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Eine königliche Affäre

Eine königliche Affäre

Titel: Eine königliche Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MELANIE MILBURNE
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heißen? Dass es ihm besser geht, wenn du ihn von seiner vorbestraften Mutter trennst?“
    „Das habe ich nicht gesagt.“
    „Das musst du auch nicht! Ich sehe es in deinen Augen! Du denkst: Wie, zur Hölle, soll ich meiner Familie und der Öffentlichkeit beibringen, wer die Mutter meines Sohnes ist? Stimmt’s, Sebastian?“
    „Hör zu, Cassie, die Situation ist für uns beide nicht einfach“, erwiderte er gedehnt. „Ich habe kaum Zeit, meinen Sohn überhaupt kennenzulernen, ehe ich seine Existenz bekanntgeben muss. Ich weiß noch nicht einmal, wie er als Baby ausgesehen hat.“
    Schlagartig fühlte Cassie sich entwaffnet. Wieder wurde ihr bewusst, dass sie allein ihre Position sah und verteidigte, ohne daran zu denken, wie Sebastian sich momentan fühlen musste.
    „Als Stefanos uns zur Wohnung fuhr, damit ich unsere Sachen zusammenpacke, habe ich ein paar Fotos eingesteckt“, sagte sie leise. „Wenn du willst, zeige ich sie dir.“
    Jetzt war es an Sebastian, verblüfft zu sein. Daran hatte Cassie in all der Hetze und Verwirrung gedacht? „Ich möchte sie sehr gern sehen“, erklärte er rau.
    „Okay, sie sind in meinem Zimmer.“
    In diesem Moment meldete sich Sebastians Handy. Er nahm es vom Gürtel ab und schaute aufs Display. „Ich fürchte, ich muss rangehen“, entschuldigte er sich. „Findest du den Weg in mein Arbeitszimmer allein? Wir treffen uns dort in zehn Minuten.“
    Cassie nickte und schlüpfte aus dem Frühstücksraum, während Sebastian sein Gespräch entgegennahm und die Stimme senkte, während er mit Stefanos sprach.
    Leider gab es immer noch keine positiven Nachrichten über den verschwundenen Stefani-Diamanten, und glücklicherweise hatte die Presse bisher keinen Wind von Sams Existenz bekommen. Außer ein paar Fotos von der Kinderparty im Palast und einem Bericht über die Rolle des Prinzregenten, als Schirmherr der kleinen Waisen, war nichts in der aktuellen Tageszeitung veröffentlicht worden.
    Cassie klemmte sich die Fotoalben, die sie vorausschauend eingepackt hatte, unter den Arm und nach ein, zwei Fehlversuchen fand sie schließlich auch den Weg zu Sebastians Arbeitszimmer.
    Einen Moment blieb sie vor der geschlossenen Tür stehen, presste die Alben an ihre Brust und versuchte, sich auf eine weitere emotionale Reise in die Vergangenheit einzustellen. Jedes Mal, wenn sie sich Sams Babyfotos anschaute, wurde sie von einer tiefen Traurigkeit ergriffen, weil sie es nicht geschafft hatte, ihm einen besseren Start ins Leben zu ermöglichen.
    Anstatt in einem wohlbehüteten Heim oder prächtigen Palast hatte Sam die Augen zum ersten Mal innerhalb hoher Gefängnismauern geöffnet. Niemand hatte ihr während der zwanzig Stunden dauernden Geburt zur Seite gestanden, außer einer grobschlächtigen, missmutigen Hebamme. Nie hatte Cassie ihre Mutter schmerzlicher vermisst als in dem Moment, als ihr Sam endlich in den Arm gelegt wurde.
    War ihre Mutter überhaupt lange genug am Leben geblieben, um sie in den Armen zu halten, ihrer Tochter ins Gesicht zu schauen und sich zu schwören, sie zu lieben und zu beschützen, koste es, was es wolle …?
    Die Tür vor ihr flog auf, und Sebastian stand auf der Schwelle. „Wie lange stehst du schon hier draußen?“, fragte er mit zusammengeschobenen Brauen.
    Cassie umklammerte die Alben nur noch fester. „Nicht lange, ich … ich habe mich doch auf dem Weg hierher ein wenig verlaufen.“
    Sekundenlang musterte er sie argwöhnisch, dann trat er zur Seite und ließ sie vorbei. Nachdem er die Tür hinter Cassie geschlossen hatte, strich er sich nervös durchs Haar. „Tut mir leid, aber mir geht im Moment eine Menge im Kopf herum.“
    „Wenn es dir lieber ist, komme ich später noch mal wieder“, bot sie an.
    „Nein, nein … nimm auf dem Sofa Platz. Möchtest du Tee oder Kaffee? Mir wird jetzt erst bewusst, dass ich dich vom Frühstück abgehalten habe.“
    „Nein, danke, ich … ich war bereits fertig.“ Mit klopfendem Herzen setzte sie sich und hätte fast vor Schreck aufgekeucht, als sich Sebastian neben sie in die weichen Polster fallen ließ.
    „Zeig sie mir…“, bat er.
    Cassie rückte die Alben auf ihren Knien zurecht und öffnete das oberste. „Dies hier wurde gleich nach Sams Geburt gemacht …“, erklärte sie mit schwankender Stimme, und dann hörte man eine ganze Weile nur noch das Umblättern der Albenseiten.
    Sebastian schaute mit brennenden Augen auf das kleine Gesicht seines neugeborenen Sohnes, dann auf Sams rundes

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