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Eine Koelner Karriere

Eine Koelner Karriere

Titel: Eine Koelner Karriere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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beruhigen, stierte er Denise an, dann Markesch, dann seinen Porsche und dann wieder Markesch, mit einem Blick, der nichts Gutes verhieß. Ein satanisches Grinsen spaltete seinen breiten Mund.
    »Ein Schnüffler, so, so … Das erklärt natürlich die komische Nase von dem Scheißtypen …«
    »He«, protestierte Markesch matt, »lassen Sie bloß meine Nase aus dem Spiel!«
    »… aber nicht, was der Scheißtyp hier zu suchen hat.«
    »Er hat uns ausspioniert«, sagte Denise. Sie atmete plötzlich schwer, erregt, fast gierig. »Mach ihn fertig, Wolle. Er weiß zuviel. Er wird uns alle hochgehen lassen. Also mach ihn fertig!«
    Wolfgang Pankrath schien nur auf dieses Stichwort gewartet zu haben. Er bückte sich, fischte einen Wagenheber vom Boden und wirbelte ihn mit einer Leichtigkeit durch die Luft, als bestünde er aus Plastik und nicht aus massivem Metall. Der Angriff kam so überraschend, daß Markesch im ersten Moment nicht reagierte, und als er endlich handelte, sich zur Seite werfen, dem Schlag ausweichen wollte, bremste ihn das schwere Gewicht des Werkzeugkastens an seinem Fuß. Hilflos, mit weit aufgerissenen Augen, starrte er den Wagenheber an, der wie ein Fallbeil auf ihn niedersauste.
    Dann rutschte er mit dem anderen Fuß auf einem Ölfleck aus.
    Verlor das Gleichgewicht.
    Kippte nach hinten, entging um Haaresbreite dem mörderischen Schlag und prallte mit dem Hinterkopf gegen die Beifahrertür des Porsche.
    Während Wolfgang Pankrath, vom Schwung seines Schlages getragen, nach vorn stolperte, halb erstaunt, halb entsetzt keuchend, unfähig, die selbstinszenierte Katastrophe abzuwenden, und mit dem Wagenheber krachend das Verdeck des Porsche spaltete. Der Heber blieb im eingebeulten, scharfkantig klaffenden Blech stecken. Pankrath wurde totenbleich und riß den Mund wie zum Schrei auf, doch nur ein Winseln entrang sich seiner Kehle. Dann heulte er auf, als hätte er sich bei lebendigem Leibe das Herz aus der Brust gerissen, sank auf die Knie und trommelte mit den Fäusten gegen seinen kahlen Schädel.
    »Mein Porsche!« kreischte er dabei. »Mein Porsche ist kaputt, mein armer, armer Porsche …!«
    Ein kindlicher Schluchzer erschütterte seine Fleischmassen und ging in ein animalisches Knurren über. Blutunterlaufene Augen suchten nach einem Schuldigen für das Desaster und fanden Markesch. Zähnefletschend schüttelte er die Fäuste.
    »Dafür bring ich dich um, du Scheißtyp! Dafür mach ich dich tot, ich mach dich …«
    Markesch kam mit dröhnendem Schädel hoch, getragen von einer Sturmflut aus Adrenalin und heiligem Zorn, rammte Pankrath mit der Schulter und schleuderte ihn rücklings zu Boden. Ein schrecklicher, glühender Schmerz durchzuckte sein linkes Bein, als sich der Werkzeugkasten, in dem es feststeckte, in einem herumliegenden Getriebeteil verfing. Dann ein Knirschen, ein heftiger Ruck – und sein Fuß war endlich frei.
    Aus den Augenwinkeln sah er, wie sich Denise hastig an der Wand entlangdrückte und durch das offene Garagentor verschwand. Er stieß eine Verwünschung aus, aber er hatte keine Zeit, sich um das heimtückische Weibsbild zu kümmern.
    Pankrath war bereits dabei, sich aufzurappeln.
    Markesch ließ sich mit den Knien auf den tonnenförmig gewölbten Brustkorb des anderen fallen, daß dieser wieder zu Boden ging und wie ein aufgetauchter Walfisch prustete, riß die Magnum aus der Jacke und drückte Pankrath den Lauf der Waffe unter die Nase.
    Pankrath wurde aschgrau im Gesicht und begann heftig zu schwitzen, als wollte er die Garage binnen Sekunden knietief unter Wasser setzen. Die Mordlust wich aus seinen Augen und machte Todesangst Platz.
    »Bitte«, wimmerte er, »nicht schießen, bitte nicht schießen, ich hab’s doch nicht so gemeint …«
    »Sicher.« Markesch lachte hart und schob ihm mit kühl kalkulierter Grausamkeit den Lauf der Magnum ins panisch geblähte Nasenloch. »Bestimmt hast du’s nur gut gemeint. Aber das hilft uns beiden jetzt auch nicht weiter.«
    »Ach ja? Und was hilft uns jetzt weiter?«
    Er grinste. »Entweder eine preiswerte Kugel … oder kostenlose Informationen. Über deine Schwester.«
    »Meine Schwester?« Pankrath sah ihn entgeistert an. »Was willst du denn von meiner Schwester?«
    »Spiel hier nicht den Naivling.« Er gab ihm einen aufmunternden Stups mit der Magnum. »Ich will wissen, wo sie steckt.«
    »Was weiß denn ich? Ich hab’ Astrid seit Jahren nicht mehr gesehen, Mann, ich hab’ doch keine Ahnung! Wenn die Schlampe

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