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Eine Kiste explodierender Mangos

Eine Kiste explodierender Mangos

Titel: Eine Kiste explodierender Mangos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mohammed Hanif
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Reader’s Digest einmal als die größte und professionellste muslimische Armee der Welt bezeichnet hat. Und bei kreativer Auslegung der Verfassung vielleicht sogar Präsident des Landes.
    Armes Pakistan.

    P ak One setzt sich in Bewegung. General Zia schiebt beide Daumen unter seinen Sicherheitsgurt und beobachtet seine Mitreisenden. Seine Schmerzen haben nachgelassen. Er ist zufrieden mit dem, was er sieht. Er hat sie alle zusammengebracht. Alle seine hohen Generäle sind anwesend. Nur der mit der Sonnenbrille hat sich aus dem Staub gemacht. Zias Herz setzt einen Moment aus, als ihm General Begs Blick einfällt. Dieser verschlagene Bastard. Man muss ihm eine Lektion erteilen. Vielleicht sollte er ihn als Botschafter nach Moskau schicken. Dann würde er schon sehen, was seine Sonnenbrille ihm nützt. Noch einmal blickt General Zia in die Runde, um sich zu vergewissern, dass wirklich alle wichtigen Männer um ihn versammelt sind. Auch Bruder Akhtar, dem gelblicher Schweiß aus allen Poren rinnt. Und vor allem Arnold Raphel und dieser CIA-Typ, der ständig um den Botschafter herumlungert. Niemand bei klarem Verstand würde auf die Idee kommen, den amerikanischen Botschafter zu ermorden. Gut, denkt General Zia. Meine Freunde sind hier. Ich habe sie alle bei mir. In der Menge liegt die Kraft. Sollte mich einer von ihnen ermorden wollen, muss auch er hier sein. Wir würden alle zusammen untergehen.
    Aber warum sollte jemand mich umbringen wollen? Alles, was ich tue, ist eine kleine Mangoparty im Flugzeug zu feiern. Ist das ein Verbrechen? Nein, es ist kein Verbrechen. Hat Allah es uns je verboten, uns an der nationalen Sicherheit zu laben? Nein? Aber wir wollen dennoch ein Gebet sprechen. Er will den Vers über Jonas sprechen, aber es sind unbekannte Worte, die von seinen Lippen kommen: „Liebe Landsleute, ihr seid verflucht und ihr habt Würmer …“ Er hat das Gebet doch jeden Abend geübt. Man betet und erhält Absolution. In einem Augenblick befindet man sich noch im Bauch eines Wals, in tiefster Dunkelheit, um im nächsten lebendig in die Welt hinausgeschleudert zu werden. Als würde man wiedergeboren. Er versucht es noch einmal. Er öffnet den Mund, und ein gurgelnder Laut entringt sich seiner Kehle. In Panik sieht er sich um. Ob sie gemerkt haben, dass er alle Gebete vergessen hat? Er möchte schreien und sie berichtigen, denn er hat kein einziges Gebet vergessen, er weiß noch alle. Es ist nur dieser furchtbare Schmerz in seinem Bauch, der sein Gedächtnis auslöscht. Vielleicht sollte er für die anderen beten. Es ist Allah wohlgefällig, wenn man für andere betet. Es ist sogar besser, als für sich selbst zu beten. Sein Blick irrt über die Gesichter in der VIP-Kabine, und er erhebt die Hände, um für sie zu beten.
    â€žIhr Wichser!“, ruft er.
    Sie sehen ihn an wie ein unerzogenes Kind, das man am besten gar nicht beachtet.
    Pak One geht in Startposition und die Propeller beschleunigen. Den Piloten ist sehr heiß und sie fächeln sich mit ihren gefalteten Karten Luft zu, während sie die letzten Vorbereitungen treffen. Ehrerbietig erteilt die Flugsicherung die Erlaubnis zum Start. Außerhalb der VIP-Kapsel, im hinteren Teil des Flugzeugs, öffnet Kiyani einen weiteren Hosenknopf und atmet nun leichter. Alles in Ordnung, sagt er sich. General Akhtar hat immer noch einen Plan B und einen Plan C. Er hat General Akhtars Befehl an die Piloten weitergegeben. Die Klimaanlage bleibt ausgeschaltet. Er fühlt sich schon besser. General Akhtar weiß, wie die Welt funktioniert. General Akhtar weiß sogar, bei welcher Temperatur sie am besten funktioniert.
    Stabsfeldwebel Fayyaz setzt sich neben den Kadetten, der in sein Buch versunken ist, und reibt seinen Schenkel an dessen Schenkel. Der Kadett merkt es nicht einmal.
    In der VIP-Kabine rutscht General Akhtar unruhig auf seinem Sitz herum. Sein ganzes Leben hat er auf diesen Moment gewartet. Wenn er jetzt eine Ausrede findet, um das Flugzeug zu verlassen, kann sich seine Bestimmung noch immer erfüllen. Der Mann, der ein Jahrzehnt damit verbracht hat, epische Lügen zu schaffen und eine Nation von 130 Millionen Menschen dazu zu bringen, diese zu glauben; der Mann, der in ebenso epische psychologische Schlachten gegen viel größere Länder gezogen ist; der Mann, der sich zugute hält, den Kreml in die Knie gezwungen zu haben. Er weiß, dass die Klimaanlage

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