wie Gott es vorgesehen hatte: sorglos,
glücklich und abenteuerreich, fröhlich.
Bist du wirklich tot?
Ich sehe noch dein Lächeln und dein väterliches Blinzeln,
so wie ich deine vertraute und kräftige Umarmung spüre.
Ich sehe die Freude in deinem Gesicht,
wenn deine Enkel dich umarmen und du dich zu mir umdrehst
und ohne Zögern sagst: „Du bist eine gute Mutter.
Ich bin stolz auf dich.“
Bist du wirklich tot?
Ich sehe dich so deutlich vor mir als Mann Gottes,
hingebungsvoller Vater,
liebevoller Ehemann, Gemeindeführer, Freund.
Ich höre dich sagen: „Es ist schön, am Leben zu sein“,
während du die einfachen Freuden des Lebens genießt.
Bist du wirklich tot?
Ich sehe deutlich, wie dein christlicher Einfluss in den Entscheidungen meines Lebens verwoben ist,
und nur durch dein zuversichtliches Vorbild kann ich sagen:
Du wirst niemals richtig fort von uns sein.
Und ich höre unseren himmlischen Vater zu dir sagen:
„Willkommen, du guter und treuer Knecht,
tritt ein in die Freude, die ich für dich bereitet habe.“
Es gibt nichts Schöneres als das. Keine Medaille, keine Auszeichnung ist auch nur entfernt mit dieser tiefen, fortdauernden Liebe einer Tochter oder eines Sohnes zu vergleichen.
Stu Weber
Die Haarklammern
Als ich sieben Jahre alt war, hörte ich, wie meine Mutter einer ihrer Freundinnen erzählte, am folgenden Tag sei ihr dreißigster Geburtstag. Zwei Dinge fielen mir auf, als ich das vernahm: Erstens, mir war vorher nie klar geworden, dass auch meine Mutter Geburtstag hatte; und zweitens, ich konnte mich nicht erinnern, ihr je ein Geburtstagsgeschenk gemacht zu haben.
Nun, das konnte ich ändern. Ich ging in mein Zimmer, holte mein Sparschwein hervor und nahm alles Geld heraus, das ich darin gespart hatte. Fünfundzwanzig Cents. Das war mein Taschengeld von fünf Wochen. Damit ging ich zu dem kleinen Geschäft ganz in der Nähe unseres Hauses und teilte dem Besitzer Mr. Sawyer mit, ich wolle dafür ein Geburtstagsgeschenk für meine Mutter kaufen.
Er zeigte mir in seinem Geschäft alles, was für einen Vierteldollar zu haben war. Zum Beispiel mehrere Keramikfiguren, die meiner Mutter bestimmt gefallen hätten, aber sie hatte bereits das ganze Haus voll von diesen Dingern und ich musste sie jede Woche abstauben. Das war ganz eindeutig nicht das Richtige. Es gab auch mehrere kleine Schachteln mit Süßigkeiten. Meine Mutter war Diabetikerin und ich wusste, dass das auch nicht passend war.
Das Letzte, was Mr. Sawyer mir zeigte, war eine Schachtel mit Haarklammern. Meine Mutter hatte wunderschönes langes schwarzes Haar und zweimal in der Woche wusch sie es und drehte es auf. Wenn sie dann die Lockenwickler herausnahm, sah sie mit ihren wallenden schwarzen Locken aus wie ein Filmstar. Also beschloss ich, diese Haarklammern zu nehmen. Sie waren das perfekte Geschenk für meine Mutter. Ich gab Mr. Sawyer meine fünfundzwanzig Cents und er überreichte mir die Packung.
Ich nahm mein Geschenk mit nach Hause und wickelte es in ein buntes Blatt aus der Sonntagszeitung ein (für Geschenkpapier hatte ich kein Geld mehr). Am folgenden Morgen ging ich zu meiner Mutter, überreichte ihr das Päckchen und sagte: „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Mama!“
Einen Augenblick lang saß meine Mutter wie betäubt da, dann riss sie mit Tränen in den Augen das Papier auf. Und als sie die Haarklammern
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